Wenn der Kühlschrank vor der Hitze kapituliert

  • Ein Kühlschrank sollte immer am kühlsten Platz der Wohnung oder des Hauses stehen. Je kühler die Umgebung ist, desto weniger Wärme muss er abführen und desto besser kann er sie auch ableiten.

    Je besser er das kann, desto weniger Strom wird verbraucht.


    Wenn die Umgebungstemperatur zu hoch ist, kann die Wärme nicht mehr abgegeben werden. Der Kühlschrank kann nicht mehr kühlen oder erreicht nicht mehr seine nötigen Werte.


    Wenn es in der Wohnung immer wärmer wird, sollte man auf jeden Fall einige Thermometer in den Kühlschrank legen, damit man rechtzeitig reagieren kann, sobald die Kühlleistung nachlässt.


    Wichtig: Bei diesen Tipps geht es nur um einen reinen Kühlschrank, der keine Gefriereinheit (Eisfach) besitzt, wie er mittlerweile normal geworden ist. Bei Kühlschränken mit Eisfach funktionieren die Tipps nicht immer.


    1) Kühlleistung erhöhen

    Stell die nächsthöhere Kühlstufe ein und prüfe nach einigen Stunden, ob der Kühlschrank dadurch wieder normal kühlen kann.


    2) Anderen Standort suchen

    Wer sagt denn, dass ein Kühlschrank immer in der Küche stehen muss ? Wenn im Wohnzimmer der kühlste Platz ist , kommt er eben dahin. So ein paar Wochen darf man doch gerne einmal die gekühlten Getränke direkt in Reichweite haben :prost ;)


    3) Den Raum im Innern des Kühlschrankes verkleinern

    Je kleiner der Raum, desto effektiver kann gekühlt werden. Es muss ja nur noch die Wärme aus einem kleineren Bereich abgeführt werden.

    Gerade zur Tür hin wäre eine "Mauer" ideal, weil es bei jedem Öffnen der Kühlschranktür enorme Kälteverluste gibt.


    Womit kann man sich eine "Mauer" im Kühlschrank bauen ?

    Nimm zunächst einmal Sachen, die man eigentlich nicht kühlen muss. Ihnen macht es nichts aus, wenn sie zu warm werden.

    Ideal sind Konservendosen. Sie verringern den Raum. Das Metall der Dose speichert das Bisschen Kälte, was es abbekommt und reflektiert es auch wieder nach innen. Mit der Zeit werden die Dosen auch immer kälter und unterstützen durch ihre Kälteabstrahlung sogar zunehmend noch das Kühlaggregat.


    Milchtüten stehen auf Platz zwei. Die eckige Form lässt eine durchgehend dichte Mauer zu, die dann die Kälte am Entweichen hindern kann. Sobald die Milch in der Tüte auch etwas kühler geworden ist, gibt die Tüte insgesamt auch wieder etwas Kälte ab.


    Styropor wirkt auch isolierend, reflektiert jedoch nur die Kälte und nimmt sie selbst kaum auf. Es kann daher nur zum Verkleinern und zur Isolierung des Innenraums genutzt werden. Eine Kälteabstrahlung wird kaum festgestellt werden können.


    4) Den Kühlschrank innen "neu organisieren"

    Eigentlich sind die Gitter und Ablagen dazu gedacht, den Kühlschrank in verschiedene Wärmezonen zu unterteilen. Die brauchen wir jetzt nicht mehr.


    Je nachdem, wie der Kühlschrank hinten aufgebaut ist, müssen wir die einzelnen Fächer jetzt ändern.

    Grundsätzlich ist die Ablage über dem Gemüsefach immer die kälteste Zone des Kühlschrankes.

    Kälte fällt nach unten - nicht vergessen


    Wir brauchen jetzt keine verschiedenen Wärmezonen mehr, sondern wollen überall die maximal kälteste Temperatur haben.

    Raus mit den Glasplatten, die die verschiedenen Temperatorzonen bilden. Die Kälte soll ungehindert komplett von oben nach unten reichen.


    Hat man einen Kühlschrank mit Eisfach, sollte nichts direkt darunter liegen. Die Kälte muss ungehindert durchfallen können. Ersetzt alle Glasplatten durch Gittereinschübe. Wo es nicht möglich ist, lasst die Glasplatten komplett weg und legt sie ganz unten hin.

    Nehmt sie nicht ganz raus, weil auch sie die gespeicherte Kälte wieder abgeben werden.


    5) Zusatz-Kühlung durch Eis

    Ja, das klingt jetzt ziemlich skurril: Man geht zur nächsten Tankstelle (oder wo man sonst Eiswürfel bekommen kann) holt sich dort Eiswürfel und legt das Eis dann in einem wasserdichten Beutel offen in den Kühlschrank.


    So lange das Eis schmilzt, kühlt es den gesamten Kühlschrank herunter. Es gibt ihm sozusagen eine "Starthilfe" damit er wieder auf seine Sollwerte kommen kann.

    ............

    Bei hochmodernen Kühlschränken, die eine eigene Kühlung für jede Zone haben, funktionieren die Tipps nur in jeweils einer Zone. Dort darf man nicht die Trennungen entfernen und erreicht ähnliche Effekte auch kaum.


    Was ist, wenn keiner der Tipps hilft ?

    Jetzt kommt es erst einmal darauf an, ob es nur ein vorübergehendes Symptom ist, das durch eine Hitzewelle ausgelöst wird oder ein Dauerzustand ist.


    Wenn der Kühlschrank wegen einer Hitzewelle nicht mehr genügend kühlen kann

    - kauft keine Lebensmittel mehr ein, die unterhalb des Wertes gekühlt werden müssen, die der Kühlschrank noch schafft. Ein neuer Kühlschrank wäre nicht nötig und würde vielleicht nicht einmal etwas ändern.


    Wenn es zum Dauerzustand wird

    - müsst ihr euch einen neuen Kühlschrank kaufen. Irgendwann ist alles einmal hinüber


    Wichtig: 

    Nicht genügend gekühlte Lebensmittel verderben im Kühlschrank, auch wenn man es ihnen nicht ansehen kann.

    Sind Lebensmittel zu warm geworden , stellen sie eine Gefahr für eure Gesundheit dar. Dann besser sofort entsorgen.

  • Ich bin der Meinung, "ja".

    Ich sehe es so wie die Klimaanlage eines Autos: Durch das regelmäßige Benutzen bleibt der Kühlkreislauf dicht. In den Kühlmitteln sind ja auch Gasöle, die der Schmierung dienen.


    Ansonsten gilt doch für alle Motoren (auch Elektro) "Was rastet, das rostet."

    Durch den regelmäßigen Betrieb wird einsetzender Flugrost automatisch wieder abgerieben.