Verstopfungen an gut zugänglichen Anschlüssen beseitigen

  • Wie im Artikel „Hausanschlüsse in der Küche“ bereits beschrieben, muss man immer dafür sorgen, dass die Abwasserrohre frei sind.


    Meistens bemerkt man es aber erst, wenn nichts mehr abfließen kann.


    Nun ist guter Rat teuer.
    Da es hier aber um „Heimwerken“ geht, kann man so Einiges selbst versuchen, um die Verstopfung zu entfernen.
    Geschätzte 80% aller Verstopfungen befinden sich zwischen dem Becken und dem Fallrohr –also noch im „Zugriffsbereich“.


    ACHTUNG:
    Es gibt im Handel chemische Mittel, die eine Rohrverstopfung lösen sollen. Diese Mittel sind nur bedingt tauglich.
    Wer diese Mittel einsetzt, riskiert einen kapitalen Schaden !!!!


    Sie wirken nur bei leichten Verstopfungen. Diese bemerkt man in der Regel ab nur selten.
    Bei einer „richtigen“ Verstopfung härten diese Mittel genau an der Engstelle aus und dichten sie zusätzlich ab. Sie wirken dann, als wenn man Beton ins Rohr gegossen hätte
    .


    Mit der gleichen Konsequenz:
    Das Rohr muss komplett ausgetauscht werden.
    Befand sich die Verengung in einem Fallrohr, so kann dieses Kosten in Höhe von mehreren Tausend Euro bedeuten.

    Siphon und Rohre des Wasch-/Spülbeckens abschrauben und reinigen.


    Bevor ihr anfangt, stellt einen Eimer unter.
    Sobald die Muttern gelöst sind, wird Wasser austreten. In den Abflüssen muss sich immer Wasser befinden, da es als Geruchsverschluss wirkt.


    Wenn die Abflussrohre aus Kunststoff bestehen, sollte man vorsichtig mit Werkzeugen sein. Die Griffrillen der Überwurfmuttern können abbrechen, wenn man mit dem Werkzeug abrutscht.
    Ergebnis wäre eine Mutter, die man nicht mehr lösen kann....


    Bevor man also eine Wasserpumpenzange benutzt, sollte man es mit den bloßen Händen probieren.
    Damit es nicht zu schmerzhaft wird, wickelt man vorher ein Handtuch um die Überwurfmutter. Nun hat man eine gepolsterte Oberfläche und kann fest zureifen, ohne dass die Hände schmerzen.


    Klappt es nicht ohne Werkzeug, lässt man auch beim Einsatz von Wasserpumpenzangen das Handtuch drum.
    Es schützt nun nicht mehr die Hand/Werkzeug, sondern sorgt dafür, dass die Griffrillen/Kanten an der Überwurfmutter nicht zu stark abgenutzt werden.


    Das Gleiche gilt auch für Abflüsse aus Metall. Nichts ist unschöner als eine herrlich glänzende Armatur, die durch Kratzer verunstaltet ist.


    Nun habt ihr den Abfluss abgeschraubt und könnt ihn gründlich von Schmutz und Ablagerungen reinigen.
    Hierzu kann man mit Flaschenbürsten und andere längliche Bürstenarten benutzen.
    Etwas Putzmittel und schon nach kurzer Zeit ist das Rohr frei und sauber.


    Nun wieder alles zusammen bauen. Das war es.


    Da diese „Heimwerkelei“ nur wenig Zeit in Anspruch nimmt, sollte man sie regelmäßig durchführen. So vermeidet man Verstopfungen im Vorfeld.. und das Hauptfallrohr wird auch nicht betroffen.



    Rohre von Dusch- und Badewannen abschrauben und reinigen.
    Grundsätzlich geht man genauso vor wie beim Waschbecken. Es wird jedoch etwas komplizierter als bei den Waschbecken, da die Rohre nicht sichtbar sind.


    Jetzt kommt es darauf an, ob man beim Einbau der Wanne schon an eine Verstopfung gedacht und vorgesorgt hat.
    Bei Wannen befindet sich oft ein verfliester Unterbau. Hier sucht man dann eine Zentralschraube oder ein paar Halteklammern.
    Schraube lösen bzw. Halteklammern aufbiegen und man kann einen Teil des Fliesenspiegels herausnehmen.
    Durch die entstandene Öffnung kann man nun (mehr oder weniger bequem) die Abflussrohre sehen/erreichen.


    Wenn die Ablaufrohre von der Wanne direkt im Boden „verschwinden“, hat man leider „schlechte Karten“.
    Hier muss ein Fachmann helfen.


    Verlaufen die Ablaufrohre aber (wie eigentlich üblich) unter der Wanne und gehen dann erst nach unten, so kann man die erreichbaren Bereiche, wie bereits beschrieben, selbst reinigen.
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    Natürlich gibt es auch „Bauherren“, die die „enormen Kosten“ für ein „Türchen“ gescheut haben.
    Wer hier an die Abflussrohre will, muss den Fliesenspiegel teilweise abschlagen um eine Öffnung zu erhalten.


    Ein vorheriger Klopftest zeigt an, wo sich ein Hohlraum befindet.


    Ein geschickter Handwerker nimmt nun einen sehr feinen Meissel, setzt ihn an die Fugen an und fängt an, mit ganz leichten Schlägen, eine einzelne Fliese heraus zu lösen.


    Hier ist jetzt viel Geduld nötig und sehr feines Werkzeug.
    Nur EIN zu starker Schlag und die Fliese ist zerstört.
    Und sehr oft bekommt man die gleichen Fliesen nicht mehr.


    Ein Mieter sollte vorher sehr gut überlegen, ob er es selbst machen möchte.
    Der Vermieter könnte nachher nämlich eventuell das komplette Bad neu fliesen lassen wollen; damit wieder alle Fliesen gleich sind.
    In diesem Fall besser VORHER den Vermieter über das Problem informieren und klären, wie vorgegangen werden soll.


    Allgemeiner Tipp:
    Wenn ihr euch nicht sicher seid: Ruft besser gleich den Fachmann. Erscheint vielleicht teuer – ist aber billiger als wenn man später einen Schaden reparieren lassen muss.



    PS: Wie gehabt.. Es gibt keine Garantie und Gewährleistung für diese Tipps. Als Heimwerker seid ihr selbst für euer Tun verantwortlich.