Die USA haben gezeigt, wie sehr man sich als Verbündeter auf sie verlassen kann

  • Die Türkei ist in Syrien einmarschiert. Der US-Präsident drohte ihr darauf hin ( Trump zieht Truppen ab und droht der Türkei und Europa )

    Auf die weltweiten Proteste daraufhin, dass man dadurch eine Verbündeten-Armee opfert, reagierte Trump

    "Wo waren die Kurden im zweiten Weltkrieg ? Da haben sie uns auch nicht geholfen und jetzt sollen wir ihnen helfen"


    Es ist klar, dass dieser Mann eine Allgemeinbildung hat, gegen die ein deutsches Grundschulkind schon als Genie dastehen würde. Das "Land Kurdistan" gab es nur in den Büchern von Karl May, jedoch nie in der Realität.

    Kurden sind eine Bevölkerungsgruppe. Man kann sie mit Tirolern vergleichen. Diese Gruppen haben kein eigenes Land, sondern bewohnen nur eine bestimmte Region, die aber nicht in einem einzigen Land verortet werden kann (Tirol ist eine Region die sich über mehrere Alpenländer erstreckt)


    Die kurdischen Einheiten hatten keine andere Wahl als ihre Feinde, die syrische Staatsmacht, um Hilfe gegen die türkischen Invasoren zu bitten. Lieber in Knechtschaft als massakriert zu werden.


    Um dem internationalen Druck nachzugeben, wurde mit der Türkei ein Stopp der Vormärsche vereinbart. Der Begriff "Waffenstillstand" ist nicht gefallen, da die Türkei die Kurden nicht als eigenes Land betrachten und deshalb Verhandlungen mit ihnen verweigern.


    Das Abkommen sieht vor, dass alle Kurden eine 20 Meilen-Zone entlang der türkischen Grenze verlassen müssen. Dazu haben sie nur ein paar Tage Zeit. Danach wird der Krieg weiter geführt.

    Das Abkommen umfasst genau das, weswegen der Einmarsch begann: Alle Kurden werden vertrieben. Wer nicht schnell genug weg ist, wird getötet.


    Weder die ehemaligen Verbündetentruppen, noch die betroffene Bevölkerung wird durch die USA geschützt.

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    Nach diesem Eklat wissen alle Verbündeten der USA, was ihre Bündniszusagen wert sind. Auch die NATO bietet keinen Schutz mehr, da ein NATO-Land in Syrien einmarschiert ist und im Ernstfall sogar noch die Unterstützung der NATO einfordern kann.. sobald es Gegenangriffe gibt.


    ganz persönlich

    Es gab eine Zeit, in der ich, wie viele andere Menschen in Deutschland, die USA als verbündetes und sogar befreundetes Land betrachtet hatte. Die USA und die NATO standen für gegenseitigen Schutz und Beistand.

    Unter dieser Prämisse habe ich mit deren Truppen den Ernstfall trainiert und auch ihre Einheiten mit beschützt. Im "Kalten Krieg" stand man noch Schulter an Schulter.


    In den letzten Jahren hat sich meine Einstellung jedoch immer weiter geändert. Es begann mit der Abhör- Affaire, bei der heraus kam, dass die USA auch befreundete und verbündete Regierungen ausspionierten. Das hat also nichts mit Trump zu tun .

    Wer mich bespitzelt und gegen meine Interessen handelt, obwohl er weiß, dass ich ihm vertrauen, ist nicht mehr mein Freund. So etwas machen nur Feinde


    Deutschland hat seine Wehrpflichtigenarmee immer weiter reduziert und dann zusätzlich noch die Wehrpflicht abgeschafft. Kasernen wurden geschlossen, Panzermaterial wurde verkauft oder verschrottet. Man legte alles nur noch auf Unterstützungskräfte aus, jedoch nicht mehr auf Verteidigungskräfte.

    Was ich heute als Fehler betrachte, war zu seiner Zeit aber keiner. Wenn man einen starken Partner an der Seite hat, muss man nicht mit ihm konkurrieren wollen.


    Erst jetzt, wo sich zeigt, dass auf den ehemaligen Verbündeten kein Verlass mehr ist, beginnen alle betroffenen Länder wieder damit, ihre eigenen Armeen aufzurüsten und Kampfstärke und -Bereitschaft herzustellen. 

    Dabei entsteht auch eine Art von Europa-Armee , die jedoch den USA wieder ein Dorn im Auge ist. Europa hat erkannt, dass es wieder bereit sein muss, sich selbst verteidigen zu können. Eingestellte Waffenprojekte aller Art werden wieder aufgenommen und weiter geführt. Europäische Waffenschmieden bekommen zunehmend mehr Produktionsaufträge. Verkaufte Panzer werden zurück gekauft, um sie modernisiert und aufgerüstet wieder in Dienst zu stellen.


    Seltsam ... einen Teil der angelaufenen Maßnahmen hatte ich schon vor einigen Jahren als Vorbedingung zur Wedereinführung der Wehrpflicht gesehen. Es könnte also gut sein, dass junge Menschen in einigen Jahren wieder einrücken müssen, um an Waffen ausgebildet zu werden und den Eid ablegen, um im Verteidigungsfall als kämpfende Truppe bereit zu stehen.


    Noch steht die allgemeine Meinung gegen solche Maßnahmen. Umweltschutz steht an erster Stelle. Sobald sich jedoch manifestiert, dass man erst einmal sich selbst schützen muss, damit man dann die Umwelt schützen kann, wird sich das Denken wieder ändern.

    Das erste Umdenken findet bereits statt .. leider nicht so wie ich es befürworten könnte. Nationalismus ist nicht der richtige Weg.


    Jeder ist das Kind seiner eigenen Zeit.

    - Mein Urgroßvater war im ersten Weltkrieg.

    - Mein Großvater war im zweiten Weltkrieg.

    - Meine Eltern gehörten zur Generation, die den zweiten Weltkrieg als Kind erleben musste.

    - Ich bin ein "Kind des Kalten Krieges" und wurde dazu ausgebildet notfalls in den Krieg ziehen zu müssen.

    - Die Kinder-Generation wuchs in einer Zeit heran, in der Krieg etwas ist, was ganz weit weg ist und mit dem man nichts zu tun hat.

    - Die Enkelkinder-Generation wächst in eine Zeit hinein, in der man sich bereits wieder auf einen eventuellen Krieg vorbereiten muss.

    - Die Urenkelkinder-Generation ... nein, den Gedanken will ich nicht weiter spinnen.


    3 Genrationen waren direkt im Krieg. Die 4. Generation bereitet sich darauf vor. Die 5. Generation erlebt einen ungetrübten Frieden während die 6. Generation bereits wieder mit einem Krieg rechnen muss.


    Man muss Realist bleiben. Friedenszeiten waren nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Man muss damit rechnen, dass man sich wieder verteidigen muss. Dazu braucht man einen Verbündeten, auf den man sich verlassen kann.


    Der Blick sollte dabei nicht mehr auf den USA ruhen, die sich als Weltmacht fühlen und sich ihre (teilweise selbst angezettelten) Kriege (siehe Golfkriege) von ihren Verbündeten bezahlen lassen wollen.

    Der Blick sollte sich den Ländern zuwenden, die das gleiche Problem haben und in direkter Nähe sind.


    Beim nächsten konventionellen Krieg wird die Gefahr schneller da sein, als ein unwilliger Verbündeter aus Übersee helfen kann. Frankreich, Großbritannien und Italien haben ihren Rüstungsetat immer auf einem hohen Level gehalten.

    Beim Rüstungsetat geht es nicht darum, wie viel Prozent vom BIP man da rein steckt, sondern wie viel man mit dem Etat erreicht und schafft.


    So long USA. Good bye "America first". Europe and Germany at pole position in future :besser