IP-Cameras zur Überwachung und Naturfotografie

  • Wer plant, aus seinem Haus ein "Smart-Home" zu machen, hat viele Möglichkeiten und Systeme zur Auswahl. Dann möchte man erst einmal "mit etwas Einfaches beginnen". In vielen Fällen ist das erst einmal ein System, mit dem man das Haus oder die Räume auch aus der Ferne überwachen kann.


    - Automatische Überwachung und Meldung, wenn sich etwas in einem Raum bewegt.

    - Außenüberwachung

    - Gegensprechfunktion, damit man auch mal mit jemanden an der Tür kommunizieren kann - obwohl man gar nicht zu Hause ist.

    - Aufzeichnung für den Fall, dass man etwas dokumentieren will

    - Nachtsichtfunktion, damit man auch ins Dunkle schauen kann

    - Wetterresistent, damit die Kamera auch draußen alles mitbekommt.

    - Einbinden von weiteren Kameras ins gleiche System

    - Datenübertragung per Funk ohne dass man Datenkabel verlegen muss

    - Die Kamera soll möglichst unsichtbar sein oder abschreckend wirken - je nachdem wie es gerade gewünscht wird

    - Der Zugriff soll von jedem einfachen Smartphone möglich sein


    Toll. Wenn man das alles in einer einzigen Kamera haben will, geht es heftig ins Geld. Schon eine einzige Kamera kostet mehr weit über 100 Euro. So "richtig gute Cams" fangen ab 300 Euro an. Wenn man damit dann mehrere Räume und die Umgebung überwachen will, kann man locker einige Tausend Euro ausgeben.


    Selbst wenn man das Geld hat und auch ausgeben will ... man muss die Geräte erste einmal verfügbar haben und dann auch noch installieren (können). Je nach Komplexität braucht dann dazu eventuell auch noch eine Fachfirma, die natürlich auch bezahlt werden will.


    Ich hatte letzten Samstag die Notwendigkeit, all diese Überlegungen innerhalb nur eines Tages anzustellen und mir die entsprechenden Geräte besorgen zu müssen. Am Sonntag musste alles schon betriebsbereit sein. Bestellungen per Internet schieden genauso aus wie eine Fachfirma zu beauftragen. In den Elektronikmärkten der Region waren die Geräte nicht vorrätig. Zudem war ich auch finanziell nicht darauf vorbereitet.


    Ein völliger Anfänger soll jetzt auf die Schnelle und mit wenig Geld mal eben ein Überwachungssystem installieren ?

    Ich schaute mir einige IP-Cams an, die direkt kaufbar waren.


    - Nachtsicht ? OK

    - Gegensprechfunktion ? OK

    - Mikrofon ? OK

    - Aufzeichnung ? OK

    - Bildqualität ? OK

    - Videoqualität ? OK

    - Datenübertragung per Funk ? OK (sollte eine IP-Camera sowieso haben, aber man weiß ja nie)

    - Abschalten von Funktionsleuchten oder aktive Funktion simulieren ? OK

    - kleine Baugröße ? OK

    - Sichtfeld ? OK

    - Automatische Meldung bei Bewegung ? OK

    - Automatische Aufzeichnung bei Bewegung ? OK

    - Steuerbare Bewegung ? Nein

    - Außenkamera ? Nein

    - Stromversorgung beiliegend ? Nein


    Ich entschied mich für eine Cam von HomeWizzard. Sie war sehr preiswert und USB-Anschlüsse habe ich überall, sodass ich nur noch einfaches USB-Kabel brauchen würde. Weil die Cam sehr preiswert ist, konnte ich mir von meinem Budget auch gleich mehrere mitnehmen.


    Nun galt es, ein paar Probleme zu lösen:


    1) Wie bekomme ich die Cam angeschlossen ?

    Zuerst einmal braucht man die passende App, über die man später auf die Cam zugreifen kann. Das war einfach.

    Im zweiten Schritt muss man sich einen Account "irgendwo" anlegen. Auch das war noch relativ unproblematisch.


    Im dritten Schritt geht es endlich daran, die erste Kamera anzuschließen. Das war schon etwas nervig

    Jede Cam hat eine unikate Identnummer. Speziell für diese Cam muss man sich ein "nettes Passwort ausdenken".

    Die Cam baut jetzt ein eigenes kleines WLAN-Netzwerk auf, in das man sich mit dem Smartphone einwählen muss.

    Jetzt muss man die Cam ins vorhandene WLAN des Hauses bringen. Dazu braucht man natürlich die dazu passenden Zugangsdaten.

    Ist es dann endlich geschafft, kann man dann endlich wirklich auf die Cam zugreifen.


    Das klingt nicht nur umständlich, sondern ist es auch.... vor allem wenn man mehrere WLAN im Haus hat und sich die Cam immer ins falsche einwählen will. Jeder gescheiterte Versuch bedeutet, dass man den ganzen Vorgang von vorne beginnen muss.


    Nach der erfolgreichen Installation bekommt man auch gleich eine Mal, dass eine neue Cam integriert wurde.

    Dadurch dass man für den Zugriff sowohl die App braucht als auch die Zugangsdaten zum speziellen Account und die Identnummer und Zugangsdaten der Cam benötigt, sehe ich die Verbindung als relativ sicher an.


    Nun kann man sich ganz in Ruhe Gedanken machen, wo man die Cams aufstellt oder befestigt. Mit dem Smartphone in der Hand sieht man leicht Zeitverzögert direkt durch die Cam hindurch. So kann man die Cam ganz genau justieren und den Blickwinkel auch an den Bedarf anpassen.


    2) Wie installiere ich die Cam als "Außenkamera"?

    Sie ist noch dazu geeignet, also darf man sie nicht einfach in Wind und Wetter stellen. Wenn sie nass wird, kann es zu Kurzschlüssen kommen. Wenn man sie einfach in eine durchsichtige Folie packt, kann Kondensationswasser entstehen, sobald sich alles erwärmt.


    Die Cam soll Bilder von der Umgebung liefern. Dazu braucht sie nur einen erhöhten Standort, der eben nicht draußen ist. Die einfachste Lösung für das Problem ist: Stell sie doch einfach nicht raus, sondern von innen hinter eine Fensterscheibe. Das geht nämlich auch ohne Probleme.


    3) Welche Funktionen kann ich nutzen ?

    Die Raumkameras liefern auch nachts ein völlig klares Bild vom Raum.


    Die "Außenkamera" hinter der Scheibe kann das aber nicht.

    Sobald man auf "Nachtsicht" schaltet, wird ein normalerweise nicht sichtbares Infrarotlicht abgestrahlt. Die Scheibe spiegelt dieses Licht aber wider, sodass es so aussieht als wenn man nur in ein helles Licht schauen würde. Wer also nachts nach draußen schauen will, für den ist das keine Lösung.

    Aber ... die Reichweite der Nachtsicht ist immer nur auf die Reichweite des Infrarotlichts beschränkt. Die reicht (je nach Kamera) sowieso nur ein paar Meter weit.


    4) Was ist dringend zu beachten ?

    Die Kamera darf wirklich nur eigene Räume und das eigene Grundstück im Visier haben. Alles andere würde gegen Datenschutzgesetze- und Persönlichkeitsrechte verstoßen.


    IP-Camera zur Naturfotografie

    Grundsätzlich sind sie dazu natürlich nicht gedacht. Aber manchmal sieht man die Natur "so besonders" dass man am liebsten sofort die Cam zücken möchte - und wenn man sie dann endlich hat, ist der "sagenhafte Moment" auch schon vorbei.


    Der Vorteil der fest installierten Cam ist, dass man einfach nur auf einen Knopf drücken muss, sobald man etwas Besonderes sieht und schon ist die "Aufnahme im Kasten". Alternativ kann man auch einfach die Videoaufzeichnung starten und die schönen Momente aus dem Film heraus schneiden.


    Der nächste Vorteil ist, dass die Kamera ja immer die gleich Position hat. Man hat immer einen identischen Blickwinkel. Das ist für Dokumentationen sehr gut und auch wichtig.


    Wenn man direkt vor Ort ist und man etwas Schönes sieht, hat man immer genügend Zeit "ganz gemütlich auf den Auslöser zudrücken".

    Der Moment, den du jetzt gerade ganz kurz sieht, wird die Cam dir erst einige Zeit später präsentieren. Du kannst den gleichen Moment also noch einmal durch die Kamera erblicken und erleben.

    Du hast dadurch genügend Zeit, den schönen Moment für die Ewigkeit fest zu halten.


    Wie sehen solche Aufnahmen nun eigentlich aus ?

    Ich habe von der "Außenkamera" mal einige Screenshots mit dem Smartphone geschossen.




    Auch wenn es anders aussieht. Es handelt sich nur um Screenshots, die unten abgeschnitten, ansonsten aber nicht nachbearbeitet wurden. Manchmal zeigt sich uns "Mutter Natur" also "wie gemalt" .