Berliner Initiative verlangt maximal 12 Autofahrten pro Jahr

  • Die Initiative "Volksentscheid Berlin autofrei" will ernsthaft , dass man ein Kraftfahrzeug nur noch maximal 12 Mal im Jahr privat nutzen darf und zwar nur zum Transport von schweren und sperreigen Gütern oder für Urlaubsfahrten.


    Nach 10 Jahren soll die zulässige Zahl auf nur noch 6 reduziert werden.


    Ausnahmen soll es für den öffentlichen Nahverkehr, Lieferfahrten, Polizei, Feuerwehr und Rettungsfahrten geben.


    Als Begründung wird angegeben, dass die Menschen wieder bei offenen Fenstern schlafen und die Kinder wieder unbesorgt auf der Straße spielen können sollen.

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    Okay. Betrachten wir das doch erst einmal rein logisch...


    "schlafen bei offenem Fenster"

    Auch in großen deutschen Städten gibt es nachts nie so viel privaten Straßenverkehr wie tagsüber. Was dort nachts noch unterwegs ist, sind sowieso nur die Fahrzeuge, die auch dann noch unter die Ausnahmebedingungen fallen werden.


    Der nächtliche Verkehrslärm wird durch das Verbot privater Fahrten also nicht geringer werden. Da wo man jetzt nachts nicht bei offenem Fenster schlafen kann, wird man es auch bei einem Verbot von Privatfahrten nicht können.


    Die Einzigen, die dadurch einen Vorteil hätten, wären Einbrecher, die dann bei den sorglos Schlafenden gemütlich durch die offenen Fenster einsteigen können :loool:


    "sorglos spielende Kinder auf der Straße"

    Allein der öffentliche Nahverkehr (Busse, Straßenbahnen, Taxen) macht jetzt schon einen so großen Anteil am Fahrzeugverkehr aus, dass Kinder nie sorglos auf der Straße spielen könnten.


    Wenn dann noch der Lieferverkehr weiter zunimmt, weil immer mehr online bestellen, wird der Lieferverkehr immer weiter zunehmen.


    Wer in einer zukünftigen "autofreien Großstadt" sein Kind auf die Straße zum Spielen schicken würde, würde genauso verantwortungslos handeln, als wenn er es heute schon machen würde. :thumpd:


    Die angegebenen Vorwände - denn um nichts anderes handelt es sich - sind also einfach an den Haaren herbei gezogen.

    Durch das Verbot von Privatfahrten wird sich in der Hinsicht am Ende doch nichts ändern.


    Die Initiative will aber auch eine Luftverbesserung bewirken. 

    Aus diesem Grund sind auch ausdrücklich wirklich alle Fahrzeuge - egal mit welchem Antrieb - betroffen. Auch ein Elektrofahrzeug erzeugt mindestens Feinstaub als lokale Art der Luftverschmutzung und zwar durch den ganz normalen Reifenabrieb während der Fahrt.


    Die Initiative nennt sich zwar "autofrei", spricht jedoch von "Kraftfahrzeugen". Darin sind auch motorisierte Zweiräder aller Art enthalten.


    Selbst ein ganz normales Fahrrad erzeugt noch Feinstaub durch Reifenabrieb und dadurch, dass es auch Staub aufwirbeln kann.

    Um den Feinstaub zu reduzieren. muss also der komplette Individualverkehr eingestellt werden ... und natürlich auch der Lieferverkehr.


    Jetzt fehlt nur noch die Käseglocke über der Stadt, damit auch kein Wind mehr weiteren Staub aufwirbeln kann - denn: Jede Art von Staub besteht gleichzeitig auch aus Feinstaub


    In einer Stadt, in der sich kein Lüftchen mehr regen kann, kann man natürlich gerne bei offenem Fenster schlafen wollen. Das bringt dann aber wiederum überhaupt nichts mehr, weil es dann gar keinen Luftaustausch mehr geben kann.


    Wir erleben so einen Effekt doch immer wieder in starken Sommern, in denen sich die Hitze in der Stadt staut und man sehnsüchtig auf einen leichten Windhauch wartet, der "frische Luft" und etwas Abkühlung bringen soll.


    Feinstaub gehört zum ganz normalen Leben mit dazu. Der größte Verursacher von Feinstaub ist die Natur selbst. 

    Wir können die Auswirkungen regelmäßig daran erkennen, wenn es mal wieder einen "Blutregen" gibt: Feinstaub, der aus der Sahara nach Europa getragen wird und dann durch den Regen regelrecht aus der Luft gewaschen wird und als rötlicher Niederschlag bei uns ankommt.


    Die Bürgerinitiative hat also informationstechnisch noch so einigen Nachholbedarf... oder ... sie setzt auf die Unwissenheit von Anhängern, die glauben, man könne in einer Großstadt ein "Landleben" führen.

    In einer Stadt gab es nie und wird es auch nie ein Landleben geben. Wer Landleben will, muss aufs Land ziehen.


    Wer sich einmal näher mit der Bürgerinitiative und ihren Hintergründen befasst, wird auf Personen stoßen, die bereits in der "Schwurbler-Szene" bekannt und aktiv sind.

    Während sie dort jedoch für Freiheit und Freizügigkeit sind, wollen sie in dieser Bürgerinitiative die Freiheit und Freizügigkeit jedes Einzelnen einschränken und abschaffen. :f