Immer mehr Windkraft wird benötigt, aber die Netzbetreiber schalten die Anlagen ab

  • Der Stromnetzbetreiber Mitnetz hat 2019 sage und schreibe 357 Mal einfach Windkraftanlagen abgeschaltet, weil sie viel zu viel Strom produziert hatten.

    Quelle: rbb24


    Ein Stromnetzbetreiber muss dafür sorgen, dass der produzierte und eingespeiste Strom auch weiter transportiert und verbraucht wird. Hat er nicht die Möglichkeit dazu, kann er die produzierenden Anlagen einfach per Fernsteuerung abschalten, damit das Netz nicht überlastet wird.


    Eigentlich ist das für Zeiten gedacht, in denen es große Stürme, wie z.B. 2015, gibt. Eine Windkraftanlage würde bei einem Sturm nicht nur zu viel produzieren, sondern gleichzeitig auch überhitzen und dann besteht auch noch die Gefahr, dass die Anlage selbst beschädigt und dadurch zur Gefahr für die ganze Umgegend wird.

    Wir die Anlage abgeschaltet, geht sie automatisch in Segelstellung in der sie dem Wind die kleinstmögliche Angriffsfläche bietet.


    Einerseits gibt es viel zu viel Strom in einer Region und andererseits brauchen wir viel mehr Anlagen insgesamt. Die Abschaltung sorgt nicht nur für weniger Strom im System. Gleichzeitig müssen auch wir alle für die Abschaltung extra bezahlen.

    Der Anlagenbetreiber bekommt nämlich, trotz Abschaltung, auch weiterhin Geld für den Strom, den seine Anlage während der Zeit produziert hätte. Diese Ausfallsumme müssen dann alle Stromkunden tragen.


    Leider gibt es da, wo der Strom erzeugt wird, kaum genügend große Stromtrassen, um den Strom z.B. in den Süden zu transportieren. Manche Bundesländer meinen ja, dass sie zwar Strom haben müssen, aber die Leitungen dafür sollen nicht durch ihr Bundesland laufen.


    Würde man die Windkraftanlagen weiterhin laufen lassen, und mit dem "überflüssigen Strom" "grünen Wasserstoff" oder sonstige umweltneutrale Kraftstoffe produzieren, würden wir zwar immer noch für den Strom bezahlen müssen.. aber den Strom würde es nicht nur auf dem Papier geben, sondern er würde wirklich produziert und aus ihm andere Energieträger, die damit hergestellt werden können.


    Das wird übrigens schon in Mainz gemacht: Man produziert damit "grünen Wasserstoff" für Fahrzeuge und beheizt damit auch schon Wohnanlagen