altes Auto reparieren, anderes kaufen, E-Auto kaufen ?

  • Noch nie war der Fahrzeugbestand in Deutschland so alt wie heute. Die Gründe dafür sind vielfältig.


    1) Ressourcen und die Umwelt schonen

    Auch wenn ein altes Auto mehr verbraucht als ein neues, so wurde doch schon bei der Herstellung sehr viel Energie und Material hinein gesteckt. Die Ressourcen von alten Autos lassen sich nur zu einem kleinen Teil wieder gewinnen. Die bei der Herstellung eingesetzte Energie lässt sich nicht wieder holen.


    Die Recycling-Quote bei Neufahrzeugen liegt auch noch nicht so hoch, dass man von ressourcenschonender Produktion sprechen könnte. Mit jedem Neubau gehen also auch weiterhin Ressourcen verloren.


    2) Wert und Funktionsfähigkeit erhalten

    Mit einer Reparatur wird der funktionelle Wert erhalten. Eine Reparatur verlängert die Nutzungsdauer. Somit werden auch weiterhin die aufgewendeten Ressourcen vor der Vernichtung geschützt.


    Eine Reparatur kostet einerseits nie so viel wie ein neues Fahrzeug. Andererseits lohnt es sich aber auch nicht, ein Fahrzeug "auf ewig weiter zu reparieren".

    Irgendwann ist das Chassis so stark gealtert, dass es seine Funktion nicht mehr erfüllen kann. Dann muss das alte Fahrzeug wirklich recycelt werden.

    Korrekt recycelt können aber alle anderen Bauteile auch weiterhin als Ersatzteile für andere Fahrzeuge dienen.


    3) Einen neuen Verbrenner zu kaufen, ist viel zu unsicher geworden

    2015 wurden die ersten Abgaslügen der Hersteller aufgedeckt und auch Jahre danach wurden die Kunden nachweislich weiterhin darüber belogen und betrogen.

    Was heute noch als umweltfreundlich gilt, kann sich schon nächstes Jahr als eine neue Umweltlüge heraus stellen.


    Ein ungeregelter Katalysator wurde früher einmal gefördert, weil er aus einem "schmutzigen Auto" ein "umweltfreundliches" machen sollte. Mit einem geregeltem Katalysator hatte man dann ein "wirklich sauberes Auto".

    Von D1/Euro1 bis zur heute gebräuchlichen Norm "Euro 6d temp" sind einige Jahrzehnte vergangen. Ab nächstes Jahr ist auch die aktuelle Norm schon wieder veraltet.

    Man kann einen Neuwagen faktisch nur einige wenige Jahre als "umweltfreundlich" betrachten. Danach wird er auch wieder als "Dreckschleuder" zählen.

    Sobald er diese Einstufung bekommt, verliert er noch einmal massiv an Wert.


    4) Neue E-Autos sind nicht eindeutig umweltfreundlicher

    Jede Fraktion berechnet und bewertet die Umweltfreundlichkeit anders. Die Berechnungen basieren auf Herstellungsprozessen und darauf, wie der Strom erzeugt wird.

    Da sich die Zahlen fast täglich ändern können, kann man die Umweltfreundlichkeit von E-Autos auch täglich neu bewerten.

    Ein E-Auto, das heute noch umweltfreundlich produziert wird, wird bereits in wenigen Jahren zu einem Ressourcenfresser werden, bei dem von Umweltfreundlichkeit nicht mehr die Rede sein kann.


    Definitiv gibt es heute noch keine Möglichkeit, alte Akkus von E-Autos wieder komplett zu recyceln. Man nutzt sie nur so lange wie möglich weiter in stationären Anlagen in der Hoffnung, dass es irgendwann einmal mit dem Recycling klappen wird.

    Das Prinzip wurde schon bei der Atomkraft angewendet. Die Folgen kennen wir alle.


    5) Gebrauchte E-Autos sind reines Glücksspiel

    Wie dauerhaft und haltbar ein E-Auto ist, kann man heute noch gar nicht ermessen. Wenn von gefahrenen 400.000 Kilometern die Rede ist, muss man auch immer berücksichtigen, wie viele Reparaturen und Neuteile die Hersteller kostenlos im Rahmen von Garantien dazu gegeben haben.


    Wie lange die dann wieder halten werden, kann man nur versuchen zu ermessen. Bei einem Gebrauchtwagen ohne Garantien sind die meisten der erfolgten Reparaturen jedoch überwiegend wirtschaftliche Totalschäden. Aktuell kostet der Akku eines E-Autos als Ersatz mehr als ein komplett neuer Verbrenner.


    6) Es gibt kaum verfügbare Mengen an neuen E-Autos

    Unabhängig von den aktuell oft unzulänglichen Reichweiten, die nur für den Stadtverkehr reichen, haben die Hersteller oft nur Modelle in der preislichen Oberklasse im Angebot.

    Für günstigere Autos wurde oft genug schon ein Verkaufstopp verhängt. Wartezeiten von bis zu mehreren Jahren müssen in Kauf genommen werden.


     7) Wie "tankt" man ein E-Auto, wenn man in einem Hochhaus lebt  und wie teuer ist es dann ?

    Öffentliche Ladestationen sind Mangelware. Die Kosten pro Kilowattstunde reichen bis zu 1,79 Euro und sind völlig intransparent.


    8) Die Krise sorgt für wirtschaftlichen Abschwung und hohe Arbeitslosenzahlen

    Die Finanzen sind bei vielen Menschen nicht mehr gesichert. Eine Auto-Finanzierung kann durchaus zum Ruin werden, wenn man seine Einkommensbasis verliert.


    Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Gründe, weshalb der Fahrzeugbestand immer weiter altert und immer weniger Neuwagen zugelassen werden.

    In den meisten Fällen lohnt sich eine Reparatur und wenn man einen anderen Wagen möchte, greift man eben zu einem gebrauchten. Da weiß man wenigstens im Voraus, dass man einen Stinker kauft und wie lange er in der Regel halten wird.

    Der "neue Gebrauchte" wird wohl hoffentlich so lange halten, bis eindeutig klar ist, wie und unter welchen Umständen man ein E-Auto kaufen und fahren kann.


    PS:

    Normalerweise habe ich ein Auto höchstens 4 Jahre gehabt. Bei den billigen "Einweg-Autos" wurden sie bereits nach einem Jahr getauscht und bei einem teureren Wagen hatte ich noch ein paar Jahre länger Geduld. So nach ca. 2 Jahren hatte ich aber immer wieder die Nase voll vom jeweiligen Wagen.

    Auch den aktuellen Wagen fahre ich nun schon bald 4 Jahre. Zeit, sich Gedanken zu machen, wie es weiter gehen soll.

    Ein "neuer Gebrauchter" könnte eventuell günstiger sein als den aktuellen wieder bis "fast Neuzustand" reparieren zu lassen. Erfahrungsgemäß hält er aber noch rund 50.000 Kilometer.

    Gleichzeitig habe ich bisher auch schon alle Probleme gelöst, die der Wagen hatte. Jetzt sind nur noch übliche Verschleißteile zu tauschen. Auch wenn die Kosten so hoch wie der Kauf eines anderen Wagens sind, so weiß ich doch ganz genau, dass an diesem Wagen dann alles "tippi-toppi" ist.

    Bei einem anderen Gebrauchtwagen wüsste ich das dann doch nicht so genau.


    Vielleicht wird es dann beim nächsten Mal ein E-Auto ?

  • Ich fahre bis zum Ende Benzinautos weiter,es gibt nichts besseres.Auf keinen Fall würde ich mir ein Diesel kaufen auch wenn ich über 30.000 km fahren würde im Jahr.

    Taxi und Fahrschulautos würde ich dazu raten,sonst nicht.

  • Grundsätzlich würde sich ein Diesel bei mir mittlerweile schon wieder bezahlt machen, Durch die vielen Unwägbarkeiten bleibe ich jedoch lieber beim Benziner.


    E-Fahrzeuge sind wirklich eine andere Art zu fahren. Ein Hybrid kommt jedoch nicht in Frage, da das sowieso nur (wieder einmal) Betrug ist.

    "Bis zu 50 Kilometer" fahren sie mit Strom. Das ist nur umweltfreundlich, wenn man immer nachladen kann und nur in der Stadt fährt. Mit leerer Batterie verbrauchen die (wegen des Mehrgewichts) viel mehr als wenn es nur ein reiner Benziner wäre