Die Strafe folgt auf dem Fuß

  • Strafen sollen bewirken, dass man Fehler nicht immer weiter wiederholt. Aus diesem Grund folgen Strafen im normalen Leben auch "zeitnah", damit man auch noch weiß, was der Grund dafür war. Nur so kann man sinnvoll aus Fehlern und Strafen lernen.


    Für ein Falschparken hat man das "Knöllchen" auch direkt an der Scheibe. Dann weiß man auch, was man falsch gemacht hat. Die Radartfalle blitzt dich gut sichtbar und einige Zeit später weißt du, wie hoch die Strafe für das Schnellfahren sein wird. Das waren nur zwei Beispiele, bei denen man den Anlass und die Strafe für ein Fehlverhalten so nah beieinander hat, dass man aus dem Fehler (noch) lernen kann.


    Sobald ein Fall vor Gericht geht, gilt jedoch eher der Spruch

    "Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht"

    Es kann durchaus Jahre dauern, bis eine Schuld festgestellt und eine Strafe verhängt wird. Bis dahin hat man den Grund vielleicht längst vergessen und was der Auslöser für den Fehler war. Lerneffekt ? Eher wohl sehr gering.


    Normalerweise gehen auch Angriffe/Körperverletzungen und anderes den "langwierigen Weg". So werden zum Beispiel jetzt erst Ärzte verurteilt, die 2020 falsche Atteste zu Beginn der Pandemie ausgestellt haben.


    Die Gerichte reagieren aber immer schneller und sind dazu auch bereit, unnötige Verzögerungen zu vermeiden. Das Amtsgericht Schweinfurt hat zum Beispiel heute schon die Straftaten verurteilt, die gestern erst bei einer Demonstration begangen wurden.


    Der Spruch "die Strafe folgt auf dem Fuß" hat wieder seine Berechtigung.

    Vier Verurteilungen.

    3 Mal Freiheitsstrafen auf Bewährung (es gibt erst eine Freiheitsstrafe, wenn man sich erneut etwas zu schulden kommen lässt)

    Der Vierte hat zusammen (es gab also mehrere strafbare Handlungen) 1.600 Euro an Strafe zu zahlen.

    Der Lerneffekt dürfte wahrscheinlich sehr viel höher sein, als wenn es bis zum Urteil erst Wochen und Monate gedauert hätte.


    Natürlich ist das Urteil noch nicht rechtsgültig. Man kann noch Widerspruch einlegen usw. Trotzdem müssen sich die Beklagten jetzt schon so verhalten als wenn es gültig wäre - Sie wissen ja nicht, ob das nächste Verfahren überhaupt ein für sie besseres Ergebnis bringt.