Weihnachtsbäume sollen 2020 wegen Corona teurer werden

  • Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger veranschlagt für den "Weihnachtsbaum 2020" höhere Kosten, weil extra Hygienekonzepte für die Abgabe erstellt werden müssten und mehr Platz und Personal vorgehalten werden muss.


    Parallel dazu hat sich die Schweinepest wieder verbreitet. Erzeuger dürfen ihre Bäume nicht aus dem jeweiligen Gebiet heraus bringen


    Es ist anzunehmen, dass es dieses Jahr keine klassischen Weihnachtsmärkte geben wird und auch die Familienfeiern ohne große Verwandtenbesuche ablaufen werden.


    Das waren die reinen Fakten. Entnommen aus https://www.tagesschau.de/inla…htsbaeume-corona-101.html

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    Schweinepest als Begründung für Preiserhöhungen

    Die (für den Menschen ungefährliche) Schweinepest gibt es jedes Jahr wieder. Bislang gab es nie Meldungen, dass die Weihnachtsbaumerzeuger deswegen Probleme haben, die zu Preiserhöhungen führen.


    Betroffene Erzeuger können ihre Bäume dann also nur im eigenem Schweinepest-Sperrbezirk vermarkten. Um überregionale Auswirkungen zu haben, müssten sich annähernd alle Erzeugergebiete in Schweinepest-Bezirken befinden.


    Jetzt wird es wahrscheinlich nur als Vorwand von anderen Betrieben genommen: "Die anderen Erzeuger sind ausgefallen. Also kann ich jetzt auch mehr verlangen" :thumpd:


    Erhöhter Platzbedarf als Begründung für Preiserhöhungen

    Wenn wirklich Weihnachtsmärkte wie bisher stattfinden, würde man wirklich mehr Platz benötigen. Die Weihnachtsmärkte fallen dieses Jahr aber aus. Also hat man auch keine höheren Platzmieten, sondern gar keine mehr. :thumpd:


    Wenn ein Weihnachtsbaumverkauf auf anderen Flächen stattfindet, braucht man eigentlich auch nicht mehr Platz: Man muss dann eben nur öfters die Bäume in den "Ausstellungsbereichen" nachfüllen.

    Man kann also ganz einfach das "Weihnachtsbaumprinzip" von Baumärkten übernehmen.


    Hygienekonzepte als Begründung für Preiserhöhungen

    Ein paar Ständer aus Holz basteln: Ein Kreuz aus zwei Hölzern wird an ein längeres Holz genagelt.

    Absperrband besorgen und damit die Ständer verbinden, um einen Laufweg für "Eingang" und "Ausgang" zu markieren


    Der behandschuhte Verkäufer dreht den Baum, damit sich ihn der Kunde ansehen kann. Der Verkäufer tritt 2 Meter zurück, damit sich der Kunde den Baum nehmen kann.

    Der Kunde legt das Geld in eine Schale, die sich der Verkäufer danach nimmt. Wechselgeld gibt es auf die gleiche Art zurück.


    Bitte sehr. Das war das Hygienekonzept.

    Materialkosten für Holz 20-30 Euro, eine Rolle Flatterband/Absperrband für 10 Euro.

    Jetzt stehen mir doch von jedem Weihnachtsbaumverkäufer 10 Prozent vom Umsatz zu, die sie als Aufschlag wegen dieser Maßnahmen verlangen wollen. :2thumpup: ;)


    Wenn eine Branche wegen Corona ihr Geschäft nicht betreiben kann, ist es ganz klar, dass sie versuchen muss, die Verluste durch Preiserhöhungen wieder herein zu holen. Die reinen Weihnachtsbaumerzeuger haben bislang jedoch nicht darunter leiden müssen.


    Die Bäume müssen nur, wie sonst auch, gepflegt werden und wachsen dann so vor sich hin. Bäume brauchen keine Hygienekonzepte und auch beim Schlagen gibt es keine Besonderheiten. 1 Mann, 1 Baum. Selbst wenn man im Akkord Bäume fällt, kommen sich die Holzfäller nicht zu nahe.


    Wer zu Weihnachten 2020 einen Weihnachtsbaum braucht, sollte gründlich überlegen, ob er die Argumente für die Preiserhöhungen wirklich akzeptieren will.


    Für einen einzelnen Baum steigen die Preise "nur" um 10 Prozent pro Meter, verglichen mit letzten Jahr.

    In den Jahren 2000-2018 ist die Zahl verkaufter Bäume kontinuierlich gestiegen bis auf 29,8 Millionen gestiegen

    https://de.statista.com/statis…tsbaeumen-in-deutschland/


    Ein geplante Preiserhöhung von 2-4 Euro pro Meter bringt der Branche also 60-120 Millionen Euro pro Meter zusätzlich ein. Wenn alles 2-Meter-Bäume wären, wäre das also ein Zusatzgewinn von 120-240 Millionen Euro. Viele Bäume sind aber noch größer.

    Während viele Branchen wirklich unter der Corona-Epidemie leiden, will sich eine Branche jetzt mal eben so rund eine Viertelmillion zusätzlich sichern.


    Vorsicht:

    Die Preise stammen von den Erzeugern. Beim einzelnen kleinen Weihnachtsbaumverkäufer kommt davon nichts an.


    Für alle umweltbewussten Leser haben wir extra das Thema Weihnachtsbaum und Umwelt passend dazu erstellt.