Strompreise: Es geht auch anders (Jahr 2022)

  • Als mich vor einigen Wochen die Jahresabrechnung meine Energieversorgers erreichte, freute ich mich. Ich hatte noch weniger verbraucht als im Jahr davor und bekam daher Geld zurück, Ja, so macht Stromsparen Spaß. :gut-ani:


    Kurz darauf dann die Mitteilung über die neuen Strompreise. In einer langen Liste werden die einzelnen Punkte des Strompreise aufgeführt. Mal ist es 71/1000 Cent günstiger und mal werden es 2/10 Cent mehr. Sie irgendwie ausgewogen aus. Wer rechnet schon mit Tausendstel , Hundertstel und Zehntel Cents ?

    Die sinkende EEG-Umlage senkt den Preis auch um 3,3046 Cent

    Bis dann der dicke Hammer kommt: "Beschaffung / Vertrieb". + 6,0864 Cent

    Am Ende spielen die vielen kleinen Tausendstel Cent Beträge keine große Rolle mehr. Der Strompreis steigt um 3,8 Cent :(



    Für meine Mutter habe ich vor einigen Jahren auch einen Energievertrag abgeschlossen. Von dem Versorger erhielt ich eine Mail mit folgender Information:

    Durch eine Änderung der EEG-Umlage, Offshore-Netzumlage, Abschaltbare Lasten, KWKW-Umlage, StromNEV-Umlage ergibt sich eine Senkung um 3,13 Cent. :)


    Beim ersten Versorger eine große Aufstellung, bei der jede einzelne Position bis auf 4 Stellen hinter dem Komma (Zehntausendstel Cent) angegeben wird, um zu belegen, wie aufwändig das alles doch ist und wie viele zusätzliche Kosten und einzelne Nachlässe es gibt.

    Am Ende werden aus den Zehntausendstel Cent dann doch wieder "ganz normale Cent"


    Beim zweiten Versorger eine kurze Zusammenfassung aller Positionen, die direkt zum Kern kommt: Jetzt kostet es x Cent mehr/weniger.


    Mich freut es, dass sich die Strompreis-Recherche für meine Mutter spätestens ab Januar noch einmal bezahlt machen wird. Während eigentlich die meisten Versorger die Strompreise erhöhen, wird der Strom für sie günstiger. Schon damals war der neue Vertrag erheblich günstiger sodass die monatliche Belastung um 15 Euro sank.


    Man braucht also gar nicht unzählige Verträge beim gleichen Versorger zu koppeln, um "bis zu 150 Euro im Jahr" zu sparen. Auch heute noch kann man mit einem einzigen Vertrag die Energiekosten reduzieren - auch wenn alle anderen Versorger erhöhen.

    Zudem finde ich es verbraucherfreundlicher, wenn man die eigentliche Erhöhung nicht in einem Wust von nicht wirklich relevanten Zahlenkolonnen verstecken will.


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    "Hat der Vertrag eine besonders lange Laufzeit oder sollte man sich darauf einlassen ?"

    - Nein. Der Vertrag hat sogar eine extrem kurze Laufzeit,

    - Ja, heute sollte man sich ruhig auf eine lange Laufzeit einlassen, wenn man dadurch einen günstigen Preis garantiert bekommt.

    - Sollte der Strompreis dann doch steigen, hat man jederzeit ein Sonderkündigungsrecht .


    "Sollte man sich auf Vorbezahlen einlassen ?"

    Auf gar keinen Fall - egal wie günstig der Strom dadurch sein soll - Geld im Voraus bezahlen.


    In den letzten Jahren gab es einige Anbieter, die schlagartig die Belieferung einstellten. Bei einem Fall war sogar der Geschäftsführer mit dem ganzen Firmengeld verschwunden. Die Kunden, die dadurch ihr eingezahltes Guthaben verloren haben, haben danach bei anderen Versorgern zusätzlich noch einmal erheblich mehr zahlen müssen. Sie haben also mehrfach Geld verloren.


    Auch in jüngster Vergangenheit haben einige Firmen abrupt die Belieferung eingestellt. Sie können den Vertrag nicht mehr zu den vereinbarten Preisen erfüllen, da die Kosten erheblich gestiegen sind. Bevor sie mit jeder Kilowattstunde Strom weiter Minus machen, beenden sie gleich den Vertrag und das Stromgeschäft komplett.


    Lasst euch nie zu einem Vertragsabschluss drängen !

    Wenn euer Versorger aus irgendwelchen Gründen ausfällt, rutscht ihr automatisch in die Grundversorgung. Die ist zwar oft teurer, aber ihr werdet es nicht erleben, dass man euch deshalb einfach den Strom abstellt. Ihr habt also immer genügend Zeit. euch einen anderen Anbieter zu suchen.