Omikron: Was wir über die neue Mutation B.1.1.529 wissen

  • Omikron ist der 15. Buchstabe im griechischen Alphabet

    Wir haben es also mit der 15. Mutation zu tun.


    Zuerst aufgetaucht vor einigen Tagen in Südafrika.

    Genau gesagt, wurde die Mutation am 9. November entdeckt. Bislang wurden nur weniger als 100 Fälle dort entdeckt. Das gibt aber keinen Grund für erleichtertes Aufatmen: In Südafrika wird generell wenig getestet und man geht auch eher zu "traditionellen Heilern" als sich der modernen Medizin anzuvertrauen. Das Virus kann sich doch also schon sehr viel weiter verbreitet haben.


    Inkubationszeit mindestens 11 Tage.

    Ein belgischer Reisender kam am 11. November 2021 von einer Südafrika-Reise zurück, Die Krankheit brach am 22. November aus.


    Hauptziel sind Genesene

    Der größte Teil der jetzt Erkrankten sind bereits von einer Infektion genesen gewesen.


    Geringere Immunreaktion

    Diese Mutation hat eine Möglichkeit gefunden, beim Immunsystem weniger Aufmerksamkeit zu erregen.


    Meine persönliche Einschätzung:

    Durch die lange Inkubationszeit hinken wir der Entwicklung immer wieder hinterher.

    Die bisher übliche 10-Tage-Quarantäne ist nicht ausreichend, eine Verbreitung eindämmen zu können. Es müssen neue Regeln aufgestellt werden.


    Nachlassende Immunreaktionen lassen sich nur durch erneute Impfungen wieder "hochfahren".

    Der Abstand zwischen den Impfungen ist jedoch zu lang, um das Immunsystem wieder in den Alarmzustand zu versetzen. Zudem ist es auch nicht gut, wenn das Immunsystem dauerhaft im Ausnahmezustand arbeitet. Es wird dann überaktiv, was auch der Grund für viele Covid19-Todesfälle ist.


    1. Impfung, 2. Impfung und danach müssen wir eben eine Zeit lang mit der nachlassenden Impfreaktion leben. Die 3. Impfung sollte man ruhig annehmen, sobald man an der Reihe ist. Aber auch nach ihr wird die Immunreaktion wahrscheinlich irgendwann erneut nachlassen. Wir müssen also mit dem Krankheitsrisiko zu leben lernen.


    Für Abschottungen und Lockdowns ist es faktisch schon zu spät

    Wenn sie noch etwas bewirken können sollen, müsste alles wieder (wie im Frühjahr 2020) in den kompletten Lockdown versetzt werden - mindestens für 3 Wochen... und das sogar noch ohne Vorwarnung/Ankündigung.


    Die Abriegelung müsste aber so "heftig" sein wie damals in Bergamo (Italien).

    Absolutes Ausgangsverbot. Nur mit Nachweis der Dringlichkeit darf man Lebensmittel einkaufen gehen. Jegliche Personenbewegung wurde damals unterbunden. Selbst Lieferverkehr war davon betroffen.


    Es dürfte keine Vorwarnung geben, weil sich dann jeder noch schnell mit dem Nötigsten versorgen würde --> hohe Gefahr, dass man sich gerade dadurch das Virus auch noch schnell holt und es mit in den Lockdown hinein nimmt.


    Einen solchen harten Lockdown wird es in Deutschland jedoch nicht geben.

    Erst einmal fehlt (aktuell noch) die Gesetzesgrundlage dafür. Zweitens würde es diesmal auch an der nötigen Akzeptanz in der Bevölkerung für solche Maßnahmen fehlen.

    Mindestens in den Städten würde es zu Versorgungsproblemen kommen. Man kann in einer 1-2 Zimmer-Wohnung einfach keine Vorräte von allem für 3 Wochen lagern. Diese Vorräte müssten dazu auch erst einmal vorhanden sein. Sind sie aber nicht. Lasst es also gleich sein, euch ein Vorratslager anlegen zu wollen.


    Überlegt euch stattdessen einfach, wie ihr eure Kontakte zurückfahren könnt und ob jeder Besuch auch wirklich nötig ist.

    Regelmäßiges Händewaschen. Maske tragen, da wo es nötig ist. Vor dem Weihnachtsbesuch in eine freiwillige Quarantäne gehen, damit ihr nicht durch Zufall andere infizieren könnt.


    Wir müssen einfach lernen, mit dem Virus zu leben und unser Verhalten entsprechend anpassen... aber freiwillig und aus eigenem Interesse. Wer sich selbst nicht infizieren kann, schützt auch andere vor einer Infektion. 


    Ich wünsche Euch allen, dass Ihr gut über die Weihnachtszeit (und auch später) kommt. :gut-ani:

  • Aus den "weniger als 100 Fällen" in Südafrika sind mittlerweile schon weltweit "ganz andere Zahlen" geworden

    https://www.tagesschau.de/inla…variante-omikron-103.html


    Hongkong

    1 Reisender aus Südafrika hat, trotz strengster Quarantäne, einen anderen in einem gegenüber liegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt.


    Belgien

    Gleicher Ankunftstag. Infektion jetzt eindeutig nachgewiesen


    Niederlande

    Von 600 Insassen eines Flugzeuges aus Südafrika wurden 61 Infizierte ermittelt.


    Deutschland

    Der erste Verdachtsfall ist jetzt auch schon in Hessen aufgetaucht.


    Diese Nachrichten sind nur 1,5 Stunden jünger als das Thema an sich. Das zeigt schon gut, wie schnell die Entwicklung abläuft.

  • Ein paar Tage später sieht es ganz anders aus. Aus Einzelfällen sind große Mengen an Infizierten geworden.


    07. Dezember

    Dänische Behörde für Patientensicherheit

    Größere Ausbrüche im Osten und Westen von Dänemark. 398 Infektionen mit Omikron.


    Norwegisches Gesundheitsinstitut FHI

    Das FHI geht davon aus, dass Omikron spätestens im Januar die dominierende Version in Norwegen sein wird.

  • In Dänemark und anderen Ländern ist Omikron schon die dominierende Variante geworden. Nach aktuellen Meldungen aus Südafrika könnte es sein, dass 2 Impfungen doch noch einen guten Schutz bieten. Das widerspricht den bisherigen Annahmen.


    In Deutschland findet nicht bei jedem positiven Fall gleichzeitig auch eine Sequenzierung statt. Man weiß daher nicht, wie weit sich diese Mutation schon verbreitet hat.


    In Großbritannien hat man schon Infektionszahlen von über 120.000 pro Tag. In den USA werden (je nach Quelle) 150.000 bis 300.000 Fälle genannt.


    Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Omikron hält sich noch in engen Grenzen. Da diese Variante aber noch nicht so lange dominiert, kann man Genaueres wohl erst in einigen Wochen erfahren.


    Ärzte und Regierungen befürchten jedoch gleichermaßen, dass auch eine Welle an leichten und mittelschweren Infektionen die Gesundheitssysteme zum Zusammenbruch bringen könnten.

    Aus diesem Grund werden zunehmend Lockdowns verhängt, um die Ausbreitung zu verlangsamen.

  • Es ist noch keinen Monat her. Mittlerweile hatte auch Deutschland schon 140.000 Neuinfektionen am Tag.


    In der New York Times werden verschiedene Studien vorgestellt


    Inkubationszeit nur noch 3 Tage

    Vorher lag die Zeit bei 4-5 Tagen nach einer Infektion, sodass man einen Test erst 5-7 Tage nach der Infektion empfohlen hatte.

    Bei Omikron ist ein Test 2-4 Tage nach einer potentiellen Infektion am besten.


    Höchste Viruslast bereits nach 2 Tagen und nach 5 Tagen schon überstanden

    Das ist um jeweils einen Tag kürzer als bei Delta - kann aber auch daran liegen, dass in der Studie vorher schon alle geimpft waren.