Schneechaos in Texas: Versorgungsprobleme hausgemacht

  • Texas ist fast schon das Paradebeispiel von "nur tun, was wirklich unbedingt notwendig ist". Normalerweise sorgt man für Redundanzen und Zusatzreserven. Gleichzeitig sorgt man auch für Fälle vor, die selten auftreten können.

    Wenn also etwas ausfällt, hat man etwas Gleichwertiges und Ersatzteile auf Reserve. Wenn man einen bestimmten täglichen Bedarf hat, hat man trotzdem immer etwas mehr vorrätig. Auch wenn man etwas selten braucht, hat man es doch für den Notfall betriebsbereit.


    In Texas ist man der Meinung, dass man nur das staatlich regeln muss, was unbedingt nötig ist.

    Reserveleistungen, die man nicht regelmäßig braucht, kosten nur unnötig Geld. Vorbereitungen für besondere Ereignisse, die nur selten auftreten, verursachen auch nur überflüssige Kosten. Umweltschutz braucht man nicht, weil es ja bisher auch perfekt klappte.

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    In Texas gibt es nur selten "wirklich harte Winter".

    Man ist eher heiße Sommer als kalte Winter gewohnt. Heizungen sind daher - wenn überhaupt - dann nur auf schwache Kälteeinbrüche ausgelegt. Man war also überhaupt nicht auf ein Schneechaos vorbereitet.

    Es fehlte die Vorsorge für so einen Extremfall.


    Texas setzt vorrangig auf fossile Energieerzeugung.

    Als die ersten Leitung wegen des extremen Frosts platzten, gab es keinen Ersatz für die ausfallenden Kraftwerke. Es fehlte an Reserven.


    Obwohl Windkraftanlagen auch eingefroren waren, war es einfacher und schneller, sie wieder in Gang zu setzen als die hochkomplexen und aufwändigen anderen Anlagen. Es fehlte nicht nur an Reserven , sondern auch an Redundanzen und Alternativen.


    Texas hat kaum Verbindung zu anderen Bundesstaaten, was die Energieversorgung betrifft.

    Man fühlte sich bisher energetisch so stark, dass es kaum Verbindungen gibt, die einen extremen Energiebedarf von außen her decken kann.

    Als das Chaos begann, und die ersten Kraftwerke ausfielen, konnte man nicht schnell noch aus anderen Bundesländern die nötige Energie heranschaffen.


    Millionen Menschen hatten weder Heizung, noch Strom oder Wasser. Es gab viele unnötige Tote. Texas stand kurz vor dem totalen Zusammenbruch aller Versorgungen im ganzen Bundesstaat.


    Im Nachhinein wird gerade der alternativen Energieerzeugung die Schuld dafür zugeschrieben - obwohl über 80% der Energieerzeugung durch fossile Brennstoffe erfolgt.

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    Den Preis für das Versagen mussten nicht nur die Todesfälle bezahlen. Auch die Energiekosten sind nicht reguliert.

    "Angebot und Nachfrage regeln den Preis" Plötzlich entstand ein enormer Bedarf an Energie und die Preise stiegen gleichermaßen. Einige Einwohner haben Stromrechnungen im 5stelliger Höhe (über 10.000 Dollar) für diese kurze Verbrauchszeit erhalten.