Pakete werden jetzt anders zugestellt

  • Alle Paketdienste sind dazu übergegangen, Paket nur noch "kontaktlos" zuzustellen. Das bedeutet, dass man das Paket weder "annehmen" muss, noch dafür unterschreiben muss.


    Die Paketboten stellen das Paket ab und unterschreiben selbst dafür, dass das Paket auch zugestellt wird.

    Wenn ein Empfänger nicht damit einverstanden ist, wird das Paket direkt wieder an den Absender zurück geschickt.


    Man kann auch veranlassen, dass das Paket an einer bestimmten Stelle abgestellt wird.

    In dem Fall wird eben nicht gewartet, bis die Tür geöffnet wird, sondern es wird abgestellt und das war es dann. Als Nachweis wird (je Paketdienst) das Paket noch am Abstellort fotografiert.


    ACHTUNG:

    Sobald das Paket abgestellt wurde, entfällt jegliche Haftung dafür.

    Wird es also dann später vom Abstellort gestohlen, wird es nicht ersetzt. Dann ist es allein dein Problem.


    Was ist, wenn ich Zuhause bin, das Paket aber trotzdem nicht geliefert wird ?

    Laut Aussagen einiger Großversender nutzen einige Zusteller es aus und fahren gar nicht mehr zur Adresse hin. Sie tragen einfach "nicht angetroffen" ein und lassen das Paket direkt wieder zurück gehen.


    Wenn ihr den Paketwagen seht, ruft sofort den Absender an, wenn ihr die Sendung nicht bekommt. Er wird es dann sofort weiter melden. Die Großversender drängen mittlerweile schon darauf, dass solche faulen Boten fristlos entlassen werden.


    Was ist, wenn das Paket angeblich geliefert wurde, jedoch trotzdem nicht ankommt ?

    Rein rechtlich ist das Vorgehen der Paketdienste sowieso nicht abgesichert. In dem Fall steht also das Wort des Empfängers gegen das Wort des Paketboten. Wenn der Empfänger Zeugen hat, dass am angeblichen Liefertag keinesfalls etwas zugestellt werden konnte (weil kein Paketwagen in der Nähe war) muss das Paket natürlich ersetzt werden.


    Wer haftet, wenn das Paket unterwegs verloren geht ?

    Für den ganz normalen Endverbraucher gilt: Das Paket ist bis zum Eingang versichert. Das Versandrisiko liegt allein beim Versender. Kommt nichts an, muss man auch nichts zahlen.

    Deshalb ist es auch wichtig, sofort zu reagieren, wenn nur eine Rechnung, aber keine Ware kommt. Der Absender muss sich dann mit dem Paketdienst herum schlagen.


    Bei Firmen als Empfänger ist es anders. Bei denen beginnt die Haftung bereits ab der Minute an der die Ware ab den Paketdienst übergeben wurde. Eine Empfängerfirma muss sich also selbst mit dem Paketdienst auseinander setzen. Dazu braucht sie natürlich auch die Unterlagen des Absenders.


    Was ist, wenn ein beschädigtes Paket zugestellt wurde ?

    Auch das ist rechtlich eigentlich nicht abgesichert. Mit seiner Unterschrift bestätigt man, dass das Paket unbeschädigt war. Unterschreiben jetzt die Paketboten selbst, hat das deshalb nicht die gleiche Bedeutung wie eine eigenhändige Unterschrift.

    Beim Absender reklamieren und am besten auch gleich ein Fotos vom Paket mit senden. Abwarten, was der Absender dazu sagt. Er muss es (in jedem Fall) irgendwie regeln. Es kann sein, dass die Paketdienste das Paket viele Wochen später wieder "zur Beweissicherung" abholen lassen - ohne dass irgendwer etwas davon weiß.

    Also auf jeden Fall Fotos machen und das Paket auch sehr vorsichtig öffnen und einige Wochen aufbewahren.

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    Für Endverbraucher gelten die Regeln jetzt erst. Für gewerbliche Kunden und Händler sind sie schon seit einigen Wochen in Kraft. Aus entsprechenden eigenen Erfahrungen weiß ich, dass das alles wirklich so passiert.

    Weder Absender noch Empfänger wissen auf welcher Rechtsgrundlage solche kontaktlosen Zustellungen basieren. Eigentlich ist es ein Rechtsbruch, einfach für einen Anderen zu unterschreiben, der das nicht eindeutig vorher schriftlich genehmigt hat.

    Die Paketdienste "machen das aber jetzt einfach" und man hat gar keine andere Wahl. Dagegen kann keiner etwas machen. Absender und Empfänger sind machtlos dagegen.