Neuwagen oder Gebrauchtwagen. Was macht mehr Sinn ?

  • Wenn ein Neuwagen so viel kosten soll wie ein Gebrauchtwagen, kommt man ja schon mal ins Grübeln, was man kaufen soll. Der ADAC hat schon einmal "vorgegrübelt" und einen gebrauchten Golf mit einem neuen Dacia verglichen. Beide kosten um die 16.000 Euro. Er kommt am Ende zum Schluss, dass der Gebrauchte besser ist, empfiehlt jedoch den Neuwagen, weil es ein hervorragender Preis für einen Neuwagen ist.


    Beide Wagen waren Diesel. Der Gebrauchte erfüllte die Norm  "6b", der Neue "6d temp".

    Wer sich in heutiger Zeit noch für einen Diesel ... und dann auch noch mit veralteter Umwelttechnik ... entscheidet, sollte ein sehr großes Privatgrundstück haben . Denn nur dort wird er ihn auf lange Sicht noch fahren dürfen.

    Daumen runter für veraltete Umwelttechnologie.  :thumpdown: Fachleute, die sie trotzdem noch empfehlen,  haben die Realität aus den Augen verloren. 


    Die Zuverlässigkeit wird anhand von HU-Untersuchungen verglichen

    Ein Neuwagen wird zum ersten Mal nach 3 Jahren durch einen unabhängigen Experten untersucht. Ein Gebrauchtwagen jedoch alle 2 Jahre.


    Bei wirklich neuen Serien ist die Durchfallquote und Zuverlässigkeit automatisch schlechter. Erst nach einiger Zeit sind die Serien wirklich zuverlässig zu nennen. Das betrifft eigentlich alle Hersteller.

    Bei Gebrauchtwagen dagegen kommt es immer darauf an, wie gut der Vorbesitzer sich darum gekümmert hat. Eine HU kann nur aktuell vorhandene Schäden aufzeigen. Alterungsprozesse und übergroßer Verschleiß in den Aggregaten werden jedoch nicht dokumentiert.


    Selbst nach einer erfolgreich bestandenen HU, kann der Wagen deshalb schon direkt danach fahruntüchtig liegen bleiben.

    Die Zuverlässigkeit kann deshalb nicht nach der HU beurteilt werden. Man muss da eher die Pannenstatistik berücksichtigen. Diese muss sich dann aber nur darauf beschränken, was die Mobilität betrifft.

    So gezielte Auswertungen gibt es jedoch nicht. Man müsste alles heraus nehmen, was durch den Besitzer beeinflusst werden könnte.


    Ausstattung

    Der ADAC punktet für den Gebrauchtwagen mit einer optionalen (möglichen) Mehrausstattung, die es beim Neuwagen nicht gibt.

    "Hätte, hätte Fahrradkette". Hätte der Erstkäufer das mitbestellt, würde der Gebrauchtwagen auch eine bessere Ausstattung haben können. Einen so ausgestatteten Gebrauchtwagen muss man aber erst einmal zu dem Preis finden.

    Nur weil man, mit viel Glück, einen Gebrauchtwagen mit besserer Ausstattung für den gleichen Preis finden könnte, macht es den Gebrauchtwagen nicht automatisch besser.


    Garantie und Gewährleistung

    Gewährleistung Gebrauchtwagen: 1 Jahr

    Gewährleistung Neuwagen: 2 Jahre

    Garantie Gebrauchtwagen: Nur gegen Aufpreis und dann auch nur unter besonderen Bedingungen, die jedoch Verschleiß und Alterung immer ausschließen

    Garantie Neuwagen: In diesem Fall 3 Jahre, jedoch auch unter den Bedingungen des Herstellers.

    Beim Neuwagen hat man also automatisch bessere Karten. Da gibt es kein anderes Ergebnis


    Wertverlust

    Beim Neuwagen hat man in den ersten beiden Jahren den größten Wertverlust. Diese Regel kann man aber bald vergessen. Den Wertverlust wird ja demnächst nicht mehr vom Alter ausgehen, sondern von der Antriebstechnik, die verlangt wird.

    Diesel werden wahrscheinlich den höchsten Wertverlust haben. Danach werden Benziner folgen und dann Hybride. Der Wertverlust bei E-Auto wird davon abhängen, welche Technik eingesetzt wird.

    In 10 oder 20 Jahren wird man alte Verbrenner wahrscheinlich nicht mehr los werden können und auch Hybride werden nur noch fast unverkäufliche Standgurken sein.


    Nutzungsdauer

    Ein Neuwagen hat noch seine komplette Nutzungsdauer vor sich. Es gab bisher keinerlei Verschleiß und was wie verschleißen wird, kann ich durch mein Verhalten beeinflussen.

    Ein Gebrauchtwagen ist "schon angefangen". Das Material ist schon gealtert. Alterung lässt sich nicht rückgängig machen. Mit steigendem Alter werden daher immer mehr Reparaturen anfallen.


    Individualisierung und Aufrüstung

    Beim Neuwagen kann man sich oft verschiedene Farben aussuchen. Einige sind gegen Aufpreis zu erhalten. Beim Gebrauchtwagen muss ich nehmen, was angeboten wird.

    Beim Neuwagen ist eine Neulackierung oder sogar Folierung relativ einfach, da der Lack noch nicht gealtert ist. Beim Gebrauchtwagen ist zwar auch beides möglich, jedoch in beiden Fällen viel aufwändiger und teurer.


    Fensterheber und andere Ausstattung kann man bei beiden auch später noch nachrüsten. Es gibt genügend Hersteller dafür, nicht nur den Fahrzeughersteller.

    Für Volumenmodelle gibt es genügend Auswahl und Anbieter im Tuning-Bereich, aber auch individuelle Lösungen.

    Beim Gebrauchtwagen lohnen sich Aufrüstungen finanziell oft nicht mehr, da sie schon einen großen Teil des aktuellen Marktwertes kosten.

    Sowohl beim Gebraucht- als auch beim Neuwagen können sie jedoch die spätere Wiederverkaufschance erhöhen. Das investierte Geld wird man jedoch in beiden Fällen nicht einmal ansatzweise wieder bekommen.

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    Meine Wahl würde auf einen Neuwagen fallen, da er keinerlei Verschleiß hatte und automatisch auch modernere Technik beinhaltet.

    Einen alten Diesel mit Euro 6b würde ich nicht mehr anfassen wollen. Es ist nicht einmal sicher gestellt, dass man ihn in 2 Jahren noch in Städten fahren darf. Damit hätte er faktisch einen Wertverlust von 100%.

    Bei einem zu erwartendem so hohen Wertverlust, würde ich jedoch einen alten günstigen Benziner kaufen. Einige Jahre alle auftretenden Defekte beheben und ihn auch nach 2 Jahren definitiv noch fahren dürfen und können.