Zentrales Impfregister in Deutschland: Pro und Kontra

  • In vielen anderen Ländern gibt es ein zentrales Impfregister. In Deutschland wird immer noch darüber diskutiert.


    Pro

    An einer zentralen Stelle wird festgehalten, welche Impfungen man wann bekommen hat. Das ist nützlich, wenn die eigenen Unterlagen verloren gegangen sind und/oder es die medizinischen Akten nicht mehr gibt.

    Von der zentralen Stelle kann man auch auf notwendige Auffrischungsimpfungen hingewiesen werden.


    Kontra

    Medizinische Daten sind persönlich. Selbst Ärzte dürfen sie nicht ohne ausdrückliche Zustimmung weiter geben. Jede zentrales Register kann theoretisch auch anders als geplant genutzt werden.


    Ich bin persönlich für ein zentrales Impfregister. Die Gründe dafür sind folgende:

    Bei einem nahen Verwandten ist das Impfbuch weggekommen. Weder bei der Impfstelle, noch beim Impfarzt gibt es entsprechende Nachweise. Das Gesundheitsamt führt auch kein solches Register.

    Es gibt nur eine zentrale Stelle, bei der registriert wird, welche Apotheke welche Chargen bekommen hat. Darüber kann man dann den Impfarzt ermitteln.


    Es ist eigentlich nur ein "Anfangsproblem" der Corona-Impfungen, dass nichts registriert wurde. Früher waren Impfungen ja auch nur reine Privatsache und man hatte wohl nicht gedacht, dass der Impfnachweis je so eine hohe Wichtigkeit erlangen könnte. Dadurch ist es aber nur schwer möglich, bereits erhaltene Impfungen nachzuweisen, um eventuell nötige Auffrischungen mit dem richtigen Mittel und Dosis zu erhalten.


    Wieso  ich keine Probleme mit weiteren Registern habe:

    - Ich besitze eine Fahrerlaubnis.

    Die entsprechenden Daten sind im Zentralregister "in Flensburg" eingetragen.


    - Ich war bei der Bundeswehr.

    Wirklich alle persönliche Daten aus der Zeit davor (und auch noch Jahre später) sind dort registriert.


    - Ich besitze ein Auto.

    Die entsprechenden Halterdaten sind beim KBA registriert.


    - Ich zahle KFZ-Steuer.

    Die entsprechenden Daten sind an einer zentralen Stelle meines Bundeslandes registriert.


    - Ich habe einen deutschen Personalausweis.

    Alle enthaltenen Daten sind bei meiner Stadt und auch bei anderen Stellen festgehalten.


    - Ich habe eine Religion.

    Meine Religionsgemeinschaft bekommt meine "Kirchensteuer" und damit auch andere Daten.


    - Ich bin in einer Krankenkasse.

    Dort liegen überregional meine Gesundheitsdaten vor.


    Es gibt also bereits viele Stellen, an der meine persönlichen Daten vorliegen.

    Jede besitzt nur einen bestimmten Satz an Daten, der für einen speziellen Zweck gedacht ist. Die Gesetze lassen es oft nicht zu, dass diese Daten zu anderen Zwecken abgefragt werden.


    Natürlich kann es auch sein, dass irgendeine Behörde solche Versuche trotzdem startet. In der Regel bekommen die Verantwortlichen dafür dann aber "eins auf den Deckel".


    Ich mache mir eher Sorgen, was private Firmen an Daten über mich sammeln.


    - Es fängt schon mit einfachen Cookies im Internet an:

    "Berechtigte Interessen" = Wir wollen deine Daten zu unseren eigenen Zwecken nutzen ... unter anderem, um daraus Profile zu erstellen und die Daten an die Werbewirtschaft weiter zu verkaufen.


    - Soziale Netzwerke wissen mehr über ihre Benutzer als alle staatlichen Stellen zusammen.

    Nicht ohne Grund recherchieren Strafverfolgungsorgane mittlerweile auch in solche Netzwerke zur Strafverfolgung.


    - Dein Smartphone sendet mehr persönliche Daten, als du vielleicht denken magst.

    Alles wird irgendwo gespeichert, registriert und ausgewertet.


    Gegen "staatliche Stellen" gibt es Rechtsmittel bei Missbrauch der Daten. Man hat auch das rechte, Angaben zu verweigern. Es ist alles irgendwie/irgendwo gesetzlich geregelt.

    Bei privaten (ausländischen) Firmen ist man der Willkür ausgesetzt und kann nur hoffen, dass die Daten auch nur wie versprochen genutzt werden. Es gibt keine Rechte, die man erfolgreich einklagen könnte.


    Wem vertraust du mehr: Facebook & Co. oder deinem eigenem Land ?

    Das Land kann man verlassen. Das Internet ist aber global und allgegenwärtig.

  • Zentrale Register erscheinen zwar nützlich und bequem, bieten jedoch viele Gefahren.


    Wie sicher sind die Daten wirklich?


    Bestes Beispiel für ein im Gedanken vielleicht gutes in der Umsetzung aber bedenkliches Register ist die elektronische Patientenakte (ePA). Lange vor deren Einführung gab es konkrete Hinweise auf Sicherheitslücken und Schwächen in bestimmten Prozessabläufen. Dennoch wurde sie von unserem letzten Gesundheitsminister durchgedrückt.


    Weiterhin nehmen viel zu häufig Leute aus der Wirtschaft Einfluss auf die Ausgestaltung der gesetzlichen Regelungen, wann wer in welcher Form auf die hinterlegten Daten Zugreifen darf. Im Falle der ePA, welche sensible Gesundheitsdaten enthält und durchaus allein schon geeignet sein können, um Personen zu identifizieren, wurden die Zugriffsmöglichkeiten auf pseudonymisierte Daten auch immer weiter aufgeweicht, so dass am Ende nicht wirklich sicher gestellt werden kann, dass Daten wirklich nur zu reinen Forschungszwecken, welche den Patienten und der Allgemeinheit zugute kommen sollten, abgerufen werden.


    Wer darf eigentlich wann, in welcher Form und warum Zugriff auf das Register bekommen? Polizei, Ärzte, Einzelhändler? Wer die Daten kontrolliert und manipuliert, kann einfach dafür sorgen, dass jemand nicht mehr irgendwo hereingelassen wird. Ein ähnliches Problem haben wir bereits mit den Apps für die Zertifikatsverwaltung. Wird einfach mal entschieden, dass eine bestimmte Impfung oder Impfkombination nicht mehr ausreichend ist, verliert man den entsprechenden Status. Das Gedankenspiel lässt sich noch viel weiter treiben. Insbesondere, wenn man eine potentielle Impfpflicht mit einbezieht. Kontrollstaat lässt grüßen.



    Worüber sollen Personen identifiziert werden? Es soll ja möglichst bequem sein. Anschrift ist zu aufwändig.

    Es gab und gibt Bemühungen, dass jeder Bürger in allen Ämtern und Registern mit einer einzigen gemeinsamen ID geführt werden, um leichter Daten untereinander auszutauschen. Und leider gibt es genug kriminelle Politiker, welche die Steuer-ID verwenden wollen, welche jedoch eineindeutig laut Gesetz NICHT dafür verwendet werden darf.


    Wie lang soll denn das Register bestehen? Die Speicherdauer der Daten ist zweckgebunden. Irgendwann werden Nachweise über Coronaimpfungen nicht mehr notwendig sein. Dann ist eine Löschung angebracht. Aber wie das so ist, werden einmal erfasste Daten ungern wieder "weggegeben". Eher kämen dann die Leute auf die Idee, das ganze noch auf alle anderen Impfungen auszuweiten.



    An "einem" Register hängt also mehr dran als zunächst angenommen wird. Die Auswirkungen sind nur schwer abzuschätzen.



    Und für alle, die meinen, "Ich hab doch nichts zu verbergen.".

    Je mehr Daten über euch zur Verfügung stehen, desto einfach ist es, ein Gesamtprofil zu erstellen.

    "Und was soll an dem Profil so schlimm sein?"

    Es verrät, wie man jeden von euch am besten manipulieren kann. Willst du manipuliert werden können?

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Ein Impfregister ist definitiv nicht anonym - und auch nie so angedacht gewesen. In einem Impfregister wird registriert, wer wann womit geimpft wurde.


    Jeder hat eine persönliche Sozialversicherungsnummer.

    Die Impfdaten könnten unter dieser Nummer laufen und somit eine Trennung der reinen Impfdaten von den anderen persönlichen Daten bewirken.

    Nur wer beides gleichzeitig hat, kann Registereintrag + weitere Personendaten zusammen führen.

    Die Sicherheit der Daten muss dann natürlich rechtlich noch geregelt werden.


    Ein allgemeines zentrales Impfregister könnte die Impf-Daten aller Impfungen enthalten.


    Kinderlähmung, Tetanus, Masern usw.

    Bei Impfungen, die in diversen Abständen wiederholt werden müssen (z.B. Tetanus) könnte man eine Erinnerung bekommen.


    Bei der HU machen es viele Autowerkstätten ja auch.


    Gleichzeitig wäre es auch eine Möglichkeit zu informieren, wenn neue Impfungen entwickelt wurden, sodass man sich nicht mehr selbst um solche Infos kümmern muss.


    Wenn mit "Impfungen" nur Impfungen gegen Corona gemeint sind...

    dafür ist es längst zu spät.

    Man hätte von Anfang an jede Genesung und auch jede weitere Infektion zentral registrieren müssen. Danach die diversen Impfungen.

    Alles nachzuholen ist nicht mehr machbar oder zu schaffen. Wie viele, wie oft genesen sind, ist ja schon reine Spekulation. Manche Zeitgenossen mögen sich vielleicht jede Mutation von COVID eingefangen haben und sind damit auch ohne Impfung immun geworden.


    Ein "COVID-Register" macht gar keinen Sinn mehr.


    Wer sich nicht impfen lassen will, kann gerne weiterhin bestimmen , wie oft er Strafe zahlen will. Er kann sich ja von allen Möglichkeiten fern halten und damit dann auch ohne Strafzahlung weiterhin ungeimpft bleiben.