Deutschland: Größter bisheriger Ausbruch in einer einzigen Firma

  • Im größten Schlachtbetrieb in Deutschland ist das Virus so stark ausgebrochen, wie es noch nie passiert ist. Bei rund 1.000 Tests wurden über rund 700 Mitarbeiter positiv getestet und 7.000 Mitarbeiter müssen in Quarantäne.


    Es wird vermutet, dass die tiefen Temperaturen in den Kühlhäusern die Ausbreitung von COVID-19 begünstigt haben.

    Alle positiv getesteten Mitarbeiter waren in den letzten 3-4 Wochen negativ getestet worden.

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    Die Folgen dieser Masseninfektion sind gravierend:

    - Schulen und KITAS im Kreis werden wieder geschlossen. Dabei war gerade erst vor einigen Tagen der Regelunterricht wieder begonnen worden.

    - Nicht nur der Schlachtbetrieb, sondern auch alle anderen Betriebe auf dem Gelände werden geschlossen.

    - Viezüchter aller Art haben nun keine Anlaufstelle mehr wo sie ihre Tiere (in entsprechenden Mengen) schlachten lassen können.

    - 20% der gesamten deutsche Fleischproduktion entfallen.


    Die Stadt, in der das stattgefunden hat, hat rund 47.000 Einwohner.

    Fast jeder 7. von ihnen ist rechnerisch jetzt also in Quarantäne

  • Am Mittwochmorgen waren die Tests noch nicht komplett abgeschlossen gewesen. Die 700 waren zunächst schon aufgerundet, jedoch am Abend wurden schon weit mehr als 700 gemeldet.


    Das ist aber nichts dagegen, was die weiteren Test ergeben haben: Mittlerweile steht der Zähler schon fast auf 1.100 Infizierte und die Tests gehen weiter.

    Rund 1/3 aller Getesteten haben das Virus. Das ist die höchste Infektionsquote, die es bisher in Deutschland in einer einzelnen Region gab.


    Es stellte sich heraus, dass die Quarantäne in den letzten Tagen nicht eingehalten wurde. Aus diesem Grund werden jetzt Polizeikräfte dafür sorgen, dass sich alle Mitarbeiter auch an die Quarantäne halten.


    Der Massentest geht weiter. Damit er in möglichst kurzer Zeit abgeschlossen werden kann, wurde schon Hilfe von der Bundeswehr angefordert, die daraufhin auch ein Dutzend Medizinpersonal stellte. Dieses Personal wird jetzt um weitere 60 Helfer aufgestockt.


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    Wieso sich die Infektion so drastisch ausbreiten konnte, ist aktuell immer noch nicht gesichert.

    Wenn das Hygienekonzept so umgesetzt worden wäre, wie es angegeben wurde, hätte es nicht passieren können. Gleichzeitig wurde versucht, die Adressen der Mitarbeiter zu verschleiern, was eine weitere Ausbreitung begünstigte.

    Der Betriebsleitung wird aus diesem Grund kein Glauben mehr geschenkt.

    Es wurden schon entsprechende Strafanzeigen gestellt.


    Das Problem ist, dass die Mitarbeiter nicht nur aus dem unmittelbaren Umkreis, sondern auch aus dem angrenzenden Bundesland Niedersachsen kommen.


    Es ist zu befürchten, dass über die ganze Region ein absoluter Lockdown verhängt werden könnte.

  • über 1.330 Angestellte wurden mittlerweile positiv getestet. Die Quarantäne betrifft nicht nur die rund 7.000 Mitarbeiter der Firma, sondern auch ihr Angehörigen und auch die, die im gleichen Haus leben.


    Tausende Menschen müssen jetzt also mit Lebensmitteln und allem sonst Nötigen versorgt werden, weil sie Haus oder Wohnung nicht mehr verlassen dürfen.

    Das stellt die Behörden/Organisatoren natürlich vor große Probleme. Auf so etwas war schließlich keiner vorbereitet.


    Gleichzeitig bedeutet es auch einen großen finanziellen Schaden für alle, die in Quarantäne müssen.

    Die Anzeigen gegen den Betreiber des Schlachthofes waren nur der erste Schritt. Es wird überlegt, und es werden Wege gesucht, wie man die entstehenden Kosten (nach dem Verursacherprinzip) der Firma in Rechnung stellen kann.


    Ein paar Millionen werden da wohl zusammen kommen.