Bäume bei Trockenheit effektiver bewässern

  • Bei langer oder starker Trockenheit wird die Erde hart und undurchdringlich für jegliche Art von Feuchtigkeit. Wenn man in einer solchen Lage Bäume gießt, wird das sich Wasser nur großflächig verteilen, weil es eben nicht einsickern kann. Egal wie viel man gießt, es würde nichts bringen.


    Natürlich kann man verhindern, dass das Wasser einfach sinnlos wegfließt, indem man den Baum mit einer kleinen Eingrenzung umgibt. Aber auch hier braucht es lange Zeit, bis das Wasser bei den Wurzeln ankommt. Gleichzeitig besteht auch die Gefahr, dass der Baum durch das stehende Wasser im oberen Bereich Schaden erleiden könnte.


    Habt ihr euch einmal gefragt, weshalb in Städten oft irgendwelche Rohre nahe von Bäumen sinnlos aus dem Boden ragen ?

    Sie dienen der Bewässerung der Bäume. Dass sie so weit heraus ragen, soll verhindern, dass das Wasser im Rohr schnell wieder (durch die Sonneneinstrahlung) verdunstet.


    Erst einmal denkt man nicht daran, wenn man mal einen Baum pflanzt. Dann kann es auch sein, dass es zu der Zeit gar keinen Grund zum Gießen gab.


    Der Idealfall ist, wenn man direkt beim Pflanzen des Baumes gleichzeitig auch ein Rohr zur späteren Bewässerung mit einbringt. Man kann es aber auch noch nachträglich einbringen.


    Material und Werkzeugbedarf


    Besorgt euch passende Rohre

    Die Rohre sollen bis an/unter die Wurzeln reichen. Sie sollen aber nicht nur direkt am Ende Wasser zu den Wurzeln bringen, sondern auf der ganzen Strecke.

    "Drainagerohre" sind eigentlich zur Entwässerung gedacht und sollen Wasser aus dem Boden ableiten. Sie haben dazu an den Seiten viele kleine Löcher. Was Wasser sammeln und ableiten kann, kann auch zur Bewässerung dienen. Wenn wir das Rohr mit Wasser füllen, wird es in allen Höhen und Richtungen des Rohes in die Erde kommen.


    Drainagerohre gibt es vorgeschnitten oder als Meterware auf Bogen/Rolle.

    Informiert euch darüber, welche Baumart ihr habt. Für Tiefwurzler braucht ihr entsprechend lange Rohre. Bei Flachwurzlern wäre mehrere Rohre rundherum sinnvoll, aber nicht unbedingt nötig.


    Wenn ihr die Tiefe wisst, rechnet aus, wie lang das einzelne Rohr sein muss. Bei Flachwurzlern wären zu lange Rohre nicht sinnvoll, weil sich die Wurzeln flächig ausbreiten. Bei Tiefwurzlern dürfen sie auch gerne um einiges länger sein.


    Jetzt kommt es darauf an, ob ihr auch solche "Rohrbögen" aus dem Boden ragen haben wollt.

    Wenn der Baum auf einem Rasen steht, wird das Gras später die Öffnung überdecken. Das ist genügend Schutz gegen Verdunsten und man kann trotzdem noch gemütlich Wasser einfüllen.


    Je größer der Querschnitt ist, desto mehr Wasser kann in das Rohr eingebracht werden.

    Informiert euch darüber, wie viel Wasser euer Baum normalerweise am Tag braucht. Jetzt könnt ihr Durchmesser und Länge des Rohres kalkulieren.


    Lass das Rohr ca. 10 Zentimeter höher aus dem Boden stehen


    Grabwerkzeuge

    Wenn der Baum schon gepflanzt war, müsst ihr vorsichtig graben, damit ihr die Wuzeln dabei nicht beschädigt. Andererseits beschleunigen Beschädigungen bei manchen Pflanzen auch das Wurzelwachstum. Die "Hauptarme" solltet ihr dabei aber auf keinen Fall beschädigen.


    Ihr braucht als sowohl einen Spaten als auch feineres Grabwerkzeug. Für mich persönlich ist eine eckige Maurerkelle das ideale Werkzeug um feinere Grabe-Arbeiten durchzuführen. Bei den Rohren will ich nicht erst meterbreite Löcher graben, sondern möglichst nahe am "Ziel" bleiben.


    Schneidewerkzeuge

    Wenn ihr euch ein Drainagerohr geholt habt, benutzt ein einfaches Cutter-Messer oder Teppichmesser um es auf die passende Länge zu kürzen. Denkt immer daran: Wenn das Rohr zu lang ist, kann man es später immer noch oben abschneiden. Ist es zu kurz, erfüllt es nicht die gewünschte Funktion .


    Habt ihr alles zusammen und vorbereitet ? Dann geht es jetzt los !


    Entfernt großflächig die Erde rund um den Baum und grabt das Loch für das Rohr


    Steckt nun das Rohr ein und lasst es um Einiges heraus stehen.

    Das verhindert, dass im nächsten Schritt Erde ins Rohr fällt und das Volumen im Rohr verringert.


    Jetzt füllen wir die Erde wieder auf

    Drückt die Erde rund um Rohr und Wurzeln fest an. Das Wasser soll ja später beim Baum bleiben und nicht einfach in die anderen Bereiche weiter fließen.


    Gießt jetzt ein erstes Mal die ganze Fläche und füllt den Rest an Erde an.

    Das Rohr sitzt fest im Boden. Der Boden ist aufgelockert und erst einmal genügend gewässert.

    Zum Schluss können wir dann noch den überstehenden Rand mit dem Messer oben abschneiden.


    Dazu noch ein kleiner Tipp:

    Einfach die Spitze des Messers an eins der Löcher ansetzen und hinein drücken. So kann man das Rohr ohne viel Kraftaufwand rundherum immer auf der gleichen Höhe abschneiden.


    Die beste Zeit für so eine Aktion ist natürlich im Frühjahr oder Herbst, wenn der Boden nicht hart und trocken ist.

    Man merkt den Effekt übrigens sofort, sobald die Wachstumsphase beginnt. Sobald man mit dem Gießen beginnt, schießen die frischen Blätter regelrecht aus den Bäumen heraus. Die Bäume nehmen das "direkte Wasser" sofort an.


    Kleiner Nebeneffekt der Bewässerungsrohre:

    Man kann durch sie auch direkt Dünger an die Wurzeln bringen. Je nach Boden und Baumart kann das den Baum noch zusätzlich fördern und stärken.


    Wichtig zu wissen und auch zu berücksichtigen:

    Bei Hanglagen sollte das Bewässerungsrohr natürlich oberhalb des Baumes am Hang eingebracht werden. Unterhalb würde es nur wenig bringen, weil das Wasser vom Baum weg fließen und einsickern würde.