Weihnachtsbaum und Umwelt

  • - Weihnachtsbäume sind Nadelbäume.

    - Weihnachtsbäume sind Monokulturen, die speziell zu diesem Zweck angelegt werden

    - Weihnachtsbäume aus speziell angelegten Kulturen werden zeitgleich geschlagen

    - Jährlich wird eine ähnlich große Menge neu angelegt, wie voraussichtlich geschlagen wird.

    - Jährlich wurden in den letzten 20 Jahren rund 300.000 Bäume mehr als im Vorjahr verkauft.

    - Die Tradition der Weihnachtsbäume gibt es bereits seit rund 500 Jahren


    Seit einem halben Jahrtausend werden also schon Weihnachtsbäume aufgezogen und geschlagen.

    Ein Tanne wächst bis zu 30cm pro Jahr. Für eine "typische Weihnachtsbaumgröße" von 2 Metern braucht sie rund 7-10 Jahre.

    Jeder einzelne Baum trägt also rund 10 Jahre zur Luftverbesserung bei und wird dann wieder geschlagen.


    Wenn die Bäume älter sind und eng beisammen stehen, beginnt eine Verkahlung . Blätter und Nadeln in den unteren Bereichen werden abgestoßen, um ein Höhenwachstum zu fördern.

    Ein alter hoher Baum hat dann also nicht mehr Blätter oder Nadeln als ein junger Baum hat. Es ist also ein Trugschluss, dass ein hoher Baum automatisch auch mehr zur Luftverbesserung beiträgt.


    Je größer ein Baum wird, desto mehr Wasser benötigt er, da er ja immer mehr Holz am Leben erhalten muss.

    =====

    Wenn man diese Fakten realistisch betrachtet, sind "Weihnachtsbaumplantagen" gut für die Umwelt und für das Klima.

    Weil die Bäume eng stehen, muss man sie unbedingt alle paar Jahre schlagen. Macht man es nicht, wachsen sie zwar in die Höhe, es gibt aber keine weiteren Verbesserungen. Gleichzeitig steigt aber trotzdem der Wasserverbrauch.


    Für die Umwelt ist es also nicht von Vorteil, solche Monokulturen möglichst lange wachsen zu lassen.


    Für die Umwelt wäre es viel besser, wenn man nach jeden geschlagenen Weihnachtsbaum durch einen Laubbaum ersetzt.

    Nadelbäume sind aber widerstandsfähiger und viel genügsamer. Dort wo sie wachsen, können andere Art oft nicht gedeihen und überleben.

    In manchen Regionen kann man deshalb nicht einfach jeden Nadelbaum durch einen Laubbaum ersetzen.


    Nadelbäume sind daher nicht automatisch immer schlechter für die Umwelt als Laubbäume.

    Lieber einen Nadelbaum, der wächst als ein Laubbaum, der nicht genügend Nährstoffe bekommt.


    Grundsätzlich schadet die "Weihnachtsbaumtradition" als nicht der Umwelt, sondern sie ist sogar von Vorteil.

    Jetzt kommt es nur noch auf die verschiedenen Forstwirtschaften an. Die bestimmen, in welchen Bereichen besser Nadelbäume oder besser Laubbäume gezogen werden.


    Durch den steigenden Verbrauch an Weihnachtsbäumen wird natürlich auch immer mehr Fläche benötigt, die für Laubbäume nutzbar wären.

    Es ist also trotzdem positiv, den Bedarf an Weihnachtsbäumen einzuschränken und nicht immer weiter zu steigern.


    Die Tradition kann und muss beibehalten werden - aber - sie muss auch geändert werden.


    Weihnachtsbaum aus Plastik

    So ein Baum hält viele Jahrzehnte. Für jeden verkauften Plastikbaum braucht man also 1 Baum weniger im Jahr zusätzlich anzupflanzen. So kann wenigstens der Mehrverbrauch begrenzt werden.


    Plastikbäume bestehen aber aus Erdölerzeugnissen, die extrem schädlich für die Umwelt sind.

    Mit einem Plastikbaum hilft man nicht der Umwelt, sondern schadet ihr nur noch auf Jahrhunderte hinaus. Es entsteht Mikroplastik, das von allen Lebewesen und Pflanzen aufgenommen werden kann und sie in ihrer Entwicklung behindert.

    Plastikbäume sind also keine Lösung :thumpd::thumpd::thumpd:


    Laubbäume statt Nadelbäumen

    Laubbäume brauchen viel länger zum Wachsen und währenddessen auch viel mehr Ressourcen. Laubbäume sind durch ihre großen Blätter oft auch viel besser für die Umwelt.

    Ein Laubbaum als Weihnachtsbaum wäre also auf jeden Fall schlecht für die Umwelt :thumpd::thumpd::thumpd:


    Der Weihnachtsbaum ist nicht mehr als ein Symbol für neues Leben. 

    Weil Nadelbäume auch im Winter grün aussehen, hat man die eben damals als "Weihnachtsbaum" genommen.


    Man kann also die alte Tradition auch mit anderen grünen Pflanzen weiter führen.

    Dazu muss man erst einmal den Namen ändern - was uns allen natürlich sehr schwer fallen wird, weil wir mit dem Begriff aufgewachsen sind.


    Man muss also der nächsten Genration einen anderen Namen für die Pflanze beibringen. Das verbreitet sich am schnellsten in KITAS, Kindergärten und Schulen.

    So wie es neue Märchen und Kinderlieder gibt, muss es dann eben auch eine neue Bezeichnung geben, mit denen die Kinder ganz natürlich umgehen können.


    Umwelt ist keine Sache des Einzelnen oder einer einzelnen Generation. Umwelt ist immer generationenübergreifend. Wir können heute nur die Weichen für die Zukunft von späteren Generationen stellen.


    Übergangslösung: Andere Gebilde

    Ein "Baum" aus irgendwelchen Holzleisten zusammen gebaut, entspricht nicht mehr dem eigentlichen Sinn der Tradition. Bretter und Blech waren nie ein Symbol für neues Leben. Damit bleibt zwar der "Weihnachtsbaum", aber der Sinn ist verloren.


    Zitat

    Wenn ihr also weiterhin eine grüne Pflanze als "Weihnachtsbaum" nehmt, ist das auf gar keinen Fall schädlich für die Umwelt.


    Wenn ihr andere Gebilde als "Weihnachtsbaum" nehmt, ist das vielleicht (?) gut für die Umwelt. Der ursprüngliche Sinn des Baumes geht jedoch verloren.


    Wenn ihr lieber Plastikbäume nehmt, ist sicher, dass ihr auf jeden Fall der Umwelt schadet. Gleichzeitig ist Plastik ein Symbol dafür, dass man kein Interesse an der Umwelt hat.

  • Grundsätzlich schadet die "Weihnachtsbaumtradition" als nicht der Umwelt, sondern sie ist sogar von Vorteil.

    Dazu möchte ich bitte einen ordentlichen wissenschaftlichen Nachweis.


    Natürlich ziehen größere Bäume mehr Wasser, aber dafür binden sie auch mehr Co2.


    Was passiert hinterher mit den ganzen Weihnachtsbäumen? Viel zu viele werden verbrannt und somit wieder in die Luft geblasen. Das empfinde ich nicht gerade als umweltfreundlich. Und was allein schon durch den Transport an Energie verbraucht wird. Hinzu kommen noch die ganzen Netze, welche nur für diesen Zweck erzeugt und hinterher wieder weggeworfen werden.


    Weiterhin besteht Umwelt nicht nur aus Co2-Verbrauch. Wenn ein "Waldstück" immer wieder abgeholzt wird, kann sich dort nichts ansiedeln. Das betrifft sowohl Insekten als auch anderes Getier.


    Und ja, generell sind Mischwälder eh am besten, da sie u.a. gegen Schädlingsbefall resistenter sind.


    Ich sage nicht, dass Alternativen zwingend umweltfreundlicher sind, aber die ganze Maschinerie als solche zu bezeichnen, erscheint mir weit hergeholt


    Übrigens, manchmal gut es ein großzügig angerichteter "Strauß" aus Zweigen auch.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Wer hatte von CO2 gesprochen ?

    Bäume binden nicht nur CO2, sondern produzieren auch Sauerstoff.


    Ein Baum bindet CO2 während seines Wachstums. Junge Bäume wachsen schneller und binden daher auch schneller CO2 als alte Bäume, die kaum noch weiter wachsen.


    Alte Bäume sind natürlich viel länger CO2-Speicher, aber wenn ihre Zeit gekommen ist, geben sie das gespeicherte CO2 wieder ab.


    Durch Klimawandel, Stürme und Schädlingsbefall hat das Waldsterben schon eingesetzt. Die großen Bäume wachsen kaum noch und können daher kaum noch CO2 binden.


    "Weihnachtsbäume" geben das gespeicherte CO2 von rund 10 Jahren wieder frei. Ein großer Baum gibt das in 70-80 Jahren gespeicherte CO2 wieder frei.


    Jedes Mal, wenn eine neue "Plantage" angelegt wird, entsteht neuer Lebensraum für andere Arten.

    Man hat schon nach rund ein halben Jahr festgestellt, dass sich in den neu angelegten "Tesla-Wäldern" ganz neue Lebensräume für alle Arten von Tieren entstanden sind.

    Der neue Lebensraum entsteht also schon kurz nachdem die Plantage angelegt wurde.


    Um einmal zu ernten, muss man faktisch 10 Jahre lang jedes Jahr einen "neuen kleinen Wald" anlegen.


    Wenn man aber den Wald älter werden lassen will, muss man die Bäume später weiter auseinander setzen. Man kann also auf der gleichen Fläche nur einen Bruchteil wachsen lassen.


    Weihnachtsbäume sind daher viel "effektiver", weil man eben viel mehr auf der gleichen Fläche wachsen lassen kann.

    .......................


    Ja sicher setzen die Weihnachtsbäume jedes Jahr wieder das 10 Jahre lang gespeicherte CO2 frei.


    Mittlerweile werden sie aber auch nirgendwo mehr verbrannt - das widerspricht schon seit Jahren den Umweltschutzgesetzen - sondern sie werden kompostiert und zu Rindenmulch verarbeitet.


    ................

    Wissenschaftlich ist erwiesen, dass die bisherigen Wälder durch Windbruch, Schädlingsbefall und Klimawandel extrem stark abgenommen haben.


    Allein dadurch wird aktuell extrem viel CO2 wieder frei gesetzt und gleichzeitig fehlen uns neue "Luftverbesserer".

    .........

    Du kannst es ja einfach mal nachrechnen:

    Weihnachtsbäume stehen ca. 2 Meter voneinander entfernt. Im Wald sind es rund 5-10 Meter.


    Das Folgende soll nur verdeutlichen, dass die "Weihnachtsbäume" weiterhin gebraucht werden....


    Auf 100 Metern stehen also entweder 50 Weihnachtsbäume oder 10-20 Wirtschaftsgehölze.

    Setzt einer der alten Bäume seine "70 Jahre CO2" wieder frei, kann das durch 70 "Weihnachtsbäume" wieder kompensiert werden. Bis sie geschlagen werden, können die 70 Bäume, das CO2 von 700 Bäumen wieder aufnehmen.


    Die Weihnachtsbäume sind also der Puffer der benötigt wird, damit der wiederaufgeforstete Wald dann wieder "übernehmen" kann.

    .....

    Es ist wirklich eine "Umwelt-Maschinerie" die angeworfen wurde, als es noch keine Umweltprobleme gab.


    Heutzutage wird immer von umweltneutral gesprochen.

    Umweltneutral ist es, wenn ein Teil nicht mehr Schadstoffe abgibt als es vorher aufgenommen hat.


    Sobald ein Baum das gespeicherte CO2 frei gibt, muss aber eine ausreichende Menge an anderen Bäumen da sein, die es wieder aufnehmen können.


    Da ist es nicht mit Wiederaufforstung getan. Das freigesetzte CO2 muss sofort gebunden werden und nicht erst im Laufe der nächsten 70 Jahre.


    Dabei können viele Bäume helfen, die "auf Masse" gesetzt werden und die dann erst nach 10 Jahren wieder alles abgeben.

    So werden "Weihnachtsbaumwälder" zu "CO2-Puffer-Wäldern".


    Ich versuche mich einmal an einem Beispiel...

    Du hast 10 Liter Wasser in einem zerbrechlichen Gefäß. Das Gefäß fällt runter und das Wasser fließt aus.

    Wenn du das Wasser nicht schnell aufsaugst, zerstört es dir den ganzen Raum.


    Du brauchst 1 Stunde um ein neues Gefäß herzustellen.

    Du hast 10 Schwämme, die jeweils 1 Liter Wasser aufsaugen können.


    Was machst du ?

    Du wirfst natürlich die Schwämme ins Wasser und hast dann Zeit, dir wieder ein neues Gefäß zu töpfern.

    Danach wringst du die Schwämme in das neue Gefäß aus.


    Die Menge ist gleich geblieben. Die hast sie nur kurzzeitig in die Schwämme ausgelagert.


    Zitat

    Übrigens, manchmal gut es ein großzügig angerichteter "Strauß" aus Zweigen auch.

    Diese Sträuße sind ein Abfallprodukt der Weihnachtsbäume.

    Sie entstehen, nachdem der Baum geschlagen wurde. ... oder auch von Bäumen, die nicht kerzengerade gewachsen sind und deshalb gleich in ihre Einzelteile zerlegt wurden


    PS:

    Ich bin nicht unbedingt für "echte Weihnachtsbäume". Ich bin aber auch nicht dafür, die zu verteufeln, die lieber einen "richtigen Weihnachtsbaum" haben möchten.

    ...

    Wenn ich an Weihnachten denke, so kommt mir immer der Duft eines Nadelbaums und von brennenden Kerzen in den Sinn.

    Es ist Teil meiner Kindheitserinnerung, die wir später auch unseren Kleinen geschenkt haben.


    Weihnachten ist ein Stück heile Welt, das man sich und anderen ganz gezielt schafft.

    Hat man das einmal intus, spielt es später keine Rolle mehr, ob man das Haus festlich schmückt oder einfach nur die kahlen Wände anschaut.