Was man für die Rente ansparen soll

  • Eine bekannte Boulevardzeitung veröffentlicht, wie viel Geld man angespart haben soll, damit man während der Rente weiterhin den heutigen Lebensstil eines 30jährigen führen kann.

    Ja, ihr lest richtig: Man soll als Rentner den Lebensstandard eines 30jährigen halten können. Wie viel Sinn das macht, sollte jeder selbst beurteilen. Schaut euch an, welche Freizeit-Vergnügungen ein 30jähriger nachgeht und an welchen ein Rentner noch teilnehmen kann oder will.


    Genauso unwirklich sind auch die Zahlen, die man angeblich angespart haben soll.


    Mit 30 Jahren: 40.000

    Mit 35 Jahren: 79.000

    Schafft ihr es, 39.000 in nur 5 Jahren zu sparen ?


    Mit 40 Jahren: 95.000

    Mit 45 Jahren: 105.000

    Mit 50 Jahren; 132.000


    Mit 55 Jahren: 144.000

    Mit 60 Jahren: 163.000


    Das soll man erreichen können, indem man mindestens 10% des Einkommens spart.

    Welcher 30jährige hat denn ein Einkommen von 390.000 Euro, damit er davon 39.000 sparen kann ?

    Das durchschnittliche Einkommen eines 30jährigen beträgt im Jahr 45.000 Euro. Er müsste also in nur 5 Jahren fast ein ganzes Jahresgehalt sparen, damit er 39.000 ansparen kann. Wie absurd ist das denn ?

    Auch der 45jährige soll 280.000 in 5 Jahren verdienen, damit er seine 28.000 sparen kann. :rolleyes:


    Bei den Berechnungen geht man übrigens davon aus, dass man mit 67 Jahren in Rente geht und dann noch 15 Jahre lebt.

    Warum es zwischenzeitlich massive Sprünge in den Sparsummen gibt, kann ich auch nicht erkennen.


    Wenn der 30jährige in 5 Jahren fast 1 ganzes Jahresgehalt sparen soll, bedeutet es, dass er sich nichts mehr leisten darf und kann. Keine Freizeitvergnügen, keine Anschaffungen, keine Reisen, kein sonstiger Luxus.

    Unter solchen Umständen wird man als Rentner nicht besonders viel benötigen, um den gleichen Lebensstandard wie damals als 30jähriger führen zu können. :P


    ...........


    Finanzexperten sagen schon länger, dass die 10-Prozent-Regel völlig überholt ist. Man sollte lieber einen festen Betrag zur Seite legen als einen bestimmten Prozentsatz. Das gilt vor allem, wenn man weniger verdient. Sobald man mehr verdient, sollte man auch eine größere Summe im Monat ansparen.


    Es ist immer gut, einen Notgroschen zu haben. Der sollte mindestens so groß wie zwei Monatsgehälter sein. Alles was darüber geht, sollte man langfristig anlegen und sparen.

  • Ja, es gibt noch einige Töpfe, in die man als Rentner hinein schauen kann.


    Zunächst einmal gibt es noch die Grundsicherung.

    Zusätzlich kann man auch eine Medikamentenbefreiung bekommen.

    Wenn man hilfsbedürftig wird, gibt es auch noch Gelder von der Pflegekasse, Krankenkasse und Kommune.

    Zusätzlich gibt es auch noch kostenlose Sachleistungen.


    Das alles sind keine "Betteleien", sondern man hat ein Anrecht darauf. Wer hilfsbedürftig ist, sollte sich deshalb nicht schämen, sondern einfach nur seine Rechte in Anspruch nehmen.


    Am besten, man setzt sich mit jemanden zusammen, der schon einige Erfahrungen damit hat und/oder die diversen Sozialgesetzbücher kennt.

  • Mal anders herumgerechnet, komme ich mit diesen Zahlen auf eine Summe vom 200.000 Euro, wenn das Geld gut verzinst wird. Sind das 10000 Euro pro Jahr für 20 Jahre, ca. 900 pro Monat.

    Das entspricht der Summe wenn einer mit 2000 Euro Netto 2030 in die Rente geht und dann 900 Euro Rente bekommt, so kann er im Monat auf 1800 Euro aufstocken.

  • Das durchschnittliche Einkommen eines 30jährigen beträgt im Jahr 45.000 Euro.

    Das ist aber optimistisch. In bestimmten Berufen oder wenn man studiert hat, geht das vielleicht, aber für den "normalen Arbeiter" sind das Traumzahlen.

    Auch der 45jährige soll 280.000 in 5 Jahren verdienen, damit er seine 28.000 sparen kann. :rolleyes:

    Das ist zumindest realistischer als obige Aussage. Übrigens sind es 27.000 Euro in 5 Jahren. Dennoch ist es wieder stark vom Beruf/der Branche abhängig.


    Das alles sind keine "Betteleien", sondern man hat ein Anrecht darauf. Wer hilfsbedürftig ist, sollte sich deshalb nicht schämen, sondern einfach nur seine Rechte in Anspruch nehmen.

    Dem kann ich nur zustimmen. Nicht die Leute, die es benötigen sollten sich schämen, sondern die jenigen, die diese Not verursacht haben. Zu großen Teilen sind hier die Politiker und deren "Berater" zu nennen, welche selbst soetwas wichtiges wie die Rente privatisiert, für niedrige Löhne gesorgt haben und nicht damit aufhören.


    Zitat

    Wer hat uns verraten?...


    Alter Ersparnisse pro Jahr
    30 40.000 Start
    + 5
    + 39.000
    7.800
    35 79.000
    + 5
    + 16.000
    3.200
    40 95.000
    + 5
    + 10.000
    2.000
    45 105.000
    + 5
    + 27.000
    5.400
    50 132.000
    + 5
    + 12.000
    2.400
    55 144.000
    + 5 + 19.000
    3.800
    60 163.000 Ende


    Warum es zwischenzeitlich massive Sprünge in den Sparsummen gibt, kann ich auch nicht erkennen.

    Vielleicht wird angenommen, dass Kinder im Spiel sind. Aber seien wir mal ehrlich. Die Kosten für Kinder sind nicht unerheblich. Nicht umsonst heißt es: "Ein Kind kostet so viel wie ein Einfamilienhaus."


    Generell wird immer mit einem viel zu hohem Durchschnittsgehalt gerechnet Wenn 10 Leute 1.000.000 Euro im Jahr verdienen, hat nicht automatisch jeder von ihnen 100.000 Euro im Jahr. Einer bekommt 820.000 pro Jahr und der Rest jeweils "nur" 20.000 Euro im Jahr, was leider immer noch mehr als die Realität für viele ist.


    Genauso werden hier und da die Renten schöner geredet. Und wenn einer sagt, man müsse privat vorsorgen, dann stellt sich die Frage, warum das sein muss... und vor allem: Wovon, wenn doch das Geld so schon kaum zum überleben, geschweige denn zum leben reicht. Häufig wird auch außer Acht gelassen, dass auf die Rente wieder Steuern und Sozialabgaben kommen, die nicht unerheblich sind.


    Was dagegen helfen kann? -> Parteien wählen, die nicht das Wort "sozial" nur in ihrem Namen haben, sondern welche, die danach handeln. Dann wäre zum Beispiel ein bedingungsloses Grundeinkommen gar nicht so fern und eine gewisse Grundlage zum leben (nicht nur überleben) gegeben.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Mal anders herumgerechnet, komme ich mit diesen Zahlen auf eine Summe vom 200.000 Euro, wenn das Geld gut verzinst wird. Sind das 10000 Euro pro Jahr für 20 Jahre, ca. 900 pro Monat.

    Das entspricht der Summe wenn einer mit 2000 Euro Netto 2030 in die Rente geht und dann 900 Euro Rente bekommt, so kann er im Monat auf 1800 Euro aufstocken.

    Verzinsung ... hmm... davon habe ich doch schon einmal gehört ? :/ War das nicht so, dass man noch Geld dazu bekommt, wenn man etwas Geld spart ?

    Zinsen gibt es nicht mehr für Erspartes. Das wurde schon vor einigen Jahren abgeschafft. Man spricht nur noch von Minuszinsen = Aufbewahrungsgebühren.


    Wenn ich es richtig überschlage hast du mit den 200.000 pro Jahr 5% erwirtschaftet ? Das ist eine stolze Summe, selbst wenn man die Zinsen auf anderer Art generiert.

    Viele Banken beginnen ab 100.000 damit, dass sie "Minuszinsen" kassieren.

    Die nächsten 100.000 müssen also schon X% an Zinsen erzielen, damit man überhaupt auf die 200.000 kommen und sie halten kann.


    Und zusätzlich dazu muss man dann noch weitere 5% für die Gesamtsumme erwirtschaften.

    ...

    Okay, gehen wir mal davon aus, dass es klappt...

    Wenn ich mit Renteneintritt 200.000 hätte, würde ich nicht nur die Zinsen verbrauchen, sondern das ganze Geld.

    Man hat es schließlich für sich selbst angespart und nicht für irgendwelche Abgaben oder für die Erben.


    Dann sollte man auch genießen, für was man das ganze Leben eisern gespart hat.


  • Kommentare zu einigen Sachen haben ich bereits in Rot ins Zitat geschrieben.


    Der erste "Arbeits- und Sozialminister". Norbert Blüm, hat schon ein "die Renten sind sicher" propagiert als längst feststand, dass es nicht so ist.

    Damals habe ich mit privater Vorsorge begonnen und bei einer "sicheren Anlageform" nach 10 Jahren nicht einmal das heraus bekommen, was ich eingezahlt hatte.


    Das Rentensystem stand ehemals auf 3 Säulen:

    Staatliche Rente + Betriebsrente + private Vorsorge

    Betriebsrenten bekommt man doch kaum noch irgendwo. Falls doch, kann es schnell passieren, dass diese Rücklagen plötzlich nicht mehr ausreichen. So vor einen paar Tagen bei einer Betriebsrentenkasse geschehen.


    Nicht erst seit gestern steht die Rente damit auf nur noch 2 Säulen: Staat + du selbst.

    Die zweite Säule ist längst extrem wackelig geworden. Als ich damals Geld speziell ansparte, wurde über Bausparverträge und andere ähnliche Anlageformen gelacht. Sie brachten nur 4%. Für andere Formen musste mindestens ein Garantiezins von 7% bestätigt werden.


    Wer damals nur 4% akzeptierte, dem werden sie jetzt wieder aberkannt. Die Banken dürfen die Verträge kündigen, weil 4% heute nicht mehr zu erwirtschaften sind.


    Zusätzlich dazu, dass man mittlerweile sogar Zinsen für sein eigenes Geld zahlen muss, gibt es natürlich auch noch die Inflation, die den Wert des Ersparten immer weiter verringert.


    Die Politik trägt natürlich eine sehr große Schuld an der Rentenmisere. Hier sind jedoch vorrangig die Regierungen der "Baby-Boomer-Jahre" zur Rechenschaft zu ziehen.


    Bereits damals hätte man erkennen müssen, dass auch diese vielen Neugeborenen irgendwann auch einmal in Rente gehen. Bereits damals hätte das Rentensystem geändert werden müssen.


    Knapp 10 Jahre davor ist es zu spät, dass sie sich noch nachträglich selbst absichern können.



    Der Wirtschaft ist aber der größte Teil der Schuld anzulasten.

    Welche Firma zahlt noch Betriebsrenten ?

    Wo kann man noch ohne Risiko Geld anlegen, sodass es wenigstens nicht an Kaufkraft verliert ?


    Minuszinsen und immer weiter steigende Bankgebühren vernichten das Erspartes schon vor der Inflation.

    Je weniger man sparen kann, desto sinnloser wird es, da die Gebühren jeden Spareffekt schon direkt wieder auffressen.


    Gleichzeitig gibt es das Bestreben von Banken, das Bargeld zunehmend abzuschaffen. Dann kann man das Geld nicht einmal mehr vor ihnen in Sicherheit bringen.


    Zitat

    "Wer ein kleines Vermögen bekommen will, muss vorher ein großes haben"

    Bei der ganzen Milchmädchen-Rechnung was man sparen soll, sind größere Anschaffungen oder Kinder nicht berücksichtigt.


    Kein Urlaub, keine Kinder, kein eigenes Fahrzeug, keine eigene Wohnung oder Haus.

    Nicht einmal die Altersvorsorge in Form von "Beton-Geld" ist möglich, damit man später keine Miete mehr zahlen muss.


    Berechnet man nur die Mietsteigerungen mit ein, reichen selbst die Zinsen ( mit denen MarkusH gerechnet hat ) nicht mehr aus, um den gleichen Lebensstandard zu halten.


    >>>>>>>>


    Alle Welt redet nur von Einkommenssteuern. Wer wenig verdient, hat damit aber keine Sorgen. Die paar Euro sind leicht zu verschmerzen.

    Dagegen fallen die vielen Hundert Euro für Krankenkassen und andere Vorsorgen jedoch sehr stark ins Gewicht.


    Die Rente wird nach dem Durchschnittseinkommen berechnet. Hat man im Leben immer nur zum Beispiel 50% davon verdient, bekommt man auch nur 50% der durchschnittlichen Rente.

    ,,,

    Rechnet man aber einmal zusammen, wie viel man in die Rentenkassen eingezahlt hat, dann wäre es vielleicht besser, wenn man den "Generationenvertrag" abgeschafft hätte.


    Ein Rentner-Generation wird aus Steuermitteln versorgt und die nächste Generation kann dann schon von der Rente leben, die man selbst eingezahlt hat.


    Der aktuelle Status ist aber, dass man sowohl die frühere Generation mit versorgen muss und gleichzeitig auch noch für sich selbst vorsorgen muss.

    Es fehlt "der große Cut" .... 10-20 Jahre muss eine Rentner-Genration aus der Staatskasse versorgt werden ...


    Währenddessen wird das für die nächsten Rentner eingesammelte Geld für sie dauerhaft und optimal angelegt.

    So sorgt jeder ganz direkt für sich selbst vor und profitiert gleichzeitig von den Erträgen, die mit Milliardensummen erwirtschaftet werden können.


    PS:

    In Sachen Krankenversicherung sollte man mal nach Kanada schauen. Dort hat jeder ein Anrecht auf kostenlose Versorgung,


    In Deutschland zahlen aber die Jungen große Beträge ein, obwohl sie zu der Zeit nur selten ärztliche Hilfe benötigen. Würde man auch das Geld auf die hohe Kante legen können .... naja.


    Wieso bin ich nicht Beamter geworden ?

    Im Arbeitsleben mehr Geld vom Brutto als ein normaler Arbeitnehmer. Dass man beim Arzt in Vorlage gehen muss, spielt erst viel später eine Rolle, sofern man überhaupt im Alter sehr krank wird.

    Dazu noch die ganzen Vergünstigungen, die man in der Wirtschaft als Beamter bekommt und dann am Ende des Arbeitslebens eine Pension, zu der man vorher keinen Cent einzahlen musste und die sich nach festen Sätzen richtet.


    Zu spät, darüber nachzudenken

    aber Politiker könnte ich immer noch werden :thumpu::thumpu::thumpu:

    4 Jahre einen Job irgendwo in der Regierung und die Rente ist gesichert.


    Wählt Ratgeber !!

    Ich verspreche euch alles, was ihr hören wollt. Wenn ihr mich dann wieder abwählt, ist es mir doch egal.

    Im Voraus danke ich allen, die mit ihrer Stimme meine Rente gesichert haben. :lach::lol::auslach2:


    Sorry, für den Job bin ich aber leider viel zu ehrlich.... und damit für die Politik völlig ungeeignet. :saint2:

  • Berechnet man nur die Mietsteigerungen mit ein, reichen selbst die Zinsen ( mit denen MarkusH gerechnet hat ) nicht mehr aus, um den gleichen Lebensstandard zu halten.

    Wo genau soll ich mit Zinsen gerechnet haben?



    Mal anders herumgerechnet, komme ich mit diesen Zahlen auf eine Summe vom 200.000 Euro, wenn das Geld gut verzinst wird. Sind das 10000 Euro pro Jahr für 20 Jahre, ca. 900 pro Monat.

    Das entspricht der Summe wenn einer mit 2000 Euro Netto 2030 in die Rente geht und dann 900 Euro Rente bekommt, so kann er im Monat auf 1800 Euro aufstocken.



    200.000 Euro durch 20 Jahren ergibt 10.000 Euro pro Jahr, ca. 900 pro Monat.

    Da bleibt nicht viel an Zinsen übrig.


    Damit ihr überhaupt auf die 200.000 Euro kommt müsst ihr das Geld mit einer guten Rendite anlegen und nicht auf das Sparbuch da gibt es möglicherweise auch Minuszins!


    Okay, das oben "gut verzinst" wäre besser beschrieben mit "einer guten Rendite".

  • MarkusH

    achnöö.. mir ging es nicht so um den Begriff, sondern um die Prozentzahl.

    Um 5% zu erwirtschaften ... und das nach all den diversen Abgaben und Gebühren .. muss man schon viel Geld in die Hand nehmen und vorher eine noch höhere Rendite erzielt haben.

    Wer wenig nimmt, bekommt nicht so gute Renditen.


    Das ist ja das Cruix an der ganzen Rechnerei:

    Mit einem kleinen Betrag kommt man gar nicht erst in die Nähe, dass man solche Renditen erzielen kann.


    Falls doch ...

    5% sind zwar 5% (um einfach mal bei der Zahl zu bleiben)

    Die Auswirkungen sind bei kleinen Beträgen jedoch zu vernachlässigen im Gegensatz dazu, wenn man direkt einen großen anlegen kann.


    Für den kleinen Sparen bleiben da nur Beteiligungen an größeren Projekten. Mit dem Risiko, dass man mit seinen Sparbeiträgen am Ende doch nur die Provisionen der Makler erwirtschaftet hat.


    "Ich gehe jetzt ,los mir Aktien zu kaufen"

    Falsches Land. Geht in Deutschland nicht. Das läuft alles über diverse Makler, die für jeden Deal die Hand aufhalten.


    Und je öfters umgeschichtet wird, desto weniger bleibt übrig (nennt man auch "Pruning" )

  • Hm, wenn ich mir die Tabelle so an schaue, wenn du dir mit 30 ein Auto oder zwei grbrauchte 911 für 40.000 Euro (80.000 Mark) gekauft hättest und das lässt du 37 Jahre in der Garage stehen, könntest du es mit 67 bestimmt (theoretisch) für 200.000 Euro Gewinn wieder verkaufen.


    Andere kaufen Wein und lassen ihn Jahre lang stehen.

  • 2 gebrauchte 911er ? Hmmmm... 911er gab es bis 1989. Das war das G-Modell. Danach wurde der 911er durch andere Bezeichnungen ersetzt.


    Der 911er von von 1973 - 1989 von 35.000 - 115.000 gekostet

    Quelle AutoBild

    Die Quelle gibt als Währung zwar Euro an, jedoch wären umgerechnet 230.000 DM damals teurer als ein Ferrari oder andere Luxus-Wagen gewesen. Also muss es sich um DM gehandelt haben.


    Aktuell versucht ein Händler einen aus dem Jahr 1989 mit 37.000 Km für 140.000 Euro zu verkaufen.

    Dafür hätte man damals vielleicht statt 115.000 nur 95.000 gezahlt. Für 2 davon hätte man also 190.000 DM ~ 95.000 Euro gebraucht.


    Damals lag das das Durchschnitteinkommen eines Arbeiters bei umgerechnet 1.122 Euro

    Quelle

    Mit diesem Einkommen von damals ist es genauso wahrscheinlich dass man 2 Autos für zusammen 95.000 Euro kauft, wie man mit dem heutigen ca. doppelten Durchschnittseinkommen zwei gebrauchte Autos für 190.000 Euro kauft.


    Also lassen wir mal besser einen der beiden weg und machen aus den 95.000 Euro nur noch 47.500 Euro. Aber das ist immer noch so viel als wenn man heute einen Gebrauchten für 95.000 kaufen würde.

    ....

    Gut, dann warten wir einmal 37 Jahre.

    Jedes Jahr eine Inspektion. Habe gerade einen Kurs für diesen Wagen gefunden. Alle 20 TKm 1.299 Euro.

    Okay, wir fahren das Auto zwar nicht, aber trotzdem braucht es jedes Jahr eine Inspektion. Ein Bisschen abrunden wegen der Inflation kommt man dann auf weitere 30.000 Euro.


    Mittlerweile haben wir also schon 77.000 ausgegeben.

    Jetzt brauchen wir noch eine Garage. Mit 1.000 pro Jahr muss man da auch schon rechnen. Wieder 30.000 an Kosten =

    107.000 Euro.

    ........

    Ich habe gerade einmal nachgerechnet, wie viel man mit dem damals noch üblichen Zinssatz von 7% pro Jahr bekommen hätte, wenn man das Geld einfach auf die hohe Kante gelegt hätte.

    Beim fiktiven Kauf im Jahr 1990 bis zum Jahr 2008 als plötzlich die Zinsen zurück gingen, hätte man 171.785 Euro zusammen gehabt.


    19 Jahre später hätte ich also schon fast das Geld zusammen gespart, das der Wagen nach 37 Jahren und > 100.000 Euro an Investition bringen soll.


    Während ich das Geld dann aber direkt zur Verfügung habe, muss ich für das Auto erst einmal einen Käufer finden, der bereit ist, so viel zu zahlen.


    Diese Rechnerei soll aber eigentlich nur alle warnen, die glauben, dass ein Auto eine gute Geldanlage für die Zukunft war.


    Der Oldtimer-Markt ist sehr unzuverlässig und selbst Fachleute warnen davor ihn als Geldanlage zu betrachten.


    Für meinen eigenen Oldtimer bekomme ich nach 23 Jahren jetzt 3,9 Mal so viel wie ich damals dafür bezahlt habe. Wegen der Unterbringungskosten habe ich effektiv aber einen Verlust gemacht.


    Ein Porsche 911er hätte zur gleichen Zeit das 3,3fache gekostet. Entsprechende Fahrzeuge haben heute einen 5,3fachen Wert.

    Beim Porsche wären die Kosten jedoch genauso hoch gewesen wie man heute dafür erzielen würde. Effektiver Gewinn = Null.


    Finger weg von Autos als Geldanlage. 

    Kann man zwar machen, dazu muss man aber einen Neuwagen nehmen und den gleich am Anfang speziell konservieren lassen. Für die Kosten kann man sich dann auch einen Kleinwagen kaufen.


    Lasst es aber besser sein.

    Man kann nicht wissen, ob es in 30 Jahren überhaupt noch Kraftstoff für Verbrenner gibt. Den kann man sich nämlich nicht vorsorglich auch einlagern.

    Ein heutiges E-Auto wird in 30 Jahren völlig funktionsunfähig sein. Es gibt keine Möglichkeit, einen Akku über so lange Zeit zu konservieren. In 30 Jahren wird es keine passenden Akkus mehr geben


    Sucht nach anderen Ideen wie ihr für die Rente sparen könnt.