Welche Maske wovor schützt

  • Unter Mangelndes Wissen über Schutzmasken auch in medizinischen Berufen haben wir die Schutzklassen und Wirkungen einmal aufgeführt.


    Hier wollen wir ganz einfach erklären, wogegen die diversen Masken schützen können.


    Mund-Nasen-Maske aus normalem Stoff


    Schutzwirkung: Kann nur sehr grobe Stoffe abhalten.

    Asche, groben Sand, Speichel und andere Körperflüssigkeiten, die direkt auf die Maske treffen.


    Schutzwirkung für den Träger: Kaum vorhanden

    Gesundheitsgefährdende Stoffe lagern sich auf der Außenseite ab und können von dort aus auch bei Berührung vom Körper aufgenommen werden. Durchdringende Flüssigkeiten bekommen direkten Hautkontakt und können dadurch an den zu schützenden Bereich weiter gegeben werden.


    Schutzwirkung für andere Personen: Vorhanden, aber nur sekundär

    Abhängig von der Gewebedichte können Stoffe in begrenztem Maße die Durchdringung von Tröpfcheninfektionen vermindern oder verhindern.


    Materialstärke und Durchlässigkeit entscheiden , wie hoch die Schutzwirkung sein kann

    Ein Stoff, durch den man völlig ungehindert atmen kann, bietet kaum Schutz - auch nicht für andere Personen.

    Ein ganz einfacher Nieser kommt schon mit 180 - 900 km/h aus der Nase geschossen. Der Stoff kann nur die gröbsten Bestandteile aufhalten. Alles was hindurch kommt, verteilt sich weiterhin in feinsten Tröpfchen in der Umgebung

    Quellen für die Geschwindigkeit: Tagesspiegel , WELT


    Entgegen anderen Aussagen, werden Masken aus ganz normalen Stoffen nicht "steril" wenn man sie bei 60° C wäscht. Krankheitserreger werden erst ab 70° abgetötet, weshalb auch jede Kaffeemaschine diese Mindesttemperatur erreichen muss.

    Eine Stoffmaske sollte also auf jeden Fall in der Kochwäsche gewaschen/gereinigt werden. Macht man es nicht, besteht die Gefahr, dass sich auch weiterhin Krankheitserreger darauf befinden.

    Alternativ ist eine "Desinfektion" in der Mikrowelle möglich, bei der die Maske dann mehrere Minuten lang erhitzt wird. Vorsicht ! Brandgefahr.



    Staubschutzmasken aus Papier (FFP1)


    Schutzwirkung: Kann feinere Stoffe abhalten.

    Staub, Asche, Sand, Speichel und andere Körperflüssigkeiten, die direkt auf die Maske treffen.


    Schutzwirkung für den Träger: Gering

    Gedacht sind die Masken für Arbeitsumgebungen mit ungefährlichen Stäuben. Gesundheitsgefährdende Stoffe lagern sich auf der Außenseite ab und können von dort aus auch bei Berührung vom Körper aufgenommen werden. Durch die besondere Beschichtung findet eine Durchdringung nicht statt.


    Schutzwirkung für andere Personen: Vorhanden

    Tröpfcheninfektionen durch den Maskenträger werden verhindert. Das Material der Maske ist dicht genug, um ein Durchdringen fast vollständig zu verhindern. Durch die hohe Luftgeschwindigkeit bei einem Nieser ist es jedoch möglich, dass der Nieser stark genug ist, um unter den Rändern nach außen zu kommen.


    Die Luftdurchlässigkeit nimmt mit zunehmender Tragezeit kontinuierlich ab. Bei entsprechender Belastung kann man durch so eine Maske schon nach 2 Stunden keine Luft mehr bekommen

    Diese Masken können weder gewaschen noch "ausgeblasen" werden. Sie sind Einwegprodukte, die nach Gebrauch entsorgt werden müssen.


    Schutzmasken mit Ventil aus Filtergewebe (FFP2)


    Schutzwirkung: Kann Aerosole, Gase und feinere Stoffe abhalten.

    Die komplette Maske besteht aus einem Filtergewebe. Das Ventil dient dazu, den größten Teil der Atemluft ungehindert (und ungefiltert) wieder aus der Maske zu lassen.


    Schutzwirkung für den Träger: Hoch

    Er wird vor den Stoffen geschützt, die die Maske filtern kann - jedoch nicht vor Viren und ähnlichen Krankheitserregern. Dazu reicht die Filterwirkung nicht aus.


    Schutzwirkung für andere Personen: Kaum vorhanden

    Durch das Ventil können fast ungehindert alle Arten von Krankheitserregern nach außen gelangen. Da das Ventil sich ab einem gewissen Luftdruck nach außen öffnet, können auch Tröpfcheninfektionen zu einem großen Teil nach außen gelangen.

    In der Regel ist jedoch außen noch ein starrer "Abweiser" angebracht, der den Luftstrom nach unten lenkt,. sodass (nur) dadurch auch eine Tröpfcheninfektion durch den Maskenträger verhindert oder minimiert wird.


    Diese Masken schützen vorrangig den Träger.

    Da sie von innen mit der Zeit feucht werden, müssen sie auch alle paar Stunden gewechselt werden. Sobald das Gewebe feucht geworden ist, fällt das Atmen immer schwerer. Ein ähnlicher Effekt ergibt sich auch sobald das Filtergewebe erschöpft ist.


    Schutzmasken mit Ventil aus Filtergewebe (FFP3)


    Schutzwirkung: Vollständiger Schutz im Bereich der Maske.

    Die komplette Maske besteht aus einem sehr dichtem Filtergewebe. Das Ventil dient dazu, den größten Teil der Atemluft ungehindert wieder aus der Maske zu lassen.


    Schutzwirkung für andere Personen: Vorhanden

    In diesen Masken befindet sich auch im Ventil ein Filtergewebe.


    Diese Masken schützten den Träger und auch andere Personen. Durch das zweiseitige Filtern ist ihre Tragedauer jedoch zeitlich sehr begrenzt. Spätestens nach 2 Stunden sollten sie entsorgt werden. Genaueres gibt der jeweilige Hersteller für das Produkt an.


    Schutzmasken mit auswechselbaren Filter (alle Klassen)


    Diese Masken lassen außerhalb des reinen Filters keine Luft hindurch. Entsprechend der Schutzklasse muss in relativ kurzen Abständen der Filter gewechselt werden. Die Tragezeit ist erheblich kürzer, da die Filterfläche auch kleiner ist


    Vollschutzmasken mit Wechselfilter (ABC)


    Schutzwirkung: Umfassender Schutz des gesamten Gesichts

    Der Träger wird vor gefährlichen Stoffen aller Art geschützt. Nur Säuren und andere aggressive Stoffe, die das Maskenmaterial auflösen könnten, sind noch gefährlich für das Gesicht.


    Schutzwirkung für andere Personen: extrem hoch

    Die Atemluft wird sowohl beim Einatmen als auch beim Ausatmen in gleicher Filterstufe gefiltert. Das erschwert auch das Atmen unter einer solchen Maske.


    Tragekomfort: Sehr schlecht

    Bereits nach sehr kurzer Zeit bildet sich innerhalb der Maske eine Kondensflüssigkeit aus dem eigenen Atem und Schweiß, die zunehmend mehr wird. Spätestens wenn sie die Unterlippe erreicht hat, muss der Filter abgenommen werden, um diese Flüssigkeit durch das Ventil auszublasen.

    Solche Masken zu tragen, ist eine Qual und man kann es dem Träger daher nur in einer akuten Gefahrenlage zumuten; außer es wäre überlebensnotwendig für den Träger.


    Wer sich näher dafür interessiert, sollte sich beim THW (Technisches Hilfswerk) erkundigen.


    Ganz wichtig: Alle Masken schützen nur den reinen Maskenbereich

    Der Rest des Körpers bleibt ungeschützt und muss daher gesondert geschützt werden.


    ......


    Ein Vollschutzanzug (medizinisch. im Katastrophenschutz oder auch militärisch) hat eine gesonderte Luftversorgung und ist ein in sich geschlossenes System. Dieses System hat keine eigenen Filter, da es von außen mit Atemluft versorgt wird. Entweder wird der Träger über einen Luftschlauch mit reiner/gefilterter Atemluft versorgt oder er trägt die Luft in einem Druckbehälter mit sich.


    Eine Kombination aus Vollschutzmaske + Atemgerät, bei der die Atemluft mitgeführt wird, kommt bei Feuerwehren zum Einsatz. Hierbei wird nur ganze normale Luft komprimiert.

    Wer sich näher dafür interessiert, sollte sich einmal bei einer der vielen freiwilligen Feuerwehren erkundigen.