Waschmaschine reparieren oder Neukauf ?

  • Gut finde ich natürlich Waschmaschinen, die kaum Lärm machen. Im "Silentmodus" schleudern sie dadurch z.B. einfach mit geringerer Geschwindigkeit, dafür aber länger.
    Wer Kinder hat oder in einem sehr hellhörigen Haus wohnt, für den ist so eine Maschine das "Nonplusultra"


    Reparatur oder Neukauf ?
    Wieso legt man eigentlich Wert darauf, eine Maschine möglichst oft reparieren zu können?
    Beispiel:
    Eine Maschine hat nach 5 Jahren die ersten Defekte. Man lässt sie reparieren, weil die Reparatur günstiger als eine Neuanschaffung (der gleichen Marke) ist ... und weil die Maschine doch so teuer war.


    Was man außer Acht lässt:
    1. Damals "gabs nichts Billigeres"
    2. Seit dem Kauf ist die Technik besser geworden und die Waschleistung besser
    3. Seit dem Kauf wurde konsequent weiter entwickelt und eine moderne Maschine verbraucht sowohl weniger Wasser als auch Strom und es ist auch weniger Waschmittel nötig.


    Dadurch, dass man "am falschen Ende spart", gibt man also effektiv mehr Geld aus - und durch die Reparatur wird die Maschine auch nciht jünger. Der Rest der Maschine ist n och genauso alt und daher extrem anfällig für weitere Reparaturen ... die man DANN aber euf jeden Fall durchführen lässt, weil ja "letztens das andere Teil sowieso schon repariert wurde".


    Man hat also weiterhin einen enorm hohen Stromverbrauch, verschwendet weiterhin unnötig Wasser... und ist auch noch stolz darauf, dass die Maschine immer noch hält.
    Der Schaden für die eigene Geldbörse und für die Umwelt ist also bedeutend größer als wenn man sich eine neue Maschine holt und die alte recycled wird.


    "Marke" oder "Noname"?
    Ganz nach belieben.
    3 Jahre haben wir uns mit einem alten Markengerät rumgeschlagen. Immer ging was Anderes defekt. Mal die Elektronik, mal die Pumpe, mal die Rückschlagventile.. immer wieder wurde repariert (solange es ging in Eigenarbeit).
    Mit der Zeit wurde aus einer "Silent" eine "Radaukiste". Dann als auch noch die Trommellager ausgeschlagen waren und der Motor "verreckte" holten wir uns eine "Noname" aus einem Elektronikmarkt.. 199 Euro.
    Diese Maschine läuft jetzt schon im 5. Jahr problemlos... und ist mindestens 2 Mal am Tag in Einsatz (im Sommer auch öfters).

  • Dieses Thema entstand vor fast 8 Jahren. Zeit für einen kleines Update.


    Damals gab es als Energielabel nur A, A+. Heutige Angaben strotzen nur vor Pluszeichen.
    Die Maschinen sind also immer noch sparsamer geworden. Neben weniger Strom und Wasser verbrauchen sie auch immer weniger Waschmittel.
    Gleichzeitig haben sie Sparprogramme, die sich auf das Nötigste beschränken, so dass allein dadurch der Verbrauch noch einmal sinkt.

    Parallel dazu haben die Waschmittelhersteller auch ihre Produkte optimiert.

    Kleinste Mengen haben heute schon die Waschkraft, die früher nur bedeutend größere Mengen erreichen konnten. Gleichzeitig sind sie auch auf den immer geringeren Wasserverbrauch optimiert.

    Was bedeutet das in der Praxis beim Gebrauch einer alten Maschine ?


    1) Die Maschine verbraucht mehr Wasser und Strom
    Allein dieser Verbrauch kann schon das Doppelte von einer modernen Maschine betragen. Bei den immer weiter steigenden Wasser- und Abwassergebühren macht sich das in der Haushaltskasse sehr stark bemerkbar.
    Zusätzlich entsteht eine extrem höhere Umweltbelastung.


    2) Die Maschine kann die modernen Waschmittel nicht sinnvoll nutzen
    Auch wenn das Waschmittel schon ab 20°C die gleiche Waschwirkung wie damals bei 60°C hat, muss man trotzdem immer noch bei 60 °C waschen, weil es keine angepassten Waschprogramme gibt.
    Selbst wenn man die Temperatur für ein "Vollprogramm" frei wählen kann ( was damals nur bei sehr teuren Maschinen der Fall war) arbeitet die Maschine trotzdem die gleiche Zeit wie damals, um ihre Programm zu absolvieren.


    3 ) Die Maschine verschwendet sogar Waschmittel
    Wenn das Waschmittel auf einen Verbrauch von 5 Litern ausgelegt ist, und eine entsprechende Dosierung vorgesehen ist, braucht man trotzdem die doppelte Menge, wenn die Maschine die doppelte Menge an Wasser einfließen lässt.


    Physik für Anfänger:
    Wenn man für eine gesättigte Lösung eine bestimmte Menge benötigt, verdoppelt sich der Bedarf auch mit einer Verdoppelung der zugeführten Wassermenge.

    Es ist also nie das Waschmittel, das scheinbar nicht mehr so gut wäscht, sondern die alte Maschine benutzt viel zu viel Wasser. Damit hat eine geringere Waschmittelmenge auch weniger Wirkung.


    Alte Maschinen sorgen also dafür, dass die Kosten für das Waschen im direkten Vergleich mit einer modernen Maschine immer weiter steigen.
    - Mehr Strom
    - Mehr Wasser- und Abwasser
    - Mehr Waschmittel
    Allein an den jeweiligen Mengen hat die alte Maschine schon einen höheren Verbrauch. Dazu kommt dann noch, dass die Preise dafür immer weiter steigen


    Gleichzeitig schädigen sie aber auch noch die Umwelt immer stärker und verbrauchen unnötig kostbare Ressourcen.


    - Bei jedem Stromverbrauch entsteht gleichzeitig auch Abwärme
    Der höhere Verbrauch erzeugt also mehr Abwärme, die dann auch einen kleinen Teil zur Klimaerwärmung beiträgt. Einzeln nicht nennenswert, in der Masse jedoch sehr hoch.


    - Mehr Abwasser bedeutet auch mehr Aufwand für die Wiederaufbereitung
    Für die Aufbereitung des Abwassers muss wieder Technik eingesetzt werden. Die erzeugt dann schon wieder Wärme und verbraucht Strom.


    - Mehr Waschmittel sind eine höhere Belastung
    Man mag denken, das wäre schon im vorherigen Punkt enthalten. Dem ist aber nicht so. Waschmittel müssen mittels und aus Chemie hergestellt werden. Je mehr unnötig verbraucht wird, desto höher ist auch der Einsatz von Chemie und Energie. Wieder wird unnötig Energie verbraucht, die Abwärme erzeugt und auch die benötigte Chemie muss auch erst einmal hergestellt werden.


    Sowohl wirtschaftlich, als auch aus Gründen des Umweltschutzes, sind alte Waschmaschinen nur Geld- und Ressourcenvernichter.
    Rechnet man einmal zusammen, wie viel Wasser, Strom und Waschmittel eine alte Maschine (im Vergleich zu einer neuen) zusätzlich verbraucht hat, wird man sich wohl an den Kopf fassen.
    Diese Verschwendung kann schon locker den Wert einer modernen Maschine ausmachen :thumbdown:


    Was ist eigentlich aus der "billigen Maschine" von damals geworden ?
    Die Familie wurde kleiner. Sie läuft daher nicht mehr mehrmals täglich. Allein dadurch wurde sie natürlich weniger belastet und hat weniger verbraucht. Die Maschine lief aber noch bis 2016 ohne Probleme.
    12 Jahre hat das "Billigteil" also seinen Zweck erfüllt - eigentlich nicht viel weniger als "irgendwelche teuren Markengeräte".


    Jetzt kommt aber der Vorteil des Billiggeräts.
    Ein teure Markenmaschine hätte man vielleicht immer wieder reparieren lassen und damit weder sich noch der Umwelt einen Dienst geleistet.
    Weil sich bei einer 200 Euro Maschine keine Reparaturen lohnen, wurde eine neue gleich eine moderne Maschine angeschafft. Diese ist besser für Umwelt und den eigenen Geldbeutel. Natürlich handelte es sich erneut um ein günstiges Gerät, damit man später nicht sinnlos reparieren lässt, sondern "weil es billiger ist", gleich erneut eine moderne und zeitgemäße Maschine anschafft.


    Wenn eine Maschine über 10 Jahre hält, ist es keine Ressourcenverschwendung mehr, wenn man sie durch eine neue ersetzt anstatt sie zu reparieren.
    Im direkten Vergleich mit neuer Technik würde sie nämlich viel mehr Ressourcen verschwenden, wenn sie weiter genutzt wird. Diese Ressourcen lassen sich aber nicht recyceln, sondern sie fallen als nicht mehr verwertbare Abfälle an, während die Maschine selbst immer noch zu einem großen Teil recycelt werden kann.
    "Wegwerfen" kann also wirklich durchaus die Umwelt schonen - WENN die Maschine sonst mehr verschwenden würde als ihr modernes Pendant und das verschwendete Material nicht recycelt werden kann.