Berufswahl: Welche Berufe in Zukunft noch benötigt werden könnten

  • Für viele Schulabgänger stellt sich spätestens zu Beginn des letzten Schulhalbjahres die Frage "Welchen Beruf will ich ergreifen und wie sind da die Zukunftsaussichten ?"


    Bis ca. in die 1980er Jahre war das Leben in der Hinsicht relativ einfach. Man konnte einen Beruf erlernen und diesen durchaus das ganze Leben lang ausüben.

    Ich habe genau dieses Jahrzehnt heraus gegriffen, weil sich (nachträglich betrachtet) ab da ein Wandel vollzog. Damals begannen sich Computer in Firmen zu verbreiten und im nächsten Jahrzehnt waren PC in jedem Haushalt zu finden. Heute hat schon jedes Grundschulkind einen leistungsfähigen Computer dabei: Ein Smartphone


    Computer, EDV und IT haben viele Berufe verändert oder sogar überflüssig gemacht. Viele Berufe braucht man deshalb kaum noch in der Zukunft.


    Verwaltungsberufe

    Das Leben muss verwaltet und analysiert werden. In Firmen sind Verwaltungen der "Wasserkopf", den die produktiven Mitarbeiter mit durchfüttern müssen.

    Verwalten und analysieren können Computerprogramme ähnlich gut. In der Zukunft wird man daher immer wenige Menschen benötigen, die Verwaltungsaufgaben in Firmen übernehmen müssen.

    Das Ende des Bedarfs ist jetzt schon abzusehen.

    Schlechte Zukunftsaussichten


    Bei öffentlichen Einrichtungen geht es oft nicht nur um rein logische Verwaltung. Hier müssen soziale Aspekte mit berücksichtigt werden. Ein Job in diesem Bereich hat daher eine höhere Beständigkeit.

    Der Bedarf wird geringer werden, aber stetig bleiben.

    Gute Zukunftsaussichten


    Kaufmnännische Berufe

    Auch ein Kaufmann hat mit Verwaltung zu tun. Seine Tätigkeit gilt jedoch auch als produktive Tätigkeit, da er der Firma Gewinn bringen kann.

    Im Bereich von Handel und Vertrieb werden Kaufleute in Zukunft jedoch immer weniger benötigt werden.


    Die Menschen gewöhnen sich immer mehr daran, dass man doch alles online bestellen kann.

    Die Kunden akzeptieren es, dass sie sich selbst über alles informieren müssen, ohne das ein Berater auf ihre Bedürfnisse eingeht und eine entsprechende Empfehlung gibt.

    sehr schlechte Zukunftsaussichten



    Beratende Berufe

    "Verkäufer" im Einzelhandel sind selbst heute schon oft nur noch angelernte Kräfte. Sie werden in Zukunft komplett durch Onlinedienste ersetzt werden. Man braucht sie nicht mehr.

    sehr schlechte Zukunftsaussichten


    Bestand haben werden nur beratende Berufe haben, bei denen man das Fachwissen nicht verallgemeinern kann, damit sich "Ungelernte" dadurch unabhängig von ihnen machen können.

    Weiterhin gute Zukunftsaussichten


    Kultur und Kreativität

    Kultur ist regional sehr unterschiedlich und wirkliche Kreativität können Computersystem bislang noch nicht. Kreativität lässt sich nur nachahmen aber nicht wirklich berechnen.

    Kulturschaffende haben also gute Aussichten, ihren Beruf langfristig ausüben zu können.

    Natürlich ist die Beständigkeit auch immer vom jeweiligen Mainstream abhängig.

    Gute Zukunftsaussichten



    Handwerkliche Berufe

    Ein Handwerker kostet im Laufe seines Lebens mehr als eine maschinelle Produktion. Er kann auch nicht so leistungsfähig sein wie eine Maschine.


    Handwerker in produzierenden Bereichen werden später durch entsprechend programmierte Maschinen abgelöst werden. Die Produktionen werden schon seit langer Zeit so umgestellt, dass sie auch durch Maschinen ausgeführt werden können.

    Schlechte Zukunftsaussichten


    Handwerkliche Berufe im Dienstleistungssektor haben jedoch viel länger Bestand. So lange noch nicht alles genormt produziert werden kann, können Maschinen auch noch nicht eigenständig jeden Fehler aufdecken und beheben.

    Gute Zukunftsaussichten


    Heilberufe

    In der Diagnostik kommen bereits heute Computer zum Einsatz. Computer sind auch schon in der Lage, komplizierte Operationen durchzuführen.


    Für geschätzte zwei Generationen werden diese Berufe jedoch immer noch vorrangig durch Menschen ausgeübt werden. Später wird eine medizinische Behandlung durch einen Menschen eher ein Luxusgut darstellen. Aber auch dann werden die Mediziner aller Art noch gebraucht werden.

    Gute Zukunftsaussichten.


    Serviceberufe im zwischenmenschlichen Bereich

    Sei es der Psychiater oder die Pflegerin. Alles was mit Empathie und Sympathie zu tun hat, wir auch weit in Zukunft noch die Domäne von Menschen bleiben.

    Gefühle lassen sich nicht durch Logik ersetzen und menschliche Wärme wird auch der beste Computer nicht geben können.

    Sehr gute Zukunftsaussichten


    Forschung und Wissenschaft

    Maschinen könne zwar auch "forschen", gehen jedoch nur noch einem bestimmten System vor. Ihnen fehlt die Fähigkeit, auch einmal völlig ungewöhnliche Wege gehen zu können.


    Forschung hat auch mit Risikobereitschaft zu tun. Eine Maschine wird die Erfolgswahrscheinlichkeit berechnen und nichts weiter verfolgen, was keine Erfolgsaussichten hat.

    Es wurden schon viele Erfindungen gemacht, denen man keinerlei Chance auf Verwirklichung gemacht hätte.

    Sehr gute Zukunftsaussichten


    Komplexe Tätigkeiten, für die Maschinen nicht geeignet sind

    Man kann viele Tätigkeiten automatisieren. Für manche Tätigkeiten ist der Mensch aber trotzdem weiterhin besser geeignet.

    Überall da, wo der menschliche Geist oder Körper nicht durch Maschinen ersetzt werden kann, haben entsprechende Berufe weiterhin Bestand.

    Sehr gute Zukunftsaussichten


    Einfache Tätigkeiten, für die Maschinen viel zu teuer oder aufwändig sind

    Viele Menschen verrichten Tätigkeiten, die nicht besonders anspruchsvoll sind. Ihr Vorteil ist, dass eine Industrialisierung zwar möglich aber viel zu teuer wäre.


    Solche Tätigkeiten wird es wohl noch viele Genrationen geben. Sie werden daher immer eine Möglichkeit sein, wenn man seinen eigentlichen Beruf nicht mehr ausüben kann.


    Bereits heute kann man nicht mehr sicher sein, dass man seinen einmal erlernten Beruf das ganze Leben lang ausüben kann oder wird. Das sollte aber kein Kopfzerbrechen bereiten. Man muss sich einfach nur klar machen, dass man immer zu Veränderungen bereit sein muss.


    "Hans Dampf in allen Gassen"

    Je mehr Wissen man ansammelt, desto mehr Berufe oder Tätigkeiten wird man ausüben können. In der "modernen Welt" erlernt man einen bestimmten Beruf als Grundlage. Auf dieser Grundlage baut man auf und entwickelt sich immer weiter.


    Neben dem eigentlichen Beruf kommt es aber auch immer auf den Bereich oder die Branche an, in der man ihn ausüben möchte.

    Manche Branchen sind zum Tode verurteilt. Man wird sie immer weniger benötigen. Andere haben auch langfristig sehr gute Zukunftsaussichten.


    --------------------------

    In meiner persönlichen Ausbildung gab es Aspekte, die später zu eigenständigen Berufen wurden. Ich besitze also automatisch auch das Grundwissen und Können dieser Berufe. Ich hätte und könnte jeden dieser neuen Berufe ergreifen können und habe es teilwiese auch gemacht.


    Andererseits habe ich gleichzeitig auch einen Beruf mitgelernt, der längst ausgestorben ist. Das entsprechende Wissen wird mittlerweile auch in völlig anderen Bereichen beigebracht. Spezialwissen wurde zu allgemeinem Ausbildungswissen.


    Neben dieser mehrschichtigen Ausbildung habe ich mich jedoch später auch noch in zwei völlig anderen Bereichen zusätzlich ausbilden lassen. Für jede dieser Ausbildungen habe ich entsprechende Berufsjahre und Berufserfahrungen vorzuweisen.

    Wenn ich in meinen erlernten Berufen keinen Arbeitsplatz fand, habe ich auch mal handwerkliche Tätigkeiten durchgeführt zu denen mir erst das dazu nötige Fachwissen beigebracht werden musste. Dadurch kann ich auch diese Tätigkeiten fachgerecht ausführen.


    Die Kombination aus Ausbildungen, fachlichen Einweisungen und "Learning by Doing" hat mir Wissen und Können gebracht, das man mir nicht mehr nehmen kann. Ich konnte und kann dieses Wissen in meinen ausgeübten Berufen verwenden und kombinieren. Das verschafft mir einen Kenntnisvorteil, der sich bei der jeweiligen Tätigkeit als Vorteil erweist.


    Was man nicht dauernd benutzt, verschwindet aus dem Gedächtnis. Das stimmt.

    Es tritt jedoch nur in den Hintergrund und verliert an Priorität. Es ist aber relativ einfach, dieses Wissen wider in den Vordergrund zu holen, um ihm eine hohe Priorität zuweisen zu können.


    Wer hätte je gedacht, dass ich das Wissen aus Biologie, Chemie und Physik jeweils wieder gebrauchen könnte ? Mein ursprünglich erlernter Beruf hätte nie damit zu tun gehabt. Später brauchte ich es jedoch wieder .. und da war es dann einfach da.


    Mein persönlicher Rat an alle Schulabgänger, die bei der Berufswahl Probleme haben

    - Macht einen Schulabschluss, der euch möglichst viele Möglichkeiten eröffnet.

    - Erlernt erst einmal den Beruf, der euch jetzt gerade am meisten interessiert oder Spaß machen würde

    - Bildet euch immer weiter und verlasst dabei auch einmal den früheren Berufszweig.

    - Kombiniert neues und altes Wissen, um später einen ganz anderen Beruf ergreifen zu können.


    - Verlasst euch nie darauf, dass ihr schon alles Nötige wisst.

    Das ist Überheblichkeit und Selbstüberschätzung. Es gibt immer Menschen, die noch mehr wissen und von denen ihr noch so einiges lernen könnt.