Elektrische Versorgungsleitungen im Haus

  • Im Jahr 2020 kann man oft Wohnungen sehen, in denen sich pro Raum 1-2 Steckdosen für Strom befinden. Zusätzlich hat man im Raum oft nur noch einen Anschluss für TV/Radio/Kabelempfang. Für die Kommunikation per Telefon oder Internet steht pro Wohneinheit oft nur ein einziger Zugangspunkt bereit.

    Die dadurch entstehenden Probleme lösen wir durch Mehrfachsteckdosen und drahtlose Übertragung der Kommunikation (sogenanntes W-LAN)


    Wenn man aber ein Haus komplett neu plant, sollte man das alles bereits im Voraus berücksichtigen.

    - Leerrohr für TV/Radio in jeden Raum

    - Leerrohr für Telefon/Internet in jeden Raum

    - Leerrohre für Strom an alle 4 Seiten des Raumes

    - Zusätzliche Leerrohre in "Wirtschaftsräume" (Küche/Bad) u.a. für Kraftstromleitungen für Herd/Durchlauferhitzer


    Die Leerrohre für TV/Radio und Internet/Telefon werden vom Keller bis unter das Dach hoch gezogen. Damit kann man später sowohl Funksignale von Satelliten-Anlagen, Mobilfunk, Antennen vom Dach als auch Erdanschlüsse vom Keller nutzen.

    Das Gleiche gilt für die Leerrohre für Strom, um damit sowohl von einer späteren Solar- oder Windkraftanlage vom Dach als auch von Erdanschlüssen und Batterien durch das ganze Haus leiten zu können.


    Die Leerrohre für alle Arten von Telekommunikation werden gleich mit den passenden und gegen Stör- und Streustrahlung abgeschirmten Kabeln bestückt.

    Die Leerrohre für Strom werden auch mit entsprechend "massiven Kabeln" bestückt. Schließlich wissen wir heute noch nicht, wie viel Energie sie später durchleiten müssen. Lieber zu zu groß ausgelegt als dass später immer wieder die Sicherungen rausfliegen oder eventuell ein Kabelbrand entsteht.

    Für Kraftstrom/Starkstrom sollte es genügen, wenn ein einzelnes Rohr alle Etagen versorgt. Auch hier gleich mit entsprechenden Kabelquerschnitten planen und vorsorgen.


    So viele Leerrohre braucht man doch nicht. Heutzutage geht es doch auch anders ?

    Wie schon anfangs beschrieben, behelfen wir uns heutzutage oft mit Ersatzlösungen.

    - Für Strom werden oft nur 1,2,3 Phasen durch das Haus verlegt. Wir arbeiten mit vielen Abzweigdosen, um Strom in die Räume zu leiten. Dadurch ist das ganze Stromleitungssystem relativ fragil. Eine Überlastung in einem einzigen Raum, kann die Energieversorgung im ganzen Haus betreffen.

    Um "Kraftstrom" zu haben, werden 3 Phasen gebündelt. Schon ein einfacher Herdanschluss kann bei hohem allgemeinen Verbrauch die Sicherung auslösen.

    Die Probleme wollen wir natürlich alle nicht haben.


    - Telefonkabel sind völlig unisolierte Kabel. Die einzige Isolierung besteht oft durch die pure Menge der Kabel, die dann einen gemeinsame Isolierung/Schirm haben. Die einfachste Version sind zwei dünne Kupferdrähte, die an die Telefondose angeschlossen sind.

    Durch die nur geringfügige Isolation sind sie sehr empfindlich gegenüber Streustrahlung. Jede Mikrowelle kann Störsignale erzeugen, die dann die Verbindungsqualität der Kommunikation beeinflussen.

    Wir wollen aber eine unbeeinflusste Übertragung der Signale haben und gleichzeitig dafür sorgen, dass die Leitung nicht abgelauscht werden kann. Die Telekommunikationssignal dringen nämlich auch nach außen sodass man sie abfangen kann.


    Aus diesem Grund getrennte Kabelkanäle und Zugangspunkte. Gleichzeitig sollte man natürlich auch für Zeiten vorsorgen, in denen Telekommunikation mehr Kabel als heutzutage benötigt.


    Glasfaserkabel, Lichtleiterkabel, Kupferkabel ?

    Für Strom sollte man noch auf die herkömmlichen Kabel setzen. Für Telekommunikation sollte man alle Kabelarten parallel einziehen. Man kann nie wissen, welche Technik in Zukunft vorrangig im Einsatz ist. Glasfaserkabel ist im Bereich Mobilfunkübertragung zum Beispiel noch kein Thema. Wir wollen aber auch darauf vorbereiten, dass wir später einmal das ganze Haus mit einer einzigen Empfangsantenne versorgen können.


    Auf keinen Fall Telekommunikation und Stromversorgung im gleichen Kabelkanal führen. Damit verringern wir automatisch die Leistungsfähigkeit der Kommunikation durch die Streustrahlung/Störstrahlung der Stromleitungen.


    Immer noch an Zugangspunkte für WLAN, Hotspot, Repeater und Mesh-Systeme denken.

    In jedem Raum sollte es einen Abzweig geben. Wir wollen das System ja nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon zur Zeit des Baus benutzen. Es muss also auch "alttechnik-tauglich" sein.


    Sicherungssysteme in jede Etage und für alle Arten von elektrischer Versorgung einbauen

    Der jeweilige Sicherungskasten sichert die einzelne Etage ab. An zentraler Stelle im Haus befindet sich dann die Hauptsicherung, von der aus auch die einzelnen Etagen abgesichert werden.

    Die Modulbauweise hat den Vorteil, dass man Fehlerquellen lokal begrenzen und/oder abschalten kann.


    Der größte Vorteil wird dann entstehen, wenn es einen Fehler an den Einspeisepunkten gibt, di man nicht so schnell oder ohne Weiteres erreichen kann. Man kann diese Bereiche dann lokal oder aus der Ferne abschalten/kontrollieren.


    Robuste und bewährte Technik einsetzen

    Bei einem heutigen "Smart-Home" kann man alles per Funk steuern - wenn das Funksystem intakt ist. Eine "mechanische Steuerung" ist also Notfallsystem auf jeden Fall zu empfehlen für den Fall dass die Funksteuerung defekt ist oder im schlimmsten Fall korrumpiert wurde.


    Aufbau eines hausinternen Netzwerkes

    Auch dieses sollte von Anfang an mit eingeplant werden. Anschlüsse aller Art für die dann nötigen Steueranlagen/Verteiler sollten genauso vorgesehen sein wie für eigene Datenserver/Großrechner.

    Die interne Kommunikation muss von außen unbeeinflussbar auch beim Ausfall aller externen Versorgungen weiterhin möglich sein.


    EMP- bzw EMI-Absicherung

    Ein EMP (elektromagnetischer Puls) zerstört jedes elektrische Gerät. Selbst einfache Autos ohne große Technik können dadurch lahmgelegt werden. Ein EMP kann schon durch eine Sonneneruption durch entsprechende Sonnenstrahlung entstehen.

    Wichtige Verbindungstechnik sollte gegen EMP-Strahlung gekapselt sein. Hierzu wäre es zweckmäßig, einfach das ganze Haus mit einem Drahtgeflecht zu umgeben, das am Ende einen faradayschen Käfig darstellt. Dann muss man in Erwartung einer solchen Situation nur noch die Außenzugänge physikalisch trennen.