Schnittmuster können unter Lizenz stehen

  • Wer sich selbst etwas nähen möchte, sei es nun ein Kleidungsstück oder eine Mund-Nase-Maske, wird sich darüber freuen, wenn er passende Schnittmuster findet. Vielleicht entsteht dadurch ja aber auch eine Geschäftsidee ?

    Etwas sehr Begehrtes könnten man ja auch selbst anfertigen/nähen und dann über das Internet verkaufen.


    Jetzt kommt aber die Falle:

    Manche Anbieter von Schnittmustern stellen ihre Schnittmuster unter Lizenz. Will man seine eigenen Arbeiten, die nach einem ihrer Schnittmuster hergestellt wurden, an andere verkaufen, soll man eine Lizenzgebühr zahlen.


    Als Beispiel:

    Von jedem Schnittmuster dürfen nur 50 Artikel pro Monate hergestellt werden. Dafür zahlt man eine Lizenzgebühr von 15 Euro. Für jede weitere 50 Artikel muss man wieder 15 Euro als Lizenzgebühr zahlen.


    Die 30 Cent pro Stück, aus dem Beispiel, hören sich zwar nicht viel an. Wenn der Materialwert jedoch sehr gering ist, kann es schon einen großen Teil der Produktionskosten ausmachen. Je günstiger das Material, desto relevanter wird die Lizenzgebühr.

    Wollte man (nur als Beispiel) 1.000 Masken im Monat nähen und im verkaufen, müsste man 300 Euro an Lizenzgebühren zahlen.


    Dürfen die so etwas überhaupt ?

    Das spielt eigentlich erst einmal keine Rolle. Wer seine Schnittmuster unter eine Lizenz stellt, wird dir "die Rechnung präsentieren", die du dann bezahlen sollst. Ob das Schnittmuster überhaupt lizenzwürdig war, muss dann später ein Gericht feststellen.


    Von einer Lizenz stand aber nichts dabei ?

    Wenn es einen allgemeinen Hinweis auf der Seite des Anbieters gibt, muss es nicht unbedingt noch einmal extra einzeln aufgeführt werden. So etwas kann in den "Allgemeinen Geschäftbedingungen" (AGB) verankert sein, die man immer (auch bei kostenlosen Schnittmustern) lesen sollte.


    Informiert euch also besser vorher ganz genau über das Schnittmuster, das ihr verwenden wollt. Die Lizenzgebühr bezieht sich oft auf die Menge der hergestellten Artikel, nicht aber ob ihr auch so viel verkauft habt.

    Im schlimmsten Fall habt ihr also Material und Arbeit für 1000 Produkte verschwendet, von denen ihr nur 1 Stück verkaufen konntet . müsst dann aber trotzdem die Gebühren für 1000 Produkte zahlen.