Stromversorger wollen bestimmen, wann man zuhause laden kann

  • Es ist ganz klar, dass die aktuellen Stromnetze überhaupt nicht auf großen Einsatz von Elektromobilität ausgelegt sind.


    Bereits jetzt entstehen zu bestimmten Zeiten massive Spitzenwerte, wenn alle gleichzeitig Strom verbrauchen. In diesen Fällen werden weitere Kraftwerke zugeschaltet, die die nötige Energie zu liefern haben.

    Dann gibt es aber wieder Zeiten, in denen kaum Strom verbraucht wird. Dann gibt es viel zu viel Strom im Netz, der dann auch wieder reduziert werden muss.


    Die größte Aufgabe der Netzbetreiber ist es, das Stromnetz so zu regulieren, dass es bei massiven Bedarf nicht zu einem Ausfall kommt und bei wenig Bedarf nicht zu Überlastungen kommt. Das ist natürlich sehr aufwändig.


    Jetzt sind die Netzbetreiber auf die "geniale Idee" gekommen, einfach in den Stromverbrauch einzugreifen, damit sie nicht so viel regulieren müssen.

    Mit dem Begriff "Spitzenglättung" wollen sie, dass ein Gesetz verabschiedet wird, das ihnen das Recht dazu gibt.


    Natürlich können sie nicht einfach den gesamten Strom abstellen - aber - die neuen geförderten Wallboxen geben ihnen die Möglichkeit, einfach das Laden von E-Autos zu unterbrechen, wenn es zu hohe Spitzen im Verbrauch gibt.


    Nach ihren Vorstellungen greifen sie dann einfach auf die Wallbox zu und beenden das Laden. Schon wird kein Strom mehr verbraucht und sie müssen nichts nachjustieren.

    Damit würden die Stromversorger bestimmen, wann du laden kannst und wann nicht. Sie wollen also faktisch bestimmen, wann du dein E-Auto benutzen kannst.


    Du kommst nach Feierabend nachhause. Einige Stunden später musst du wieder los. Also schnell die Batterie des Autos laden, damit es dann wieder fahrbereit ist.

    Wenn jetzt der Netzbetreiber das Laden abstellt, wirst du die Fahrt nicht antreten können.

    Eine "Diktatur der Netzbetreiber" darf es nicht geben !


    Obwohl das Wirtschaftsministerium den Vorschlag zur "Spitzenglättung" positiv betrachtet, gehen Verbraucherschutzverbände deshalb dagegen vor.

    Es wird vorgeschlagen, dass man zu diesen Zeiten einfach nur mehr bezahlen muss. Dafür soll man den Strom (wie bei Nachtspeicheröfen) zu wenig ausgelasteten Zeiten günstiger bekommen.

  • Ich hab das schon über zwei Jahre,ein digitalen Zähler und kann am Tablett alles über den Stromverbrauch nachvollziehen in jeder Minute.Jeden Tag von 19-20 Uhr hab ich Strom zum Nulltarif.

    Mit 11€ Grundgebühr im Monat und 28 Cent pro kWh ist der Preis gut.

  • Es geht jetzt ja nicht um den normalen Haushaltsstrom, sondern darum, dass die Netzbetreiber einfach den kompletten Ladestrom für E-Autos abstellen wollen.


    Stell dir vor, du hast ein E-Auto. Batterie leer und du willst sie über Nacht für eine Reise komplett voll laden lassen.

    Dann kommt der Netzbetreiber daher und schaltet dir den Ladestrom ab.

    Am nächsten Morgen ist die Batterie dann nicht so voll, wie du es brauchst. Du wirst deinen Termin nicht pünktlich schaffen, weil du unterwegs dann noch einmal nachladen musst.

    ...

    Übrigens gibt es auch schon erste Autos, die selbst auch Strom abgeben können. Die Technik zum Absaugen gibt es noch nicht, soll aber auch in einigen Jahren eingesetzt werden.


    Dann können sich die Netzbetreiber auch auf die "Spitzenglättung" berufen und dir sogar die Batterie leer saugen, um den Strom ins Netz einzuspeisen. Klar bekommst du den Strom später wieder. Das hilft dir aber auch nichts, wenn du losfahren willst.

  • Die neuen (geförderten) Wallboxen enthalten schon die dazu nötige Technik um das feststellen zu können.


    Ohne Wallbox wird das Laden sowieso nichts.

    Kraftstrom direkt ans Auto anlegen ? Da wird die Kiste wohl gleich einen Notruf absenden :sos:  :1: