Wenn man sich diesen Ausschnitt einmal anschaut, wird man sofort feststellen: Da stimmt doch etwas nicht.
Das GPS zeigt 110 km/h während der Tacho die 110 km/h noch nicht erreicht hat.
Normalerweise zeigt der Tacho allerhöchstens die gleiche Geschwindigkeit an. Dazu muss er aber schon exakt geeicht worden sein.
Natürlich hätte es sich auch um einen Messfehler vom GPS handeln können. Ein zweites Messgerät dazu, zeigte aber das gleiche Tempo an und die Differenz änderte sich auch im Laufe der Zeit nicht mehr. Der Wagen fuhr also erheblich schneller als der Tacho anzeigte.
Es stellte sich folgendes heraus:
Wenn der Zeiger des Tachos die Markierung bedeckte, fährt der Wagen exakt 3 km/h schneller als es angezeigt wird. Das ist genau die Differenz, die bei einer Radarmessung aus Kulanz abgezogen wird.
Mit diesem Wagen durfte man also auf gar keinen Fall "exaktes Tempo" fahren, wenn man keine Strafzettel kassieren wollte.
Der Grund für die Abweichung fand sich erst viel später:
Im Dunkeln waren die Räder von Sommer- auf Winterräder getauscht worden. Dabei hatte man nicht darauf geachtet, ob die Reifen auch die richtige Größe hatten. Schließlich waren sie beim Kauf mit dabei gewesen und wiesen auch alle Merkmale auf, dass sie bereits an diesem Wagen gefahren worden waren.
Hier sind die Reifen zu sehen
Und hier der Eintrag im Fahrzeugschein
Die Reifen waren kleiner als es der Fahrzeugschein vorschreibt. Deshalb zeigte der Tacho auch die falsche Geschwindigkeit an.
Wieso ist das so ?
Der Tacho wird auf den Weg eingestellt, den das Rad bei einer Umdrehung zurück legt. 1 Umdrehung = X Zentimeter
Das "normale Rad" braucht also x Umdrehungen pro Kilometer und Stunde. Ein kleineres Rad legt jedoch bei gleicher Umdrehungszahl weniger Wegstrecke zurück. Der Tacho zeigt also bei der gleichen Zahl an Umdrehung eine geringere Wegstrecke ( = Geschwindigkeit) an.
Was muss man in diesem Fall machen ?
Sofort die falsche Reifengröße gegen die korrekte tauschen.