Kritische Gedanken zu "Gemüse statt Fleisch" und "Strom statt Öl und Gas"

  • Das Thema soll die Augen für Aspekte öffnen, die oft nicht im Zusammenhang gesehen werden.

    Wer sagt "Gemüse statt Fleisch" muss auch bereit sein, auf große Auswahl zu verzichten. Wer "Strom statt Öl und Gas" fordert, muss bereit sein, auf viele Bequemlichkeiten und Technik zu verzichten. Aber auch FFF bekommt noch sein Fett weg. :P;)


    Gemüse statt Fleisch

    Gemüse und Obst sind gesünder als Fleisch. Das ist klar und sollte auch nicht bestritten werden. Vegetarier leben also gesünder.

    Schaut euch aber doch einmal auf den Feldern in Deutschland um. Je nach Region kann man immer wieder riesige Flächen mit Monokulturen sehen. Oft sind es Korn oder Mais, seltener sieht man reine Gemüsebauern.


    Gemüse wächst schneller als Korn und kann .. oder besser gesagt, muss.. mehrmals im Jahr angebaut und geerntet werden. Nicht jeder Boden ist aber auch für den Massen-Anbau von Gemüse geeignet.

    Wo sind denn die vielen Quadratkilometer großen Gewächshäuser in Deutschland, die das Land bedecken, damit die Bevölkerung dadurch ernährt werden kann ?

    Ich persönlich suche sie bislang vergebens und dabei habe ich zweit landwirtschaftliche Provinz-Regionen "unter Beobachtung".

    Woher kommen denn wohl die meisten Gemüsesorten ? Schaut auf die Verpackung und ihr werdet Länder wie Niederlande, Spanien, Italien oder sogar China aufgeführt finden.


    Die "pure Masse", die eigentlich nötig wäre,  wird also überhaupt nicht Deutschland produziert, sondern über Tausende von Kilometern zu uns gebracht.


    Ich sehe in den letzten Jahren immer wieder, wie ehemalige Viehweiden zu Äckern gemacht werden. Die Landwirte stellen also schon seit längerer Zeit um.

    Wenn aber Wiesen immer weniger werden, gehen auch Blumen und Insekten immer weiter zurück.

    Das soll durch die neue Verpflichtung kompensiert werden, dass 5% eines Feldes nicht genutzt werden darf, sondern Blühpflanzen gesät werden sollen.


    Ihr seht worauf ich hinaus will ?

    Ja, genau. Wir wollen gesünder leben und die Umwelt schonen. Dazu zerstören wir aber Teile der Natur, die unbedingt nötig ist. Gibt es erst einmal keine Insekten mehr, ist es auch vorbei mit vielen Obst- und Gemüsesorten.


    Wer Veganer ist, hat und verursacht aber noch mehr Probleme. Wo wachsen denn die Gemüsesorten, die deinen Bedarf an Vitaminen und Fetten decken sollen ? Dein Powerfood wie Hirse und Avocados wirst du in Deutschland wohl nur selten finden und auch viele anderen Gewächse sind in Deutschland nicht heimisch oder werden nicht angebaut.

    Bis der Klimawandel endlich soweit gekommen ist, dass wir auch hier die entsprechenden Anbaubedingungen haben, wird also alles erst aus sehr weit entfernten Ländern importiert werden müssen .... mit Container-Schiffen, die Schweröl verbrennen oder LKW die mit Diesel betrieben werden.


    wobei wir jetzt schon beim nächsten Kritik-Thema wären


    Strom statt Öl und Gas

    Strom kommt nicht aus der Steckdose, sondern muss erst einmal hergestellt werden. Die meisten Länder in Europa wollen in den 2030-2050er Jahren klimaneutral sein. Bis dahin soll also alles faktisch "schadstoffneutral" laufen.


    Deutschland hat die höchsten Strompreise in ganz Europa .. und die Preise wurden jetzt von den meisten Anbietern noch weiter erhöht.

    Trotz hoher Investitionen in alternative Energien, wird bislang jedoch nur ein Bruchteil des Stroms ökologisch erzeugt. Wenn der deutsche Strom-Mix endlich klimaneutral erzeugt wird, soll jede Heizung und jedes Fahrzeug mit Strom betrieben werden.


    Die Fahrzeuge sind in den Kalkulationen jedoch nicht inbegriffen. Die vielen Gigawattstunden. die alle Fahrzeuge zusammen brauchen würden, müssen ja auch erst einmal erzeugt werden.

    Wenn das dann endlich überall auf der Welt so ist .... heizen wir trotzdem das Klima immer weiter auf.

    Warum ?

    Weil jedes Gerät, das mit Strom betrieben wird, automatisch auch Abwärme erzeugt. Je mehr Strom verbraucht wird, desto mehr Abwärme entsteht also auch gleichzeitig.


    Fridays for Future ?

    Wenn man es ganz genau betrachtet, müssen wir jegliche Art von Reisen einstellen. Jede Art von Reisen oder Transporten schädigt die Umwelt.

    Auch elektrische Geräte müssen erst einmal aus Kunststoffen und anderen Materialien hergestellt werden. Jedes dieser Geräte schadet also der Umwelt. Wer eins davon kauft, ist also automatisch auch eine "Umwelt-Sau"


    Wer FFF wirklich ernst nehmen will, darf zu keiner FFF-Veranstaltung fahren. Jede der Veranstaltungen ist schon dadurch eine unnötige Umweltschädigung, weil jeder Teilnehmer dahin anreisen muss.


    Die meisten Teilnehmer von FFF stehen noch nicht im Berufsleben. Ihre Berufswünsche sind "völlig modern" und entsprechen eigentlich nicht den Zielen von FFF. Wenn sie es wirklich ernst meinen würden, würden sie nie Urlaub machen und auch sonst keine Reisen unternehmen.

    Sie würden in unmittelbarer Nähe ihres Wohnortes in einem landwirtschaftlichen und ökologischen Betrieb arbeiten.


    Eine ähnliche Bewegung gab es bereits in den 1960er Jahren. Damals wurden sie "Hippies" genannt und ihr Motto lautete "Atomkraft ? Nein danke"

    Wo sind die "Hippies" heute und was machen sie ? Sie haben ganz normale Jobs, wie jeder andere auch. Nur ganz wenige von ihnen sind ihren Prinzipien treu geblieben und leben als verlachte "Alt-Hippies" irgendwo als "schrullige Eigenbrötler".

    Ihre Proteste haben dazu geführt, dass Atomkraft immer kritischer gesehen wurde. Heute, rund 60 Jahre später, wird Atomkraft aber schon wieder als "Segensbringer für die Umwelt" gesehen.


    FFF ist also grundsätzlich nichts Neues. Die Proteste haben sich auf das allgemeine Verhalten ausgewirkt und die Erkenntnisse sind auch bei den meisten Menschen angekommen. Die Protestler haben heute "extreme Ansichten" .. werden sie aber auch nicht bis zur letzten Konsequent und über Jahrzehnte leben.


    Zitat

    Fazit:

    Wer "extreme Ansichten" vertreten will, muss auch zu wirklich persönlichen Einschränkungen bereit sein.

    "Gemüse statt Fleisch" funktioniert nur, wenn man sich allein auf das beschränkt, was im eigenem Umland produziert wird.

    Wer für alles nur noch Strom verbrauchen will, darf sich auch nicht gleichzeitig gegen Stromtrassen, Solar- und Windanlagen stellen. Irgendwo muss der Strom ja schließlich her kommen.