Microsoft hat es endlich aufgegeben, selbst weiter an einem eigener Engine herum zu basteln. Nach fast einem Vierteljahrhundert ist Schluss damit. Die Basis des neuen Edge beruht auf Chromium, einer "freien Version" von Googles Chrome.
Das Problem, dass Edge ungefragt - oder sogar trotz eindeutigen Verbots - Favoriten und Links aus anderen Browsern importierte, konnte ich nicht feststellen. Das liegt vielleicht daran, dass ich die "Einrichtung" direkt abgewürgt hatte.
Edge hätte es wahrscheinlich auch in den Wahnsinn getrieben, wenn er die Links aus 4 verschiedenen Browsern hätte importieren wollen
Da es heutzutage eigentlich nur noch zwei relevante Browser-Engines gibt, vergleiche ich ihn einmal mit dem Firefox,
Das Startverhalten ist ähnlich schnell. Ein paar Sekunden Unterschied spielen keine Rolle.
Die Suchmaschinen-Einbindung: ist für mich persönlich viel komfortabler. Ich mag es nämlich noch, dass ich mitten auf der Seite einen Suchbegriff eingeben kann - ohne, dass die Eingabe in die Adresszeile springt.
Ich lasse mir dann auch gerne andere noch andere Suchvorschläge anzeigen.
Das mag natürlich auch daran liegen, dass ich im Edge nie etwas geändert hatte und deshalb die Suchmaschine "Bing" dort immer noch Standard ist.
Beim Firefox muss man erst umständlich einen Befehl eingeben, damit man neue Browser-Profile hinzufügen und abrufen kann.
Der Edge verhält sich "Chromium like". Ein Klick oben rechts und schon kann man Profile hinzufügen oder daraus auswählen.
Aus dem Firefox kennt man es so: Man wählt ein bestimmtes Profil und mit dem geht man dann ins Internet. Bei Chromium kann man mit mehreren Profilen gleichzeitig ins Netz gehen. Jedes Profil mit anderen Einstellungen und Verhalten. Der neue Edge hat (natürlich) auch diesen Vorteil.
Für Sehbehinderte gibt es eine sehr vorteilhafte Möglichkeit, sich einfach den Text der Internetseite vorlesen zu lassen.
Ein Rechtsklick - oder die Tastenkombination STRG+Umschalttaste+U -und schon hat man die Vorlese-Funktion aktiviert oder Zugriff darauf.
Wie eine Internetseite mit dem Browser aussieht variiert natürlich immer etwas. Jeder Browser interpretiert sie leicht etwas anders.
Im Vollbildmodus haben Chromium-Browser jedoch ein kleines Feature, das durch aus relevant sein könnte:
Wenn man mit der Maus nach oben zieht, erscheint nicht die Adressezeile, sondern nur ein kleines X.
Das kann durchaus von Vorteil sein, wenn man eher unbeabsichtigt die Maus verschiebt oder man eine Seite zeigen will, ohne die Internetadresse (oder Browsereinstellungen) verraten zu wollen.
Man behält auch weiterhin die ganze Seite im Blick
mit Firefox
mit Chromium bzw. Edge
Wie gesagt ist das aber keine Besonderheit des neuen Edge, sondern trifft auch auf andere Chromium-Browser zu.
Browser-Erweiterungen
Zunächst einmal zeigt Edge zwei verschiedene Begriffe an: "Apps" und "Erweiterungen"
Wer meint, eine "Browser-App" wäre eine "Browser-Erweiterung" läuft in eine Denkfalle.
Apps sind wirklich Apps (Programme) für Edge und keine Browser-Erweiterungen
Ohne das Profil irgendwie konfiguriert zu haben, siehst man zwar den Hinweis, wie man Apps hinzufügen kann.
Jedoch gibt es keine Möglichkeit, Erweiterungen zu installieren.
Auch das Suchfeld oben rechts macht keinen Sinn, weil es nur innerhalb der vorhandenen/installierten Apps sucht.
In den Screenshots (von einem neuen Tab) oben kann man zwar oben links ein kleines Feld sehen, das beim Mouseover "App-Starfeld" anzeigt. Dabei handelt es sich jedoch nur um reine Microsoft-Apps.
Geht man jedoch zu "Erweiterungen" wird zunächst einmal nichts anderes angezeigt als die Erweiterungen von Microsoft
Erweiterungen aus anderen Quellen muss man erst einmal aktivieren
Das bringt jedoch auch nichts ein
Man hat immer nur noch Zugriff auf die Erweiterungen von Microsoft und nicht die, die allen Chromium-Browsern zur Verfügung stehen.
Dadurch bestimmt Microsoft (noch) welche Erweiterungen man mit Edge überhaupt benutzen kann.
Der Nutzer wird definitiv durch Microsoft bevormundet, was er installieren darf.
Das kann man natürlich als "Sicherheitsaspekt" vermarkten oder auch als "Zensur" betrachten. Bislang hatte Microsoft ja schon oft Sicherheitsprobleme mit seinem Browser. Es ist daher nicht so zu sehen, dass eine "Vorkontrolle durch Microsoft" die Sicherheit wirklich erhöhen kann.
PS:
Schade. Ohne diese Eingrenzung wäre der Edge vielleicht wieder zu meinem Hauptbrowser avanciert. In wieweit die Profil-Abgrenzungen denen des ( in diesem Punkt wirklich sicheren) Firefox entsprechen, kann ich noch nicht sagen.
Sollten sie identisch sein, und ich trotzdem die benötigten Erweiterungen bekommen, kann ich diese Gängelung durch Microsoft aber auch noch hinnehmen.