Corona-Warn-App gestartet - Eigene Erfahrungen im Testbetrieb

  • In Deutschland kann man sich seit heute in den App-Stores von Google und Apple die Corona-Warn-App des RKI herunter laden.


    Funktion

    Die App scannt durchweg nach Geräten, die auch diese App installiert hat. Dazu benutzt sie Bluetooth (BT)

    Anhand der Signalstärke stellt sie fest, ob/wann das andere Gerät unter den Mindestabstand von 2 Metern kommt.

    Sobald das der Fall ist, generiert die App einen individuellen Zahlencode und sendet ihn an das andere Gerät. Das andere Gerät sendet dann auch einen individuellen Code.

    Die App sendet den eigenen und alle erhaltenen Codes an einen zentralen Server, wo diese dann rund 2 Wochen gespeichert bleiben.


    Wenn man feststellt, dass man Symptome von Corona hat, wendet man sich an eine entsprechende Hotline oder lässt einen Test machen.

    Wenn die Hotline es für nötig hält, dass man sich in Quarantäne begeben muss, gibt sie am Telefon auch eine TAN für die App.

    Bei einem positiven Testergebnis befindet sich auf dem Testbericht ein QR-Code, den man dann mit dem Handy scannt.


    Wenn du positiv getestet wurdest, kannst du entweder den QR-Code scannen oder die TAN in die App eingeben.

    Wenn du es machst, kannst du bestätigen, dass jetzt alle Geräte, die in den letzten zwei Wochen ihren individuellen Code an dein Handy gesendet haben, informiert werden.

    Sobald du das dann bestätigst, erscheint auf allen entsprechenden Geräten ein Warnhinweis, dass man einen sehr nahen Kontakt zu einem Infizierten hatte.


    Wer so eine Warnung erhält, bekommt gleichzeitig auch die Empfehlung, sich in Quarantäne zu begeben oder sich bei einem Arzt testen zu lassen.

    Jetzt hast du die Wahl, der Empfehlung zu folgen ... oder auch nicht.


    (Sowohl in der App als auch im Link unten wird es übrigens ganz genau erklärt)



    Der erste Test

    Die App verlangt keinerlei persönliche Daten oder besondere Berechtigungen auf dem Handy. Nach dem Start aktiviert sie die Bluetooth-Funktion am Handy.


    Man hat in der App die Wahl, sich sein "persönliches Risiko" anzeigen zu lassen. Da die App erst seit heute bereit steht, gibt es natürlich noch keine "passenden Daten".

    Je öfters die App fremde Geräte-Codes bekommt, desto öfters hast du Kontakt unter 2 Metern Abstand. Jeder erhaltene Code erhöht dein Risiko, dich eventuell bei irgendwem anders anstecken zu können.


    Es ist also ganz einfache Rechnerei und kein Tracking.


    BT kostet Akku

    Ich habe die App heute Morgen um 7 Uhr installiert und aktiviert. Bis 17 Uhr blieb sie durchgehend aktiviert. Tagsüber habe ich das Handy wie sonst auch genutzt. Ohne BT ist mein Handy nach dieser Zeit bei einem Akku-Stand von 85-89% angekommen.

    Nach diesen 10 Stunden war der Akku-Stand auch auf 89%.


    Fazit: Den Stromverbrauch kann man durchaus vernachlässigen. Die App geht sehr sparsam damit um.


    Was bringt die App ?

    Sie warnt dich im Endeffekt (durch die Risikoeinschätzung) wenn zu oft zu nahe bei anderen warst. Dann solltest du gerne einmal überlegen, ob du das nicht vielleicht ändern solltest.


    Ansonsten gibt sie dir eine Info, wenn du nahe an jemanden dran warst, der später als positiv (infiziert) getestet wurde. Das ist besser als wenn man hört, dass sich irgendwer aus deinem Bekanntenkreis angesteckt hast und du dir Sorgen machen musst, dass du eventuell auch zu nahe an ihm dran warst.

    Es gibt dir also die Sicherheit, dass du nicht in Gefahr warst ...

    ABER ....

    Dazu muss der Andere natürlich auch fair genug gewesen sein, der App die Warnmeldung zu erlauben.


    Wie sinnvoll ist die App grundsätzlich ?

    Wenn ich den ganzen Tag als Einziger mit der aktiven App herum laufe, macht es keinen Sinn. Heute Morgen um 7 hatten gerade einmal 5.000 andere die App installiert. Das reicht nicht aus.


    Experten gehen davon aus, dass mindestens 80% die App installiert haben müssen, damit sie "vernünftig funktionieren kann".

    Politiker wiegeln jedoch ab und meinen, dass auch weniger als 60% ausreichen würden. Ich persönlich zweifel da schon ein wenig.


    Was passiert, wenn man Bluetooth abschaltet ?

    Du siehst oben in der Benachrichtigungszeile plötzlich eine kleine Sonne erscheinen. Wenn du sie aufziehst, bekommst du den Hinweis zu sehen, dass die App BT braucht, um funktionieren zu können.

    Den Hinweis kannst du weg wischen. Später solltest du dann aber die App besser komplett neu starten.


    Muss man die App installieren und muss man an der Erkennung teilnehmen ?

    Nein. Wer sie installiert, macht es völlig freiwillig. Wenn die Installation aber einen Sinn haben soll, sollte man die App auch so nutzen, wie es vorgesehen ist.


    Was kann die App sonst noch ?

    Sie gibt dir ganz ausführliche Informationen über alles was ich oben bei der Funktionsweise angesprochen habe. Gleichzeitig zeigt sie dir auch Verhaltensregeln und kann dich zur Internetseite https://www.bundesregierung.de verbinden.

    Dort bekommst du Zugriff auf die FAQ zum Thema Corona.


    Wenn du die App übrigens bei "Google Play" oder im "App Store" von Apple nicht finden kannst, findest du dort auf der Seite auch die entsprechenden Links, die dich direkt in den entsprechenden Store und zur App führen.


    Gibt es die App auch für andere Systeme ? 

    Nein, nur für Android und Apple-Geräte


    Gibt es die App auch woanders ? 

    Aptoide, F-Droid und AppGallery haben sie nicht.


    Vorsicht:

    Andere ähnliche "Corona-Apps" sind nicht sicher, sondern übertragen viele persönliche Daten an eine unbekannte "Sammelstelle".

  • Manche Menschen wollen die App haben und bekommen sie nicht, weil ihr Smartphone schon zu alt dafür ist.

    Bei anderen funktioniert die App nicht richtig oder verbraucht viel zu viel Strom, weil die Geräte "Bluetooth LE"(BLE) nicht unterstützen.

    https://www.zdf.de/nachrichten…cht-funktioniert-100.html


    Dadurch ist es Millionen nicht möglich, die App zu installieren und zu nutzen. Alte Geräte, die unter Android 6 bzw. iOS 13.5 liegen, sind völlig untauglich für die App.


    Mit der "Freiwilligkeit" ist es nicht weit her

    Manche Lokale/Betriebe denken darüber nach, nur Zutritt zu gewähren, wenn die Corona-Warn-App installiert ist.

    "Die Linken" fordern, dass die "Freiwilligkeit" per Gesetz vorgeschrieben wird.


    Sobald aus "freiwillig" eine Pflicht wird, ist es nicht mehr freiwillig. Wir sind nicht in China oder einem anderen Land, in dem eine Corona-App zwangsverpflichtend ist.


    Was ist, wenn eine Firma verlangt, dass ich die App installiert haben muss, um sie betreten zu dürfen ?

     In dem Fall betrete ich die Firma dann eben nicht - auch wenn ich die App installiert habe.

    Eine solche Bedingung ist für mich der Zwang, etwas zu machen, was ich ich nicht will. Gleichzeitig ist es eine Diskriminierung aller Menschen, die sich kein modernes Handy leisten können oder wollen.


    Es gibt garantiert noch andere Firmen, die mir nichts aufzwingen wollen.

  • Die Zuverlässigkeit zur persönlichen Risiko-Ermittlung lässt scheinbar zu wünschen übrig.

    Es gibt die App nun seit einer Woche, Ich habe sie mir direkt installiert.


    Die erste "Auswertung" bekam ich am Samstag: Niedriges Risiko.

    Am Sonntag bin ich brav zu Hause geblieben. Auswertung: Unbekanntes Risiko.

    "Starten Sie die Risikoermittlung. Bluetooth muss aktiviert sein"

    Die Risikoermittlung war aktiv und BT war an.


    Gestern war ich wieder ganz normal unterwegs zum Arbeiten usw. Auswertung heute; Niedriges Risiko

    - Bisher keine Risiko-Begegnungen

    - 6 von 14 Tagen aktiv


    6 von 14 Tagen aktiv ?

    Die App gibt es seit 7 Tagen und so lange ist sie installiert,

    Die App rechnet nur die vollen bereits vergangenen Tage. Die 6 Tage stimmen also.

    14 Tage sind die Frist, die bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen würde, falls ich am ersten Tag zu nahe an einem Infizierten gewesen wäre.


    Warum wird immer wieder "unbekanntes Risiko" angezeigt" ?

    Wenn man den ganzen Tag zu Hause bleibt, kann die App keine Bewegung feststellen. Vielleicht hast du das Handy ja zu Hause liegen lassen ?


    Wenn es in deiner Umgebung nur wenige Menschen gibt, die die App installiert haben, bekommt die App keine Infos, dass die App irgendwo im Einsatz ist.

    Bluetooth sendet auf mehr als 5 Metern Entfernung. Die App bekommt also mit, wenn ein anderes Gerät BT eingeschaltet hat, bewertet jedoch nur die Annäherungen unter 2 Metern.


    Die persönliche Risiko-Bewertung sollte man deshalb nicht zu ernst nehmen. "Unbekanntes Risiko" hat nichts zu sagen und ist sogar positiv :thumbup:

  • 1 Monat Corona-Warn-App


    Verbreitungsgrad: Rund 15,8 Millionen Downloads

    Anzahl wirklicher Nutzer: Unbekannt

    Warn-Meldungen: Über 300 (Stand 03.07.2020)

    Fehlermeldungen: Unzählige sowohl bei Apple als auch bei Android-Geräten


    Fakt:

    Wer sich selbst als "positiv getestet" meldet, kann später keine "Gesundung" mehr eingeben. Laut RKI ist die App nicht dazu gedacht, auch Gesundungen zu melden.


    Dadurch werden auch Gesundete auf Dauer weiterhin als Risikokontakt bewertet.

    Da es aktuell nicht sicher ist, wie lange man immun ist, kann ein Gesundeter sich mit der App nicht mehr vor erneuten Risikokontakten warnen lassen.


    Lösungen:

    Alle Daten in der App zurück setzen lassen.

    App deinstallieren und erneut installieren.


    Zuverlässigkeit der App

    Ohne entsprechend weite Verbreitung ist die App nicht zuverlässig genug, um Sicherheit bieten zu können. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Download-Raten weiterhin so hoch sein werden, wie im vergangenem Monat.

    Schon nach einigen Tagen hatte es über 6 Mio. Downloads gegeben. Seitdem gab es keine ähnlich hohen Downloadzahlen mehr.


    Um das Verbreitungsziel von 80% zu erreichen, müssten sich 64 Mio. die App installieren.

    Wenn sich (wie in den letzten 3 Wochen) nur rund 3 Mio. pro Woche die App installieren, wäre man erst in rund 4 Monaten, also Mitte November. auf dem Zielwert.


    Das wäre zu spät, um bei einer eventuell zu erwartenden "2.Welle" hilfreich sein zu können.

    Der Zielwert kann jedoch überhaupt nicht erreicht werden, da der Anteil der Handys, die die App nicht installieren oder nutzen können, viel zu hoch dafür ist,


    Damit bietet die App nur etwas Bestätigung, wenn/dass man sich risikobewusst verhält. Schade :(


    Wer jedoch meint, dass er sich "wieder ganz normal" verhalten darf, weil die App alles in Grün anzeigt, schwebt in Gefahr, sich durch falsches Verhalten einem hohen Ansteckungsrisiko auszusetzen.


    Die App ist kein Dosismeter, das anzeigt, wie weit man noch gehen kann.  Man muss schon alle Schutzmaßnahmen einhalten.

  • Nach den aktuellen Meldungen über die App bin ich maßlos enttäuscht.

    Sie hat "wochenlang nicht zuverlässig funktioniert", hieß es. Das wäre ja kein Thema, wenn es die App nicht gerade erst mal einige Wochen geben würde. So gesehen hat sie eigentlich nie funktioniert.


    Wie man oben lesen kann, habe ich auch alles unternommen, dass die App im Hintergrund aktiv bleibt. Und trotzdem war sie eben noch im Hintergrund inaktiv.

    Da gibt die Regierung also irgendetwas um die 23-30 Millionen für die Entwicklung und den Betrieb einer App aus, die am Ende doch nicht wirklich vernünftig funktioniert. :thumbdown:


    5 Wochen lang habe ich mich darauf verlassen, dass ich immer genügend Abstand gehalten habe und daher nur ein geringes Infektionsrisiko habe.

    Anstatt aber in einer "fehlerbereinigten Version" die Fehler auch gleich wirklich abzustellen, muss man noch extra selbst nacharbeiten, damit die App überhaupt fehlerfrei funktioniert.


    Dass man die Einstellungen manuell ändern muss, hätte man auch gleich in der App als Hinweis mitgeben sollen. So erfährt man es aber erst aus den Medien .. wenn man es überhaupt erst mal mitbekommt.


    Und wieder ein Fehler der App-Entwickler, die erst einmal dicke Kohle kassieren, dann aber wieder nur halbe Arbeit liefern.


    Wie viele Fehler mögen jetzt wohl noch darin stecken ?

    Wie viele Nutzer haben die App jetzt manuell umgestellt, damit sie richtig funktioniert und informiert ?


    Wie viele Nutzer werden wohl weiterhin nicht informiert werden, weil die App nicht richtig funktioniert und die Nutzer den Einstellungsfehler nicht beheben können ?

    Für Apple-Nutzer macht die App keinen Sinn, weil sie dort immer noch fehlerhaft funktioniert. Damit reduziert sich die Verbreitung auf die paar Millionen Android-Nutzer.

  • Seit dem Start gab es unzählige Änderungen und Verbesserungen.


    Mittlerweile kann man darin sogar ein Kontakttagebuch führen. Laut App soll man dazu aber auch jeden einzeln befragen, ob er damit einverstanden ist, dass ein Kontakt mit ihm auch aufgeschrieben wird. Angeblich hat der das Recht "Nein" dazu zu sagen.


    Schwachsinn sondergleichen !

    Wenn ich mir aufschreibe, dass ich "Frau X" getroffen habe, so hat die nicht das geringste Recht dazu, es mir verbieten zu können.

    Ich darf es auch anderen Leuten erzählen.


    Das Kontakttagebuch macht auch überhaupt nur Sinn, wenn es korrekt geführt wird. Sonst kann man sich die Arbeit gleich sparen.


    Sollte man dann wirklich mal infiziert werden, dient das Tagebuch ja nur dazu, die anderen Leute zu schützen. Man gibt es ja nur (ganz gezielt) heraus, damit eine Kontaktkette rechtzeitig durchbrochen werden kann.


    Die App zeigt mittlerweile an, wie viele App-Nutzer eine Infektion darüber gemeldet haben

    Stand gestern haben sich laut App 2.369.719 Menschen infiziert.

    Insgesamt haben davon 252.660 die Infektion über die App gemeldet, damit andere Menschen gewarnt werden können.


    Gerade einmal 10,7% aller Infektionen werden also über die App weiter gemeldet.

    Fast 90% aller Infizierten haben die App also gar nicht oder melden eine Infektion nicht weiter.


    Stell dir einmal vor, du gehst in einen Laden in dem sich 10 Menschen aufhalten. Nur einer sagt "Hallo, sorry ich bin infiziert"

    Du fühlst dich also relativ sicher - aber nur, weil du nicht weißt, dass auch alle anderen infiziert sind.


    Man kann sich also nicht darauf verlassen, dass man auch wirklich eine Warnung erhält, falls man zu nahen Kontakt mit einem Infizierten hatte.


    Persönliche Erfahrungen mit den jeweiligen Meldungen


    Es dauerte viele Monate, bis ich die erste Meldung bekam.

    Ende Oktober 2020 "erwischte" es mich zum ersten Mal.


    Da es die erste Meldung überhaupt war, war ich regelrecht schockiert darüber. Ich weiß, dass mein einfaches Handy nicht das "spezielle BT" hat, das sich nur auf nähere Distanz beschränkt.

    Im Umkreis von 15 Metern muss sich also jemand befunden haben, der später positiv getestet worden war. Dass die App ihn meldete, war mir aber eine Warnung, mich ab jetzt noch besser vorzusehen.


    Im Dezember 2020 lebte ich in einem Hotspot.

    Da erhielt ich auch die erste Meldung mit mehreren Kontakten. Sie zeigte mir, dass es mittlerweile recht gefährlich geworden war. Da die Meldung jedoch schon am nächsten Tag verschwand, wusste ich, dass die Kontakte bis zu 2 Wochen her gewesen sein musste.


    Aus medizinischen Gründen musste ich einige Tage später immer wieder in eine andere Region und dort auch mehrere Tage im Hotel übernachten


    Die Quittung dafür bekam ich dann Mitte Dezember. Wieder 3 Kontakte, die als harmlos eingestuft worden waren.


    Dieses Mal hielten die Warnungen aber einige Tage lang an.

    Ich hatte also mehrere Tage in Folge Kontakte zu verschiedenen Infizierten gehabt.


    Im Nachhinein nutzten mir die Meldungen eigentlich nichts mehr. Die Zeitdauer der Meldungen passten genau zu meinem Hotel-Aufenthalt. 3 Tage Hotelaufenthalt. 3 Tage Warnungen.


    Im Hotel hatten sich Handwerker aus anderen Teilen von Deutschland aufgehalten. Ich hatte längere Zeit alleine neben einem voll besetzten Handwerkerbus geparkt gehabt.


    Da Bluetooth sowohl in andere Zimmer als auch in andere Fahrzeuge hinein strahlt, können die Kontaktmessungen also eventuell allein dadurch schon entstanden sein.


    Im Nachhinein kann man so etwas gut logisch analysieren.

    Als ich die Meldungen erhielt, machte ich mir zuerst wirklich Sorgen.

    Ich hatte wirklich alle Regeln eingehalten und war sehr vorsichtig gewesen. Seit Anfang Dezember trage ich sogar nur noch FFP2-Masken. Diese sogar manchmal auch dort, wo es gar keine Pflicht dazu gibt.


    Mein persönliches Fazit zur Corona-Warn-App


    - Sie taugt überhaupt nicht dazu, schnell genug gewarnt zu werden, um noch rechtzeitig alle Kontakte einzustellen.

    Exakt 10 Tage später kamen die Meldungen an. Während dieser Tage hätte ich schon unzählige weitere Personen infizieren können, wenn ich selbst infiziert worden wäre.


    - Die mangelnde Zuverlässigkeit und Verbreitung ist nicht dazu geeignet, wirklich jeden Kontakt zu melden.

    Wenn ich meine 3 "ungefährlichen Kontakte" auf die Angaben aus der App hochrechne, so kann ich durchaus auch Kontakt zu 30 Infizierten gehabt haben.

    27 von ihnen hätten auch ganz direkten Kontakt haben können, sodass die App rote Warnungen ausgegeben hätte. Da sie die App aber nicht hatten oder korrekt benutzten, bekam ich einfach keine Warnung.


    - Die App ist ein gutes Mittel, sein eigenes Verhalten noch einmal Revue passieren zu lassen

    Man sieht, wann man etwas falsch gemacht hat und sollte sich selbst fragen, ob man das hätte vermeiden oder besser machen können.


    Hat man festgestellt, dass man nichts verbessern kann, muss man sich eben damit abfinden, dass selbst das beste Vorsorgeverhalten keine Garantie dafür ist, dass man nicht infiziert wird.


    Ich lasse die App weiterhin auf dem Handy, damit ich bemerke, wenn ich beginne, mich unvorsichtig zu verhalten. Das ist für mich dann noch der einzige Sinn und Nutzen der App.


    Ein Kontakttagebuch brauche ich nicht.

    Ich kenne meine Arbeitskollegen auch so und habe ansonsten alle 2 Wochen Kontakt immer nur zu den gleichen Personen.

    Das kann ich mir auch so noch merken.

  • Mittlerweile ist die App auf jedem meiner Smartphones


    Man muss schon seit längerer Zeit vorweisen, dass man geimpft, genesen oder getestet ist. Das geschieht mittlerweile so oft am Tag, dass ein Impfbuch oder andere Nachweise mittlerweile fast schon zerfleddert wären. Zudem ist das Vertrauen in diese Dokumente so weit gesunken, da sehr viele Fälschungen genutzt werden, dass sie teilweise nicht mehr akzeptiert werden.


    Eine App braucht man also unbedingt. Da hat diese App doch ein paar Vorteile zu bieten, weil sie mehrere Funktionen gleichzeitig bietet.


    Auf die Warnfunktion kann man sich aber immer noch nicht verlassen.


    Einmal infizierte sich eine Kollegin. Die Corona-Warn-App hatte durch die Decke Kontakt zu den Handys in der oberen Etage und löste bei allen eine rote Warnmeldung aus.

    Die Decken sind die üblichen 2,50 Meter hoch und die Handys lagen auf dem Tisch. Es blieb also definitiv ein Abstand von 2,50 Metern.

    Trotz ausreichendem Abstand wurde überall eine Warnung ausgelöst.

    Einen direkten Kontakt zur Kollegin hatte es nicht gegeben und der Abstand wurde auch sonst nicht unterschritten.


    Zwei Wochen später infizierte sich ein weiterer Kollege.

    Die App meldete mir am 18.12. einen einen ungefährlichen Kontakt für den 15.12.



    3 Tage Verspätung war für eine reine Info ganz in Ordnung.



    Ein anderer Kollege fühlte sich am 20.12. nicht wohl. Der Selbsttest zeigte positiv an, was der PCR-Test dann am nächsten Tag bestätigte.


    Am 21.12. erhielt ich nun eine rote Warnung für den 16.12.



    Mit 5 Tagen Verspätung war das natürlich nicht mehr ok. 

    Der infizierte Kollege hatte mir kurz vor der Alarmmeldung schon seinen positiven PCR-Test geschickt gehabt.


    Die Warnung wurde aber nicht so gegeben, dass man sie auf jeden Fall beachtet hätte.

    Es erschien nur die Info, dass es Neuigkeiten in der Corona-App gibt.


    Natürlich erwartet man jetzt konkrete Anweisungen, was zu tun ist.


    Der Screenshot geht derart weiter, dass man das Gesundheitsamt, seinen Hausarzt oder die 116 117 anrufen soll.

    Die App war in diesem Fall also keine Hilfe und danach auch nicht mehr. Die Warnmeldung berechtigt übrigens auch nicht zu einem kostenlosen PCR-Test. Dafür brauchte man eine Überweisung vom Arzt oder einen Code vom Gesundheitsamt.

    Beide waren ohne Termin nicht besuchbar und telefonisch beide nicht erreichbar. Unter der 116 117 gab man mir die Info, dass ich als 2fach Geimpfter keinen Test brauchen würde.


    Ich ließ mich (für mich ganz natürlich) erst testen, bis ich dann zur Arbeit fuhr.

    2 Tage danach ließ ich mir eine 3. Impfung geben, die ich dann auch in der App hinterlegte.


    Erst am 31.12. zeigte die App dann wieder grün.


    Bis dahin musste ich die App schon lange vorher starten, damit ich das Zertifikat vorzeigen konnte, ohne dass ich (wegen der roten Warnung) direkt als Infizierter angesehen werde.

  • Dass eine Warnung 5 Tage später gar keinen Sinn mehr macht, ist klar.


    Woher weiß ich eigentlich die Daten so genau ?

    Sie befanden sich im Tagebuch. Da steht dann auch drin, weshalb gewarnt wurde.


    Kollege 1 war an diesem Tag durch mein Büro gegangen. Im Büro standen währenddessen und auch rund eine Stunde später noch alle Fenster und Türen offen. Parallel zum "Durchgang" verließen Kollege 2 und ich den Raum und wir trugen danach auch noch weiterhin eine frische FFP2-Maske.

    Dummerweise ließ ich jedoch mein Handy liegen.


    Kollege 2 war aber den ganzen Tag mit im Büro.

    Ihn alleine hat die App auch nur als geringes Risiko eingestuft. Die App hat jedoch einfach beide Kollegen zusammen gezählt:


    1/2 Risiko + 1/2 Risiko = 1 rote Warnung :thumpd::thumpd::thumpd:


    Verlasst euch nicht auf die Warnungen der App.

    Sie kommen weder rechtzeitig, noch sind sie auch wirklich zutreffend. Wenn ihr einen "Kontakt-Verdacht" habt, lasst euch einfach testen.


    PS:

    Ich konnte meine Screenshot problemlos veröffentlichen, weil ich das Tagebuch ja nicht führe. Wenn ihr dort jedoch eintragt, wen ihr getroffen habt, wird euch nicht angezeigt, wer von ihnen positiv getestet wurde.


    Jeder von ihnen kann der sein, der positiv getestet wurde und die Warnung ausgelöst hat. Ihr werdet es durch die App jedoch nicht erfahren.

  • Hilft die App bei der Suche nach einer Testmöglichkeit ?

    Das habe ich zwischen den Tagen in einer Gegend mit sehr wenigen Testmöglichkeiten ausprobiert. Dazu habe ich sowohl die Luca-App als auch die Corona-Warn-App genutzt.


    Laut Luca App gab es in der entsprechenden Stadt gar keine Möglichkeit zum Testen und auch in drei weiteren nahen Städten wurde nichts angezeigt.


    Die Corona-Warn-App konnte wenigstens noch einen Arzt in einer anderen Stadt anzeigen, der auch testete.

    Wenn ich mich dort hätte testen lassen wollen/müssen, hätten beide Apps gar keine Hilfe geleistet. Auch dort kann man sich in Apotheken testen lassen, wenn es keine Ärzte gibt, die Tests durchführen.


    Die Apps bieten da also auch keine Hilfe. :thumpd: