Spülmaschinen sind nicht wirklich hygienischer

  • Wer eine Spülmaschine hat, der denkt vielleicht, dass sie mit fließendem Frischwasser arbeitet. Est seitdem es Spülmaschinen gibt, haben viele deshalb damit begonnen, unter fließendem Wasser abzuspülen.


    Das ist aber gar nicht so !


    Nach dem Starten der Maschine wird erst einmal Wasser in die Maschine gelassen.

    Ist der untere Teil der Maschine dann gefüllt, wird dieses Wasser wieder und wieder durch die Sprüharme nach oben gepumpt. Das dauernde Bewässern löst grobe Speisereste und weicht festere schon etwas vor.

    Da die Pumpe hinter einem kleinen Sieb ganz unten in der Maschine sitzt, werden die groben Speisereste vom Sieb abgehalten. Das bereits benutzte Wasser aber ansonsten immer wieder nur nach oben gepumpt.


    Was soll hygienischer sein, wenn man dreckiges Wasser immer wieder auf das Geschirr spült ?


    Danach wird das Schmutzwasser abgepumpt und frisches Wasser eingelassen

    Wieder die gleiche Menge an Wasser wie zuvor. Dieses Mal wird das Wasser aber erhitzt, damit es eine Fettlösewirkung erhält und das Geschirrspül-Tab (oder-Pulver) besser auflösen kann.


    Durch das Geschirrspülmittel entsteht jetzt eine aggressive Seifenlauge, die darauf ausgelegt ist, organische Substanzen aufzulösen.


    Die aggressive Lauge wird immer und immer wieder durch die Sprüharme gepumpt

    Es passiert eigentlich das Gleiche wie beim ersten Schritt. Die Lauge wird nur immer wieder nach oben gepumpt und auf das Geschirr gesprüht.


    Danach wird die Schmutzlauge abgepumpt und frisches Wasser eingelassen

    Wieder die gleiche Menge an Wasser wie zuvor. Wie die beiden vorherigen Male, wird auch dieses Wasser immer wieder nach oben gepumpt. Mit jedem Durchlauf erhöht sich die Konzentration an Lauge im unteren Bereich der Maschine. Ganz am Schluss werden also die letzten Rückstände nur noch mit einer sehr stark verdünnten Lauge weggespült.


    Nach dem letzten Abspülen wird erneut abgepumpt

    Jetzt ist die Maschine leer, aber die Wasserreste stehen noch auf dem Geschirr. Im stehenden Wasser sind aber auch noch Laugenreste vorhanden. Die sind nicht gesundheitsförderlich.


    Jetzt wird das Geschirr erhitzt

    Die Heizstäbe, die vorher das Wasser erwärmt haben, erzeugen jetzt eine so große Hitze, dass das Geschirr heiß wird und das verbliebene Wasser verdunstet.


    Plastikgeschirr nimmt die Wärme nicht so gut auf. Deshalb verdunstet das Wasser auch nicht, sondern steht auch später noch darauf. Man versucht durch Chemiezusätze in Tabs das Verdunsten trotzdem zu ermöglichen. Auch Wasserenthärter tragen dazu bei.

    Am Ende befinden sich alle Schmutz- und Laugenreste im verdunsteten Wasser, das sich (beim späteren Abkühlen) an den Wänden der Maschine niederschlägt und/oder beim Öffnen der Maschine entweicht.


    Bis hier ist also eigentlich nichts hygienischer gewesen. Es wird immer wieder das gleiche Wasser durch die Maschine gepumpt. Damit das überhaupt funktioniert, muss es sehr lange Zeit geschehen. Deshalb laufen Spülmaschinen oft auch "stundenlang", obwohl man das Gleiche in wenigen Minuten hätte schaffen können.


    Nur in einem Punkt sind Spülmaschinen definitiv hygienischer:

    Fließendes Wasser kommt auch in Ecken und Ritzen, in die man mit einem Tuch, Schwamm oder Bürste nicht kommen würde. Speisereste in solchen Zonen bekommt sonst also nicht raus.

    Wer "ziemlich rundes Geschirr" hat, das keine Ecken und Kanten hat, hat durch eine Spülmaschine deshalb aber auch keine hygienischen Vorteile.


    Das ist auch der Grund, weshalb früher Tassen innen nicht eckig, waren sondern einen gewölbten Boden hatten. Auch Töpfe und Pfannen hatten keinen platten Boden sondern waren gewölbt.

    Ein gutes Beispiel dafür ist ein klassischer Wok, der durch seine Wölbung sogar noch verschiedene Wärmezonen bekommt.

    Da gab es gar keine Hygieneprobleme, wie wir sie heute mit den angesetzten platten Böden im Geschirr haben.