Kommunikation gegen die Einsamkeit

  • Viele alte Menschen möchten ihr Heim nicht verlassen, um zum Beispiel in einem Alten- oder Pflegeheim zu wohnen. In der Vielzahl sind sie dann auch noch rüstig genug, um sich selbst versorgen zu können.


    Was ihnen aber oft fehlt, ist der direkte Kontakt zu Kindern, Verwandten, Freunden und Bekannten, die weiter weg leben.


    Natürlich kann man sich Briefe schreiben, wie man es eben schon seit Jahrhunderten macht. Ein Telefonat ist jedoch viel persönlicher, geht schnell und man kann sich gegenseitig hören.

    Beides ist jedoch kein Ersatz dafür, die Lieben auch sehen zu können.


    Warum benutzen sie keine Mail, Messenger oder Videoübertragung ?

    In den meisten (jetzt noch aktuellen) Fällen, sind sie nicht mit dieser Technik groß geworden. Im hohen Alter noch etwas völlig Neues zu lernen, ist nicht mehr so leicht und gelingt auch nicht jedem.


    Sie werden mit einer ganz neuen Technik konfrontiert, deren Basis sie oft nicht verstehen können. Fehlbedienungen sind dabei nicht gänzlich auszuschließen - aber sie haben keinen, der ihnen zeigen kann, dass sie einfach nur "Dies und Das" machen müssen, damit alles wieder funktioniert.

    Die beste Technik nutzt nicht viel, wenn man sie falsch bedient.


    Es gibt aber noch ein weiteres Problem: Das Gedächtnis

    Das Gedächtnis kann im Alter rapide nachlassen. So kennt man zum Beispiel manche Begriffe sehr gut, kann sie aber nicht mehr korrekt anwenden.

    Was man vorher einmal konnte, gerät plötzlich in Vergessenheit.


    Ich kenne eine Frau, die sich mit 73 noch daran machte, die Bedienung eines Computers zu lernen. Nach einiger Zeit konnte sie ihn auch (auf einfache Art) bedienen.

    Einige Jahre später machte es ihr schon Probleme, die Fernbedienung des TV-Gerätes korrekt zu bedienen. Was sie Jahrzehnte lang konnte, geriet immer mehr in Vergessenheit.


    Das mag nur ein Einzelfall sein, jedoch sollte man damit rechnen, dass das jedem passieren könnte.


    Damit eine Person im hohen Alter auf jeden Fall noch akustischen und visuellen Kontakt zu weit entfernten Personen halten kann, braucht sie ein Gerät, das ganz speziell auf sie abgestimmt ist.


    Solche Geräte gibt es (natürlich) nicht. Woher soll denn Hersteller wissen, was diese Person braucht und bedienen kann ?


    In heutiger Zeit (im Jahr 2020) haben wir eigentlich zwei Arten von Geräten, die wir ganz individuell einrichten und die wir auf einfachste Bedienung auslegen können: Tablets und Smartphones.


    Wie gut oder modern die Technik ist, spielt gar keine Rolle. Das Betriebssystem könnte aus der Steinzeit sein und das ganze Gerät schrankhoch. Es geht nur darum, Bild und Ton zu übertragen.


    - Nehmt euch euer Wunschgerät und setzt es auf Werkszustand zurück.

    - Ordnet die Symbole so an, dass nur das für das "Video-Telefonat" vorne zu sehen ist.

    - Alles Weitere schiebt in einen Ordner ganz weit hinten, so dass man ihn nicht zufällig erreichen kann

    - Legt eine SIM-Karte ein und holt euch einen Account für euer bevorzugtes Chat-Programm

    - Deaktiviert alles, was an Meldungen oder Nachrichten angezeigt werden könnte.

    - Legt ein Telefonbuch an, das alle Kontakte enthält, die gepflegt werden könnten

    - Alle Updates müssen ganz automatisch laufen.


    Jetzt baut ein WLAN-Netz auf und lasst das Gerät sich dort einwählen. Die SIM-Karte soll in Zukunft keine Rolle mehr spielen. Alle Kommunikation läuft ab jetzt über das Internet.

    Jetzt beginnt eine kleine Einweisung, bei der du erkennen können musst, was noch Probleme macht und was eventuell noch zusätzlich nötig ist.


    Nun sieh zu, dass das Gerät auch dauerhaft mit Strom versorgt wird.

    Wenn es ein herkömmliches Netzteil braucht, sollte es dauerhaft angeschlossen sein und auch bleiben. Sorge dafür, dass es sich nicht automatisch trennen kann.


    "Das schadet aber doch dem Akku ?"

    Ja, garantiert ist es nicht besonders förderlich für ihn. Aber wen interessiert das denn wirklich, ob das Gerät noch 3 oder 10 Jahre im Akkubetrieb läuft ? Ab jetzt ist es ein kabelgebundenes Gerät. Fertig.


    Wenn sich das Gerät induktiv laden lässt, ist es natürlich viel einfacher. Dann muss es nur auf den Ladeplatz gelegt werden.


    Als Letztes versuche, irgendwie einen Ständer zu bauen.

    Das Gerät muss ganz automatisch in einer Position sein, als wenn man sich mit einer anderen Person gegenüber am Tisch unterhalten würde.

    Die Technik ist nur Mittel zum Zweck. Die Unterhaltung per Videochat sollte möglichst natürlich stattfinden können.

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    Ich werde die nächste Woche versuchen, so ein Gerät einmal einrichten und entsprechend vorbereiten.

    Ich werde das dafür vorgesehene Gerät jedoch nicht auf Werkszustand zurücksetzen, da es sich bereits ganz automatisch in mehrere Netzwerke einloggen kann. Ich muss also auf extrem umständliche Art und Weise alles entfernen, was irgendwann einmal hinzu installiert wurde.

    Das Gerät muss leider am Netzkabel bleiben. Ich muss es also dauerhaft am Gerät fixieren.

    Den Ständer muss ich eher improvisieren, da mir nur das hier vorhandene Material zur Verfügung steht und fast mein ganzes Werkzeug weit entfernt gelagert ist.

    Dann muss ich das Gerät auch noch so am Ständer fixieren, dass ich es fertig angeschlossen per Post abschicken kann. Ob der Akku so lange hält wage ich zu bezweifeln. Also besser schon einmal Fotos vom Gerät machen, damit ich per Telefon Anweisungen geben kann, wie es einzuschalten ist.


    Der letzte Punkt wird sein, dass ich aus mehreren Hundert Kilometern Entfernung ein inaktives Netzwerk aktivieren muss. Zum Glück ist es jedoch schon so präpariert, dass nur 3 Stecker eingesteckt werden müssen. Damit werden zwei verschiedene LAN und WLAN aktiviert, die alles rundum versorgen.


    Aktuell herrscht in Deutschland ein Kontaktverbot, da das sogenannte "Coronavirus" als Epidemie in der ganzen Welt verbreitet wurde. Diese Erklärung ist nur für später gedacht, wenn man sich wundern mag, weshalb man nicht einfach alles persönlich übergibt.


    Diese "Bastelanleitung" könnte auch anderen helfen, die weniger Technik affine Leute kennen, die sie auch mal wieder sehen möchten.