Man hat ja oft die Wahl, einen Zettel auszufüllen oder per App einfach einen QR-Code zu scannen.
Auf dem entsprechenden Zettel trägt man Name, Anschrift und Telefonnummer ein. Der Zettel muss nach einigen Wochen vernichtet werden.
Was man auf dem Zettel einträgt, wird nicht überprüft und man kann auch immer wieder neue Daten eintragen. So lange man eine gültige Telefonnummer einträgt, ist ja auch alles in Ordnung.
Will man aber den QR-Code mit einer App nutzen, muss man sich vorher erst entsprechend registrieren. Mit jedem erneuten Scan eines QR-Codes werden immer wieder die gleichen Daten erzeugt und mit dem jeweiligen Standort verknüpft.
Die einzelnen Speicherungen dürfen eigentlich auch nur so lange aufbewahrt werden wie der Zettel. Aber ob man sich auch wirklich daran hält, kann man genauso gut oder schlecht wie bei den Zetteln wissen.
Aber ...
Es ist einfacher, gespeicherte Daten auszuwerten als erst überall die Daten von Zetteln abschreiben zu müssen. Binnen Sekundenbruchteilen sieht man nicht nur wann an wo war und wie lange, sondern kann auch noch viele andere Informationen entnehmen, die man bewusst nie angeben würde.
Gleichzeitig gibt es auch in einigen Bundesländern Polizeigesetze, die sich nicht um Datenschutz scheren, sondern einfach alles an Daten nehmen, was ihnen gerade in die Finger fällt... obwohl sie es ohne richterliche Beschlüsse gar nicht dürften.
Wer es also nicht mag, dass man im Nachhinein die Daten auswerten kann ...
- in welchem Lokal warst du wie lange
- wie oft warst du in einer bestimmten Lokal, Region oder Stadt
- welche Spiesen bevorzugst du
- wie oft bist du unterwegs
... der macht sich besser die Mühe, jedes Mal alles per Hand auszufüllen.
Das hat übrigens nichts mit illegalen Tätigkeiten zu tun, sondern mit dem Recht auf Privatsphäre, auf dem man auch während der Corona-Pandemie bestehen kann und sollte.
Mit der Zettelwirtschaft ist das natürlich auch alles möglich. Dazu muss man aber erst einmal alle Zettel haben und abschreiben... und ich sage euch: Meine Handschrift kann nicht einmal ich selbst mehr lesen, wenn ich schnell schreibe.
Nur die Telefonnummer kann man gut lesen. Schließlich soll man mich ja auch informieren können, wenn ich mich in der Nähe eines Erkrankten aufgehalten habe, damit ich mich selbst testen lassen oder in Quarantäne kann.