Renovieren - Tapezieren und Streichen, Alternativen

  • Tapezieren kann jeder.. wird jedenfalls behauptet.
    Kopieren und Verbreitung nur mit Quellenangabe gestattet


    Version 1 – Nicht tapezieren, sondern einfach die Tapeten neu streichen
    Diese Version erscheint zunächst einmal die günstigste und schnellste Art der Renovierung zu sein.
    Wenn der letzte Anstrich nicht brüchig ist und nicht abblättert, ist diese Art auch die einfachste.


    Hat man jedoch eine Tapete, die auch noch Jahren noch abfärbt, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit um Kalkfarbe.
    Kalkfarbe kann nicht einfach überstrichen werden, wenn man sich nachher nicht ärgern möchte.
    Kalkfarbe muss zunächst mit viel Wasser abgewaschen werden...
    Bei einer Tapete ist es natürlich sinnlos, davon Farbe abwaschen zu wollen


    Also ...


    Version 2 - Tapeten abziehen und neu tapezieren
    Dazu befeuchtet man die Tapeten mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch.
    Es gibt hier natürlich auch spezielle Tapetenablöseflüssigkeiten.
    Hierzu sei gesagt: Sie sind sehr aggressiv und greifen sogar Metall an.


    Die Tapeten müssen völlig durchweichen.
    Damit die Nässe auch unter die Tapeten dringen kann, benutzt man spezielle Nadelrollen oder ritzt die Tapeten einfach mit vielen Schnitten ein.
    Je dicker die Farbschicht, desto mehr muss man die Tapeten nässen.


    Hin und wieder werden auch Dampfreiniger als Hilfe empfohlen. Leider setzen diese nicht genügend Feuchtigkeit frei um die Tapeten aufweichen zu können.
    Versuch macht klug.. aber auf keinen Fall extra dafür einen Dampfreiniger kaufen – eher schon eine einfache Gartenspritze mit einem Behälter.
    Hiermit kann man einen feinen Feuchtigkeitsfilm auf die Tapete aufbringen.. ohne gleich den Raum unter Wasser zu setzen.

    Unabdingbare Werkzeuge zum Tapetenentfernen sind Spachtel in jeder Größe.


    Bei der Benutzung von Spachteln sollte man drauf achten, dass man keine Riefen und Rillen in den Putz gräbt.

    Vorbereitung zum Neutapezieren.

    Der Untergrund muss trocken und staubfrei sein. Risse und Fugen müssen vor dem Tapezieren ausgebessert und aufgefüllt werden.
    Dieses geschieht am einfachsten mit Gips.
    Bei stark mineralischem Putz oder saugstarkem Mauerwerk ist „Tiefengrund“ zu empfehlen. Er sorgt für eine mäßig saugende Schicht, die das Tapezieren erleichtert.


    In den Ecken ist Acryl zu bevorzugen, da es sich oft um Dehnungsfugen handelt.Die Wände „arbeiten“ und so entstehen die Fugen.


    VOR dem Tapetenkauf
    Wer in einem Eigenheim lebt, sollte an die regelmäßig wiederkehrende Renovierung denken und fürs nächste Mal vorsorgen.
    Aber auch Langzeitmieter sollten daran denken.
    Es gibt Tapeten, die speziell dafür hergestellt werden, dass man sie später leicht wieder abziehen kann.
    Sie bestehen aus zwei verschiedenen Schichten. Die dünne Schicht verbleibt nach dem Abziehen an der Wand.
    So muss der Untergrund nicht erneut vorbehandelt zu werden.


    Wer in einer Wohnung lebt, die keine rechten Winkel, dafür aber viele Dachschrägen und Rundungen hat, wird beim Tapezieren an diesen „Seltsamkeiten“ schier verzweifeln.
    In einem solchen Fall sollte man vor dem Abziehen der Tapeten nachschauen, wie das Problem „vorher“ gelöste wurde – sofern die Farbschicht nicht zu dick ist.


    Zu spät ?
    Dann legt die erste Tapetenbahn an einer Wand an, die rechtwinklig zu sein scheint. Läuft die Bahn parallel zur Wand, hat man eigentlich selten Probleme.
    Man muss nur die letzte Bahn der Wand anpassen.


    Läuft sie aber nicht parallel, so hat man nun 3 Möglichkeiten:


    1. Die Bahnen halbieren
    Man tapeziert soweit, wie die Bahn parallel läuft.
    Dieses wird für den ganzen Bereich wiederholt.
    Nun setzt man für den nächsten Bereich wieder an der Wand (unterhalb der ersten tapezierten Bahn) an und lässt sie wieder soweit laufen wie sie parallel läuft.


    2. Die Bahnen nicht senkrecht, sondern waagerecht laufen lassen.
    Gerade bei Dachschrägen und Rundungen kann dieses Erfolg versprechen. Man muss dadurch nicht (z.B.) 10 Bahnen durch eine Rundung führen, sondern hat das Problem nur mit 1-2 Bahnen.
    Ein Ausgleich ist also einfacher.


    3. Nicht auf Stoß tapezieren
    Man tapeziert also einfach senkrecht.. egal wie die Bahnen normalerweise laufen würden
    Diese Art des Tapezierens ist aber nur bei ganz dünnen Tapeten zu empfehlen.. oder wenn es „nicht drauf ankommt“.

  • Alternativen zum Tapezieren


    Wand streichen
    So einfach das Streichen ist, so sorgfältig muss der Untergrund vorbehandelt werden.
    Er muss völlig eben sein, da es später nichts gibt, was Unebenheiten kaschieren kann.

    Streichputz oder Rollputz

    Obwohl es sich nach viel Arbeit anhört und scheinbar viel Fachwissen erfordert....


    Die Verarbeitung ist denkbar einfach:
    Es ist einfach Farbe, die mit Mineralien versetzt ist und so eine dicke Schicht erzeugt.
    Man „quastet“ einfach eine genügend dicke Schicht auf die Fläche.
    Als Nächstes nimmt man eine Strukturrolle und rollt über die Schicht.
    So erzeugt man spezielle Muster oder einfach das Aussehen einer „Rauhfaser-Tapete“.


    Wer möchte, kann sich das spätere Nachstreichen ersparen:
    Man mischt dem Rollputz einfach zusätzliche Farbe bei oder mischt sich seine Lieblingsfarbe.
    Dick genug aufgetragen, hat man so seine „Tapete“ UND den Anstrich in einem Arbeitsgang aufgetragen.


    Mit den erhältlichen Strukturrollen soll man auch den Putz aufbringen und ein einem Arbeitsgang strukturieren können. Falls das nicht wie angegeben klappt: Die obigen Vorgehensweise klappt.



    Kosten ( Stand 01/2008 )


    Rauhfasertapete
    15 Meter – Tapetenrolle (ca. 55 cm breit): ab ca. 3 Euro
    Kleister für ca. 10 qm: ab ca. 2 Euro
    Farbe für ca 30 qm : ab ca. 22 Euro

    Tapezierkosten mit späterem Anstrich für 30 qm Fläche: ab ca. 40 Euro



    Strukturputz/Streichputz/Rollputz
    Fertiggemisch im Eimer 20 Kg für ca. 30 qm : ab ca. 22 Euro


    Wer eine Rauhfaser-Optik, „mediterranes Flair“ oder einfach sehr individuell gestalten möchte, steht also sowohl im Kostenbereich als auch im Aufwand beim Rollputz auf der „besseren Seite“.


    Keine Gewährleistung für Preise, da diese sehr stark abweichen können.

  • Noch ein Tipp: Beim Streichen die Farbe etwas verdünnen aber nicht zu stark.


    Man spart dadurch etwas Farbe und die Tapete nimmt die Farbe besser auf, wenn es aber zu feucht ist kann die Tapete "Blasen" werfen.
    Trocknende Tapeten dürfen auch nicht einem Luftzug ausgesetzt werden.


    Mit Rollen die Farbe auftragen, geht schneller und präziser und wenn die Farbe nicht zu dünn ist, spritzt sie auch nicht beim Malern :D