Licht ins Haus mit möglichst wenig Energieaufwand

  • Heute denken wir bei Licht immer an Lampen und andere Beleuchtungskörper. Die alten Römer und Griechen haben es uns jedoch schon vorgemacht, dass es auch ganz anders geht: Fenster, Lichthof, Atrium


    Auch wenn wir in unserem Haus selbst Energie erzeugen können, so bedeutet das nicht immer gleichzeitig auch, dass diese Energie kostenlos ist. Im Jahr 2020/2021 wird darüber diskutiert, dass Besitzer von Solaranlagen auch für selbst erzeugten Strom eine Umlage zahlen sollen.

    Andererseits wird jedes elektrische Gerät im Betrieb auch wieder zu einer Wärmequelle. Da das Haus auch bei einem Klimawechsel die Umwelt nicht beeinflussen soll, müssen wir also auf jeglichen Energieeinsatz verzichten.


    Die Beleuchtungslösung variiert je nach Standort des Hauses.


    Gebirge/Höhenlage

    Fenster schwächen die Isolierung des Hauses. Sie lassen sowohl Wärme als auch Kälte in beide Richtungen passieren. Als einfacher Schutz gegen Wärmeeinstrahlung und -Verluste haben sich reflektierende Beschichtungen erwiesen. Sie sind jedoch nur eine schwache Isolierung, da sie zwangsweise immer noch kaum so massiv wie eine dicke Wand ausgelegt sein können.

    Hier sind sogenannte Glasbausteine eine gute Alternative. Es handelt sich um Mauerstücke, die aus Glas bestehen und im Innern Luft als Isolator haben. Durch ihre Dicke sind sie besser als jedes Isolierglas.


    Als Nachteil wäre vorzubringen, dass man nicht durch sie hindurch sehen kann. Einerseits soll es hier jedoch nur um eine Beleuchtung gehen und andererseits könnte man das Durchsehen ja auch mit einer Kamera und einem Monitor ausgleichen/verwirklichen.


    Tal/Senke

    Je nach Schwankungen der Außentemperatur kann man hier Fenster oder auch wieder Glasbausteine einsetzen. An der Wetterseite Glasbausteine und an den anderen dicke Fenster aus Isolierglas.


    Erdhaus/Tiefhaus

    Hier kann das Licht, wenn überhaupt, nur von oben kommen. Mit Lichthöfen beleuchteten schon die alten Antiker ihre komplett ummauerten Wohnbereiche und mit Lichtschächten bekommen auch viele heutige Treppenhäuser Licht.

    Wenn man das Licht erst einmal in den Mauern hat, kann man zum "Lichtbereich" hin einfache Öffnungen oder Fenster benutzen, damit die Räume auch hell erleuchtet werden.

    Bei Großbauten werden Lichteinlässe im Dach schon seit Jahrzehnten benutzt. Die einzelnen Lebensbereiche umrunden den Lichthof von ganz unten bis unters Dach.

    Eine einzige riesige Glasfläche reicht schon aus, um den ganzen Komplex zu erleuchten.


    Da man vielleicht den Himmel sowieso nicht sehen muss/will, kann man diese Glasfläche auch massiv z.B. mit Glasbausteinen ausführen.


    Da ein Erdhaus natürlich viele seiner Vorteile verliert, ist es nicht angebracht, den Lichteinlass möglich groß zu gestalten.

    Hier greifen wir dann auf Techniken der alten Mayas und Ägypter zurück, denen es gelang, ihre Pyramiden auch durch kleine Öffnungen weitestgehend mit Tageslicht zu beleuchten.

    Glänzende glatte Flächen leiten das Licht aus einer kleinen Öffnung dahin, wo Licht benötigt wird. Bei den heutigen Materialien braucht man keine Spiegel mehr.


    Je nach Lage, kann es natürlich auch sein, dass es durch den Lichthof viel zu warm im Haus wird.

    Für diesen Fall solltet ihr ein Sonnensegel einplanen, das in einem solchen Fall einfach die Lichtstärke reduzieren kann. Mit mehreren lichtdurchlässigen Stoffen, die in jeweils über zwei Spannseile geschoben werden - und dann in Lagern übereinander liegen - kann man ganz gezielt den Lichteinfall reduzieren. Vom hellen Tageslicht bis hin zu einer künstlichen Dämmerung innerhalb des Hauses.


    Den Lichthof oder Lichtschacht kann man überall noch zusätzlich einbauen. Dadurch braucht man tagsüber keine Beleuchtung.

    Wenn es , z.B. im Winter, nicht hell genug für Tageslicht ist, kann man auch unter dem Lichtschacht noch eine LED-Beleuchtung auf einer durchsichtigen Fläche einbauen, die sich dämmerungsabhängig aktiviert.


    PS:

    Mit einer entsprechend starken Lichtquelle kann man auch sonst noch Treppenhäuser von oben beleuchten, bei denen normalerweise auf jeder Etage Lampen hängen. Es ist natürlich davon abhängig, wie das Treppenhaus und die Treppe aufgebaut ist.


    Es steht übrigens kaum etwas dagegen, in Räumen und Treppenhäusern einfach Spiegelflächen anzubringen, die den Bereich aus einer weiter entfernten Quelle ausleuchten können.