Akku-Rasenkantenschneider aufgemotzt

  • Vielleicht kennt noch jemand die Comedy-Serie "Tooltime" bzw. "Hör mal wer da hämmert". In der Serie versucht Tim Allen als "Heimwerkerkönig" alle Arten von Maschinen zu "Männermaschinen" aufzumotzen. Mehr Tempo. Mehr Power .. roooar.


    So habe ich es jetzt einmal mit einem Akku-Rasenkantenschneider gemacht.

    Mich nervt immer. dass ich bei den normalen Geräten immer wieder den Faden herausziehen muss, weil er sich zu schnell abarbeitet. Zunächst besorgte ich mir einen Rasenkantenschneider, bei dem man keine Fadenspule hat, sondern sogar einfache Kabelbinder benutzen kann.


    Zum Gerät selbst schreibe ich noch einen kleinen "Testbericht".

    Jedenfalls stellte sich heraus, dass weder die beiliegenden Fäden, noch die Kabelbinder lange hielten. Sie arbeiteten sich nicht ab, sondern brachen einfach ab.


    "Etwas Härteres muss her"

    Also habe ich einen dünnen Draht genommen, ihn in sich verdreht und dann als Ersatz für die Kabelbinder genommen. Sieht doch gar nicht so schlecht aus.

    Leider stellte sich heraus, dass der Draht trotzdem viel zu weich war.


    Der Draht hatte sich einfach ineinander verzwirbelt. :thumpd:


    "Etwas noch Härteres muss her"

    Statt einem einfachen Draht, nahm ich jetzt ein starres Drahtstück, das sich nicht so schnell ineinander verwickeln würde.


    Auf die passende Länge geschnitten, eingebaut und den ersten Versuch mit etwas Dickerem gemacht.


    Disteln sind normalerweise nichts für Rasenkantenschneider. Es dauert ewig lange und der Faden ist auch schnell weg. Für meinen Test nahm ich eine extra dicke Distel.


    Kurz danach sah sie aus "wie gefällt"

    Mit einem Faden hätte es ein Gematsche gegeben. Hier war aber ein harte Kante zu sehen. Es funktionierte also wunderbar.




    Was mich an dem dünnen und starren Draht noch ärgerte war, dass er sich mit der Zeit immer wieder verbog. Gleichzeitig war er so dünn, dass die Feststellschraube immer wieder nachgespannt werden musste. Machte man es nicht flog der Draht irgendwann "wuusch" plötzlich weg und ich musste einen anderen einsetzen.


    Da es nur ein Drahtrest gewesen war, nahm ich beim nächsten Versuch einen ummantelten Gartendraht, wie man ihn auf Baumärkten auf Rolle bekommt. Diesen Draht würde ich jederzeit nachbekommen können.

    Er war noch dicker und die Ummantelung würde dafür sorgen, dass er sich fester arretieren ließ.




    "Echt dickes Ding"


    Der Draht war wirklich die Lösung. Er flutschte nicht raus und verbog sich auch nicht mehr.

    VORSICHT

    Wenn der Draht sehr dick ist, kann das Arbeiten damit schon gefährlich werden. Der Draht wirkt faktisch wie ein stumpfes Messer. Wann das Gerät im Einsatz ist, kann es schon schmerzhaft werden, wenn man damit Kontakt bekommt.

    Es ist aber zum Glück nur schmerzhaft und nicht so gefährlich als wenn man eine Motorsense benutzt. Da der Rasenkantenschneider nur mit einem Akku betrieben wird, ist die Kraft des Motors nicht besonders hoch.

    Aber auf keinen Fall einen netzbetriebenen Rasenkantenschneider so ändern.



    Mit so einem dicken Draht kann man nun alles kappen, was weicher als der Draht ist. Er rutsch nicht mehr raus uns verbiegt sich auch nicht mehr.


    Wer die oben erwähnte TV-Serie kennt, weiß, dass die aufgemotzten Maschinen des Heimwerkerkönigs viel zu strak sind und auch oft sofort "in die Luft gehen".

    So ähnlich ging es mir mit diesem "gepimpten Rasenkantenschneider" dann auch :auslach2:


    Übermütig geworden, wollte ich damit nämlich Unkraut auf einem Pflaster entfernen.

    Das ging ein paar Minuten auch gut - aber - der harte Draht knallte jetzt immer gegen noch härteres Pflaster.

    "Der Klügere gibt nach" und das war leider der Motor des Gerätes :P


    Vom Prinzip her funktioniert das "Pimpen" also. Ein stabiler Draht erspart das dauernde Wechseln oder Herausziehen von Fäden. Man darf aber nie vergessen, dass das Gerät eben nur für Gräser ausgelegt ist. Der Motor ist nicht für Härteres ausgelegt.


    Wenn ihr es probiert, dann auf eigene Gefahr. Ich muss mir jetzt ein weiteres Gerät holen. Zum Glück kostete es nur rund 30 Euro.

    Da der Akku recht klein ist, muss er bei härterem Einsatz relativ schnell wieder geladen werden. Vielleicht kann ich wenigstens den Akku noch als Reserve-Akku für ein neues Gerät benutzen, falls ich das baugleiche noch einmal finde.

  • Das gleiche Gerät gab es im Frühjahr des nächsten Jahres erneut irgendwo.

    Diesmal sollte es sogar nur die Hälfte kosten.


    Nachdem ich mir aber schon einen "richtigen" Rasenkantenschneider gekauft hatte - bei dem der Faden nicht immer wieder herausgezogen werden muss - erübrigte sich der Neukauf.


    Zudem betrachte ich den Kauf mittlerweile als reine Geld- und Zeitverschwendung schon im Normalbetrieb.

    Der 600 mAh Akku taugt gerade mal für Rasenstücke in Handtuchgröße. Ähnlich sieht es mit der Motorleistung aus.


    Auch ohne Tuning hätte er nicht lange gehalten.