Waschmaschine für Singles oder Handwäsche

  • Ich selbst kann nur von einer Maschinenart abraten:
    Kauft euch nie diese kleinen Billigdinger, die angeblich für die Handwäsche gedacht sind (oder eben für Singles).


    Sie zerstören fast jedes Wäschestück, wenn ihr es nicht (fast) einzeln wascht.
    Das angegebene Trockengewicht von 1,5 Kg ist ein Hohn.


    Die Wäsche muss (sobald sie sich vollgesogen hat) im Wasser schwimmen.
    Nur dann funktioniert der unten angebrachte Tumbler auch.


    Ist die Wäsche zu schwer (und schwimmt nicht) dann dreht der Tumbler zwar immer noch, die Wäsche aber nicht und sie wird dadurch regelrecht kaputt gescheuert (Das zum Thema "Waschbrett").


    Zusätzlich ist das Waschen eine sehr langwierge Sache, weil man immer wieder das Wasser wechseln muss.. und natürlich hat so ein Ding auch keine Schleuderfunktion, gescheige denn eine Wasserpumpe.
    Eine Wäsche besteht dann aus folgenden Abläufen....


    Seifelösung aus Wasser und Waschpulver ansetzen.
    Wäsche rein, Seifenwasser drauf.
    Timer 15 Minuten an (rumpel-di-pumpel)


    Wasser ablaufen lassen, Wäsche auswringen
    Wäsche raus, neues Wasser rein zum Spülen.
    Timer 15 Minuten an (rumpel-di-pumpel)
    Wasser ablaufen lassen, Wäsche auswringen


    Neu Lösung aus Wasser und Weichspüler ansetzen
    Wäsche rein, Weichspülerlösung rein .
    Timer 15 Minuten an (rumpel-di-pumpel)
    Wasser ablaufen lassen, Wäsche auswringen


    Nach Bedarf zwischendurch weitere Spülvorgänge hinzufügen.


    Für das Wäschewaschen muss man also sehr viel Zeit und Handarbeit investieren.
    Die 3 beschriebenen Abläufe dauern zwar zusammen 45 Minuten. Dazwischen muss man aber immer wieder Wasser wechseln und auswringen.
    Hierfür kann man insgesamt noch einmal die gleiche Zeit ansetzen...
    Aus den 90 Minuten können natürlich noch bedeutend mehr werden, wenn man nicht auf die Uhr sieht.
    Nichts läuft automatisch ab. (Deshalb werden Waschmaschinen ja auch "Waschvollautomaten" genannt)


    Abkürzen durch Auslassen oder Verändern einer der Vorgänge sorgt nur dafür, dass man später alles noch einmal machen muss...
    Weil entweder überall Waschmittelpulverreste anhaften und/oder die Wäsche nach dem Spülen immer noch schäumt.


    Tja.. und am Ende hat man dann Wäsche, die nur so tropft (wegen fehlender Schleuder)
    Alles über Dusche oder Bandewanne häbngen, damit es weiter trocknet und dann eventuell später (1-2 Tage) auf einen Wäscheständer oder in einen Trockner kann um wirklich trocken zu werden.

  • 10 Jahre später habe ich den Test mit einer aktuellen "Single-Waschmaschine" wiederholt.

    Die damaligen Maschinen gibt es auch heute noch und sie kosten auch noch so viel wie vor 10 Jahren. Moderne Versionen kosten jedoch nur noch die Hälfte und haben mittlerweile auch eine Schleuderfunktion.


    Die Art des Waschens hat sich nicht geändert.

    - Lauge mit Waschmittel ansetzen und Wäsche hinein

    - 15 Minuten waschen lassen

    - Lauge ablassen und Wäsche auswringen

    - Frisches Wasser einlassen und Wäsche hinein

    - 15 Minuten spülen lassen


    Da sich der Aufbau nicht geändert hat, wird die Wäsche auch hier noch regelrecht durch zu viel Reibung verschlissen.


    Als Neuheit ist die Schleuderfunktion hinzu gekommen.

    Dazu nimmt man 1 oder 2 Wäschestücke und drapiert sie in einem kleinem Körbchen.

    Die Wäsche muss wirklich ideal im Korb verteilt werden, so dass das Körbchen überall gleich schwer ist. Nun noch einen kleinen flexiblen Deckel hinein gedrückt, damit die Wäsche nicht nach oben heraus gedrückt werden kann.


    Es ist wichtig, dass der Schwerpunkt möglichst weit unten liegt. Je höher er steigt, desto stärker schlingert der Korb beim Schleudern.


    Jetzt wird der kleine Korb auf den Tumbler gesetzt und mit ihm verhakt. Nur die Schleuderfunktion starten und der Tumbler dreht sich mit Maximalgeschwindigkeit.


    Die Schleuderfunktion ist nicht mit der einer normalen Waschmaschine zu vergleichen. 

    Die Geschwindigkeit ist viel zu gering um eine große Wirkung zu erzeugen. Komplett nasse Wäsche lässt sich fast kaum so verteilen, dass das Körbchen nicht zu schlingern beginnt. Wenn, dann kann man nur Stück für Stück "schleudern" lassen.

    Als Ersatz für das Auswringen zwischendurch ist es auf gar keinen Fall geeignet. Nach 15 Minuten ist ein einzelnes Wäschestück nicht einmal annähernd so trocken als wenn man es leicht ausgewrungen hätte.


    Erst zum Trockenschleudern nach dem letzten Auswringen macht die Schleuderfunktion einen Sinn.

    Nach 15 Minuten hat das einzelne Wäschestück so viel Wasser verloren, dass sich die Trockenzeit halbiert. Das Wäschestück ist aber trotzdem noch viel nasser als man es von normalen Waschmaschinen kennt.

    Natürlich könnte man es noch einmal 15 Minuten schleudern lassen ... aber ... die geringe Zentrifugalkraft sorgt dafür, dass irgendwann auch stundenlanges Schleudern keinen Effekt mehr ergibt.


    15 Minuten für ein einziges Wäschestück. Mehr Wäschestücke gleichzeitig ergeben kaum einen Schleudererfolg.


    Wer ca. 6 Wäschestücke gewaschen hat, braucht 6x 15 Minuten um sie einigermaßen geschleudert zu bekommen.

    0,5 Stunden reines Waschen + 1,5 Stunden nur für das Schleudern. Hinzu kommen 2x Wasserwechsel und Auswringen. Zusammen jeweils mit 15 Minuten angesetzt, kommen da noch einmal 0,5 Stunden hinzu.


    Mit 2,5 Stunden muss man also immer noch für ca. 6 Wäschestücke rechnen.

    Den Vorgang mit dem Weichspüler habe ich diesmal gleich weggelassen. Es bringt nichts, wenn die Nässe noch klitschnass ist. Wer es trotzdem machen möchte, rechnet noch einmal 0,5 Stunden dazu.

    Empfindliche Stoffe gehören auf gar keinen Fall in eine solche Maschine.

    Während der neuen Tests wurden die Ärmel von 2 leichten und einem Baumwollhemd so stark durchgescheudert, dass sie an den Ellenbogen große Risse hatten. Selbst die Kragen von T-Shirts wurden durchgescheuert.


    Fazit:

    Spart euch das Geld oder benutzt so eine Maschine nur, wenn ihr so wenig Wäsche habt, dass sich eine normale Maschine nicht lohnt.... und natürlich habt ihr sehr viel Zeit :pfeiff:


    Der Wasserverbrauch ist, verglichen mit einer normalen Maschine, übrigens enorm hoch. Pro Vorgang braucht ihr 10 Liter Wasser und bekommt damit am Ende vielleicht nur 6 Wäschestücke sauber. Eine normale Maschine braucht viel weniger für die 3 bis 4-fache Menge.


    Wenn ihr mehr Wäsche waschen wollt, legt die Wäschestücke erst zur Seite und lasst die nächste Ladung waschen. Die Lauge reicht locker für 2-4 Waschvorgänge aus, So lange muss man dann aber auch mit dem Spülen warten.

    Beim Spülen lässt sich jedoch kaum noch Wasser sparen.


    PS:

    Ich warte jetzt wieder 10 Jahre ab. Vielleicht gibt es ja dann endlich wirklich brauchbare Klein-Waschmaschinen. :lach: