Es gibt ja wirklich Menschen, die von Technik Null Ahnung haben. Bei meinem ersten Auto gehörte ich noch selbst dazu. Für viele Sachen braucht man aber weder Werkstatt noch Spezialwissen. Solche "Inspektionen" sind auch in den Betriebsanleitungen der Fahrzeuge immer genau beschrieben.
Ich beschreibe die Vorgänge so, als wenn du sowas noch nie gemacht hättest.
Luftdruck prüfen
Fahre zu einer Tankstelle und schaue nach einem Schild mit "Luft" oder "Luftdruck prüfen". Irgendwo hängt da ein Schlauch herunter.
Welchen Luftdruck du bei deinem Auto brauchst, steht in der Bedienungsanleitung oder in der Tankklappe/Ladeklappe.
Drehe die Ventilkappe vom Ventil ab, nimm den Schlauch und stecke ihn auf das Ventil. Wenn das Anschlussstück "nicht will", drück den kleinen Knopf daran und versuche es gleichzeitig erneut. Sobald das Schlauchende auf dem Ventil sitzt, lass den kleinen Knopf wieder los. Jetzt ist der Schlauch verriegelt und rutscht nicht mehr ab.
Gehe jetzt zur Anzeige für den Luftdruck und stelle den Luftdruck ein, den du brauchst. Jetzt wirst du es zischen hören und am Ende kommt ein Signal, dass du den Schlauch wieder abnehmen kannst.
Wenn du keine Automatik ist, drücke den Knopf mit dem Pluszeichen ( + ) immer wieder, bis der gewünschte Luftdruck angezeigt wird. Ist er zu hoch, drückst du einfach auf den Knopf mit dem Minuszeichen ( - ) und lässt wieder etwas Luft ab.
Du wirst sehen: Spätestens nach dem 4 Reifen hast du schon Routine bekommen und kannst es völlig ohne "Gebrauchsanleitung".
Prüfe den Luftdruck bei jedem Tanken oder Laden. Spätestens nach 1.000 Kilometern oder einmal im Monat.
Achtung:
Bei modernen Fahrzeugen sind im Reifen Sensoren, die ganz automatisch den Luftdruck prüfen vorgeschrieben. Sobald du einen Hinweis im Display siehst, solltest du möglichst schnell den Luftdruck manuell prüfen und fehlende Luft nachfüllen.
Bei zu wenig Luft in einem Reifen ändern sich die Fahreigenschaften. Es ist deshalb nötig, dass du unverzüglich reagierst.
Scheibenwischwasser prüfen und nachfüllen
Motorhaube oder Kofferraumhaube öffnen und nach einem gelben Einfüllstutzen suchen. Da ist ein Zeichen mit Wasserstrahlen drauf.
Fülle einfach ganz normales Wasser in diesen Stutzen. Fülle ihn nicht komplett voll. Zum Schluss gibst du noch etwas Scheibenreiniger hinzu. Einfüllstutzen wieder schließen. Das war es schon.
Auch diese kleine "Wartung" solltest du bei jedem Tanken/Laden machen. Im Sommer oder Winter auch gerne zwischendurch noch einmal.
Stand der Bremsflüssigkeit prüfen
Wenn du die Motorhaube gerade offen hast, schau immer auch nach, ob der Behälter mit der Bremsflüssigkeit bis zur Markierung voll ist. Auf dem Deckel ist das gleiche Symbol wie an der Kontrollleuchte im Armaturenbrett (( O )).
Wenn die Kontrollleuchte während der Motor an ist leuchtet, kann es an diesem Behälter liegen.
Wenn zu wenig Bremsflüssigkeit drin ist, funktionieren die Bremsen nicht mehr korrekt. Bremsflüssigkeit bekommst du an jeder Tankstelle und sie kostet auch nicht viel. Es ist auf keinen Fall falsch, die fehlende Bremsflüssigkeit wieder nachzufüllen. Wenn dann die Warnleuchte wieder ausgeht, lag es daran.
Später solltest du trotzdem einmal in eine Werkstatt fahren. Eigentlich darf die Bremsflüssigkeit nämlich nicht einfach verschwinden.
Stand der Servoflüssigkeit prüfen
Die ist für die Servolenkung zuständig und man muss sie eigentlich das ganze Autoleben lang nie nachfüllen. Es schadet aber nicht, wenn man mal schaut, ob der Pegel stimmt. Ist er unter der Soll-Marke, sollte man den Wagen mal in eine Werkstatt geben.
Das waren jetzt "Durchsichten", die jeder Autofahrer selbst machen kann und auch können sollte. Sie sind sowohl bei Verbrennern als bei E-Autos identisch.
Ölstand prüfen
Spätestens alle 1.000 Kilometer sollte man mal nach dem Ölstand schauen. Spätestens wenn im Display die Ölkontrolle aufleuchtet, ist zu wenig Öl vorhanden.
Ziehe den Öl-Peilstab am gelben Griff heraus. Wische ihn mit einem Tuch ab und stecke ihn erneut hinein. Beim nächsten Herausziehen siehst du an der Markierung, ob due eventuell Öl nachfüllen musst.
Welches Öl du brauchst, wirst du am Zettel vom letzten Ölwechsel sehen. Kauf dir einen halben Liter davon und fülle ihn vorsichtig nach. Nach 250ml warte etwas ab und prüf danach erneut den Ölstand. Ist er noch nicht am "Max" angekommen, füllst du wieder etwas nach.
Das machst du jetzt so oft, bis das Öl an der "Max" Markierung angekommen ist.
Alle Sachen, die man selbst machen kann und auch regelmäßig prüfen sollte, haben im Motorraum einen gelben Deckel.
Stand der Kühlflüssigkeit prüfen
Irgendwp steckt ein kleiner Behälter mit einem schwarzen Deckel und Warnhinweis, dass er unter Druck steht und sehr heiß ist. Schaue da zuerst auf die Markierung. Das ist der Ausgleichsbehälter für die Kühlflüssigkeit.
Wenn alles kalt ist, sollte die Flüssigkeit auf "Max" stehen. Nur wenn der Wagen und der Motor kalt sind, solltest du den Deckel abdrehen und die Kühlflüssigkeit nachfüllen.
Du kannst einfach destilliertes Wasser nachfüllen oder es vorher noch mit spezieller Kühlflüssigkeit mischen.
Achtung:
Auf gar keinen Fall nur Kühlflüssigkeit nachfüllen. Die ist eigentlich ein Konzentrat, das man vorher immer erst verdünnen muss. In welchem Verhältnis man es mischen muss, steht auf der Flasche der Kühlflüssigkeit.
Während du beim Scheibenwischwasser einfach normales Leitungswasser nachfüllen kannst, solltest du in den Kühlmittelbehälter nur destilliertes Wasser einfüllen.
Das was ich beschrieben habe, ist eigentlich die ganz normale Routine einer "kleinen Inspektion". Wenn alle Werte in Ordnung sind, muss man nichts machen. Nur diese "kleine Durchsicht" kostet jedoch je nach Hersteller bis zu mehrere Hundert Euro (oder mehr)
Wenn keine Garantie davon abhängt, kann man sich das Geld dafür also sparen.
Gucken kannst du ja auch selbst. Und wenn du es dir nicht selbst zutraust, kannst du dann der Werkstatt sagen "Bitte Öl/Luft/Wischwasser/Kühlflüssigkeit nachfüllen".
Weil du ja schon weißt, was dem Auto fehlt, musst du nicht noch extra bezahlen, damit ein Anderer es für dich nach schaut 