Hausanschlüsse in der Küche

  • So manche Hausfrau möchte ihren Arbeitsplatz "Küche" optimiert haben.
    Hierzu gehört auch oft, dass eine Spülmaschine, die Waschmaschine, der Herd usw...usw... in diesen (oft kleinen) Raum integriert werden sollen.


    Auf den mehr oder weniger begabten Bastler kommen dabei einige Probleme zu:


    1. Schlauchlängen der Geräte
    Diese betragen oft nur ca. 2,50m - sind also zu kurz um das Gerät am gewünschten Platz aufzustellen.

    Hier gibt es nun zwei Alternativen:

    a) Einen langen Schlauch kaufen und anschließen.
    Die Schläuche sind sehr teuer und die angebotenen Längen passen eigentlich nie.Entweder sind sie viel zu lang oder immer noch zu kurz.
    Zu lange Schläuche sollte man als Abwasserschläuche vermeiden !
    Das Wasser fließt in den Schlauch zurück und es bilden sich Bakterien. Mit der Zeit wird dadurch der gesamte Schlauch zur stinkenden Kloake. Bakterien machen auch vor Ventilen nicht halt.
    Sie dringen dann also auch in die Maschine ein.
    Anstatt dass man etwas reinigt, verseucht man das zu reinigende Gut also noch.
    Bakteiren widerstehen auch oft diversen Reinigern.
    Wer möchte von einem bakterienverseuchten Teller essen oder sich ein bakterielles Shirt anziehen ? Keiner


    b) Den vorhandenen Schlauch verlängern
    Hier sollte man nicht zu faul sein. Jeder Maschinenanschluss muss direkt zum Kanal gehen.
    Wenn man Y-Verbinder benutzt, wird das Abwasser in den Kreislauf der anderen Maschinen gepumpt.. und kommt so nicht am Kanal an. = Der gleiche Effekt wie bei einem viel zu langen Schlauch.
    Zusätzlich werden die Rückschlagventile der anderen Maschinen überasprucht. Sie geben irgendwann nach.. und dann habt ihr z.B. die Essensreste vom Geschirrspülen in der Waschmaschine stehen.


    Besorgt euch also Schlauchverbinder, die etwas stärker sind als der Schlauch. Man muss der Verbinder "gerade so" etwas in den Schlauch hineindrücken können. Der Schlauch wird dann mit großer Kraft "bis zum Anschlag" über die die Abrutschrillen des Verbinders bis zum Ende geschoben.
    Nun noch eine Schlauchschelle drüber als zusätzliche Sicherung.
    Eventuell stülpt ihr die Schlauchschellen schon drüber, bevor ihr den Verbinder ansetzt. So kann man es später nicht vegessen.
    Die Schlauchschellen sind eine zusätzliche Sicherung gegen Anbrutschen des Schlauches.. denn.. wer möchte schon eine "geflutete" Küche ?


    Bei der Wahl des Abwasserschlauches gibt es nur die Auflage, dass er hitzebsteständig sein muss. Denkt dran, dass Abwasser durchaus noch 90°C haben kann wenn es durch den Schlauch fließt.
    Bei Zulaufschlauch muss der Schlauch genau dem gleichen Druck standhalten wie auch der Originalanschlussschlauch... damit er nicht irgendwann platzt.
    Zulaufschläuche stehen durchgehend unter Druck.. auch wenn ihr einen Absperrer einbaut. Der Druck zwischen Maschine und Absperrrer bleibt erhalten.

    Verlegen der Schläuche

    Bei jeder Maschine wird angegeben, wie hoch der Abwasserschlauch gelegt werden muss, damit das Wasser richtig abfließen kann,. Diese Anweisung sollte beachtet werden, da die eingebauten Pumpen auf diese Steigleistung ausgelegt sind.
    Befestigt man dern Schlauch falsch, kann die Pumpe das Wasser nicht weit genug befördern. Es bleibt zu viel im Schlauch stehen . (Eine geringe Menge ist normal)


    Wenn die Schläuche Kabel kreuzen, so sollte man darauf achten, dass die Kabel höher liegen als die Wasserschläuche. Im schlimmsten Fall kann es dann bei undichten Schläuchen keine lebensgefährliche Kurzschlussgefahr geben.


    Anschließen am Kanal/Spülbecken
    Die "übliche" Küche hat nur einen Kanalanschluss (oft bei der Spüle).
    Fachleute können vielleicht diesen Anschluss aufteilen, so dass ein Y-Abzweig entsteht.
    Heimwerker gehen in der Regel jedoch einen anderen Weg:
    Man besorge sich eine Y-Syphon, den man unter dem Ablauf der Spüle anschließen kann.
    Hier kann man nun die Abwasserschläuche anschließen.


    Doch erst prüfen .....


    Bei alten Häusern, bei denen der Küchenanschluss oft nur einem Spülbecken diente, sind oft die Rohre zugesetzt.
    Jahrelang ist nur wenig Wasser durchs Rohr geflossen. Dieses wenige Wasser hat nie die Kraft gehabt, alle Fwette und Essensreste mitzunehmen. Sie haben sich also innen am Rohr abgesetzt und den Durchmesser verkleinert.
    Beim Handspülen merkt man es nicht. Sobald man aber ine Maschine anschließt wird der Engpass spürbar. Das Wasser wird schneller hineingepumpt als es ablaufen kann.
    Es staut sich und wird nach oben (in die Spüle) gedrückt.


    Glück gehabt, wenn die Verengung so tief im Haus ist, dass nur 5 Liter Wasser in der Spüle "hochkommen"..
    Pech gehabt, wenn es mehr werden... dann läuft die Spüle über und die Küche wird mit Abwasser der Maschine geflutet.

    Primitiver Selbsttest:

    Spülbecken komplett mit Wasser füllen (=5 Liter). Einen Eimer mit Wasser füllen. Nun Stöpsel ziehen und mit dem Eimer das abfließende Wasser direkt auffüllen.
    Bei einem "freien" Kanal wird das Wasser aus dem Becken + Eimer ungehindert abfließen. Es gibt keinen Stau.
    Der Kanal ist also frei.


    Übrigens: Es nutzt überhaupt nichts, den Wasserhahn bei diesem Test zu benutzen. Man kann über den normalen Wasserhahn nicht schnell genug die benötigte Wassermenge auffüllen, da die Rohrdurchmesser zu eng sind. Es wird also immer schneller ablaufen als nachgefüllt werden kann.


    Wenn der Kanal verengt ist, wird das Wasser anfangs schnell abfleißen. Nach eingien "Gluckergeräuschen" wird es aber plötzlich nicht mehr fließen.
    Bevor jetzt eine Maschine angeschlossen werden soll, muss man das Abwasserrohr reinigen bzw. die Engstellen beseitigen.
    (Wie man das am Besten macht wird in einem anderen Beitrag erläutert)

    Nachdem nun Abschwasserschläuche der Maschinen angeschlossen sind, geht es an die Zuläuf
    e.
    Hier empfiehlt sich ein Abpserrventil mit Y-Verbindung. So stehen die Wasserschläuche zwar noch etwas unter Druck, aber es liegt nicht mehr der Leitungsdruck (bis zu 10 ATM) an den Ventilen der Maschinen an.
    Das schont die Ventile und sorgt bei Schlauchplatzern dafür, dass nur das im Schlauch befindliche Wasser austreten kann. Der Schaden ist dadurch sehr gering.


    Zusäzlich schützt der Absperrer davor, dass Schmutz in die Maschine gelangen kann.. wenn z.B. Änderungen am Wassersystem vorgenommen werden, kommt immer Dreck aller Art in die Wasserleitung.
    Man schließt das Ventil vorher und lässt nach den Arbeiten zunächst den Hauptwasserhahn laufen. Der vorhandene Dreck wird so nicht in die Maschine gespült, sondern ins Spülbecken.
    Ansonsten würde der "Sand" in die Maschine gelangen und dort unwioderrufliche Schäden verursachen können.. die nachher natürlich keiner bezahlen will.


    Alles angeschlossen ?
    Nun ein DichtigkeitsTest.
    Maschine (ohne Inhalt) starten. Alle Anschlussstellen überprüfen, ob Wasser austritt.
    Nächste Maschine starten usw.. usw..


    Kanaltest:
    Läuft das Wasser gut ab ? OK.
    Staut sich das Wasser ? Kanal reinigen oder nach eigenem Ermessen bestimmen ob das noch akzeptabel ist (auf eigene Gefahr !)
    Alle Maschinen gleichzeitig starten, so dass die maximale Wasseretnahme und Abwasserspülung anliegt.


    Staut sich nun das Wasser ?
    Manchmal kann man einfach nichts machen. Wenn zu viele Maschine an einem Abfluss hängen oder der Kanal nicht groß genug ist, wird sich immer das Wasser stauen.
    Dann sollte man einfach intern festlegen, dass nie alle Maschinen gleichzeitig laufen dürfen.

    Alles OK.. dann noch ein Tipp:

    Bevor alle Maschinen wieder (versteckt) eingebaut sind, legt man die Stromanschlüsse der Maschinen an eine gut erreichbare Schaltersteckdose (Belastungsgrenzen beachten)
    In Notfällen lassen sich viele Maschinen nicht einfach "Knall auf Fall" abschalten, sondern reagieren später oder überhaupt nicht.
    Wenn man aber einfach den Stromkreislauf trennt, kann man sich drauf verlassen, dass die pumpen wirklich sofort aufhören zu arbeiten.

    Noch ein Zusatznutzen:

    Viele Maschinen (z.B. von INDESIT) haben manchmal Funktionsstörungen, die aber nur auf Elektronikproblemen beruhen.
    Die Maschinen-Reset-Schalter haben keine Wirkung. Die Maschine reagiert nicht.
    Wenn man aber den Stecker abzieht und erst nach einiger Zeit wieder einsteckt, sind diese Probleme nicht mehr vorhanden.
    Ansattt jedesmal "unterm Tisch" rumzukrabbeln, drückt man einfach nur den Schalter der Steckdose, wartet eine Minute und kann dann ganz normal weitermachen "lassen".



    Hinweis:

    Offiziell darf man privat fast überhaupt nichts mehr machen, wenn man kein Fachmann ist. Ein Fachmann ist aber nicht nur derjenige, der diesen Beruf erlernt hat, sondern auch einer, der für diese Tätigkeit angelernt wurde oder sie schon unter Anleitung eines "Fachmannes" gemacht hat.
    Tja.. deshalb zählt schon ein Azubi, der es von einem Azubi weiß, weil der Meister diesem das mal gezeigt hat.. als "Fachmann".
    Schöne Definition.. nichtwahr ?


    Da ich schon unter Anleitung Hochdruckschläuche (bis zu 900 ATM) und Kabel verlegt habe, darf ich das selbst machen. Ich bin ja dadurch zum "Fachmann" geworden.
    Aber.. wenn ich "Mist baue" ist es auch mein Problem. Ich bin selbst verantwortlich für alle Folgeschäden.


    Wenn ihr es also selber machen wollt und keine ausreichende Erfahrung habt, lasst es besser eine Fachmann machen, der so etwas evtl. professionell macht.


    Das, was ich beschrieben habe, beruht auf eigener Erfahrung. Alle Probleme so gesehen/gehabt und gelöst.
    Aber nicht immer gibt es nur DEN Weg zum Ziel.
    Wer mehrere Anschlüsse in der Küche hat, muss sich vielleicht über all das keine Gedanken zu machen.
    Nur den Tipp mit den Schaltersteckdosen möchte ich allen ans Herz legen, da ich damit schon vielen Maschinenbesitzern helfen konnte.


    Viel Erfolg beim Heimwerken