E-Autos werden nicht gekauft, weil es keine zu kaufen gibt.

  • "Ich hätte gerne ein E-Auto. Wann wird er geliefert? "

    Die Antwort auf diese Frage wird immer enttäuschend ausfallen. Das hat nichts mit Corona zu tun, sondern einfach damit, dass man bei E-Autos immer schon lange Lieferzeiten hatte.


    Wer zum Beispiel im Februar einen neuen VW ID3 kaufen wollte, wurde auf unbestimmte Zeit vertröstet. VW gab damals nämlich selbst zu, dass die Software wahrscheinlich erst im Juni soweit wäre, dass man die Wagen ausliefern könnte.

    Man baute also erst einmal Autos "auf Halde", die man dann später per Software "gebrauchsfertig" machen wollte.


    Der Renault ZOE war zu dieser Zeit der einzige (einigermaßen) lieferbare Wagen. Schon wenige Monate später konnte man ihn in Händen halten.

    Bei allen anderen Herstellern dauert es bis zu mehrere Jahre, bis man dann endlich einen bestellten Wagen ausgeliefert bekommt.


    Die Fahrzeughersteller klagen "es will ja keiner diese Autos kaufen", Kunststück, schließlich will man sein Auto ja in absehbarer Zeit auch in Empfang nehmen können.

    Wir sind ja nicht in der ehemaligen DDR, in der man viele Jahre auf die Zuteilung eines Trabant warten musste.


    Da die Hersteller unterhalb der Luxusklasse aber sowieso kaum alltagstaugliche Fahrzeuge im Angebot haben - der Hang geht eben nicht zum elektrischen Drittwagen für die Fahrt zum Bäcker um die Ecke - werden sie erst einmal ihre Hausaufgaben machen müssen, bevor sich "die Masse" näher mit einem Kauf befassen wird. :P

  • Durch die neuen Fördergelder für Hybride und reine E-Autos hat die Nachfrage angezogen.

    Das Hauptproblem bleibt jedoch nicht nur, sondern wird dadurch noch verschärft: Es gibt nichts zu kaufen und die Fördergelder bekommt man nur, wenn der Wagen noch bis zum Ende des Jahres ausgeliefert und zugelassen wird.


    Bis zum Ende des Jahres sind es jedoch nur noch knapp 6 Monate.

    Die paar Modelle, die noch innerhalb dieser Zeit lieferbar sind, sind jedoch zu teuer für den Normalverdiener und/oder haben kaum effiziente Antriebe;

    Zu geringe Akku-Kapazitäten kombiniert mit relativ hohen Verbräuchen, haben sie nur eine geringe Reichweite und sind gerade gut genug als Zweitwagen oder im Pendelverkehr.

    Dafür sind die Fahrzeuge jedoch viel zu teuer.


    Für die "wirklich nutzbaren" Modelle haben die Hersteller längst einen Bestellstopp verhängt oder die Lieferzeit liegt bei weit über 6 Monaten.