8.Mai 2020: "Tag der Befreiung" Einmaliger Feiertag in Berlin

  • Zum Gedenken an das Ende des zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren, gibt es heute, nur in Berlin, einen Feiertag. Der 8. Mai war von 1950-1967 auch ein gesetzlicher Feiertag in der DDR.


    Die Bezeichnung "Tag der Befreiung" wird durchaus auch kontrovers betrachtet. 

    Wenn jemand "befreit" wird, befand er sich vorher in einer Lage, zu der er (mit Gewalt) gezwungen wurde.

    Aus der Sicht der vielen unschuldig. in Konzentrations- und Arbeitslagern, Inhaftierten, besteht er völlig zu Recht. Sie wurden aus einer Zwangslage befreit.


    Dass der Tag in der DDR 17 Jahre lang ein Feiertag war, hat dann wohl eher politische/ideologische Gründe: Durch das Kriegsende gab es die Möglichkeit, einen weiteren deutschen Staat zu gründen. Die Bürger dieses "neuen Staates" wurden deshalb "vom anderen Deutschland befreit".


    Im Nachhinein muss man jedoch bedenken, dass es die gleichen Deutschen waren, die zuvor noch unter den gleichen Umständen gemeinschaftlich unter dem Nationalsozialismus gelebt hatten.

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    Ich habe ganz bewusst die alte Bezeichnung für diesen Tag gewählt, damit man sich (wieder) einmal mit der deutschen Geschichte auseinander setzt.

    "Wir" haben keine Schuld an dem, was damals passiert ist. Für uns ist es einfach nur ein Teil der deutschen Geschichte, mit der wir uns auseinander setzen müssen und aus der wir lernen können/sollten.


    Am 8. Mai 1945 endete ein ideologisches/politisches System. Aus ihm entstanden zwei völlig verschiedene Systeme, die sich dann rund 44 Jahre später wieder zu einem einzigen vereinigten. Die "Bundesrepublik Deutschland", wie wir sie heute kennen.