Man hört immer wieder den Begriff, dass irgendein Einkaufszentrum "auf der grünen Wiese" ist.
Schaut man sich die Lage mal auf einer Karte oder aus der Nähe an, sieht man nichts von einer "Wiese". Sie liegen oft nicht einmal weit entfernt von der nächsten Stadt, sondern manchmal sogar mitten drin.
Als diese Märkte entstanden, wollte man möglichst viele Einkaufsmöglichkeiten zentriert an einem Platz schaffen. Bauland ist in der Stadt sehr teuer. Zudem brauchte man riesige Flächen, um so ein Vorhaben realisieren zu können. Das geht eben nicht innerhalb einer Stadt.
Man nutzte es also aus, dass es in jedem Haushalt mindestens ein Auto gab. Die Menschen waren mobil und es war für sie viel bequemer, wenn sie nicht erst in eine Stadt hinein mussten, sondern alles außerhalb bekommen konnten.
Also wurden Gelände relativ weit außerhalb von Städten zu Einkaufsmöglichkeiten auserkoren. Zu der Zeit gab es da rundum noch nicht viel mehr als Wiesen und Äcker. Man kaufte also "auf der grünen Wiese" ein.
Warum hat man das eigentlich überhaupt gemacht ?
Wer schon einmal mit einem Auto in die Stadt gefahren ist, weiß, wie viel Zeit mit der Parkplatzsuche vergehen kann. Damals war das Parken noch kostenlos - aber die Parkplatzsuche war auch nicht so viel einfacher als heute.
Muss man dann immer wieder zum Wagen zurück, um die Einkäufe zu verstauen, vergeht einem irgendwann die Lust daran, noch weiter einkaufen zu wollen.
Die Einkaufszentren weit außerhalb boten die Möglichkeit, alles ganz nah beieinander zu haben. Dadurch kauften die Leute auch mehr ein, als sie es in der Stadt machen würden. Riesige Parkplätze bei gleichzeitig kurzen Wegen zu den einzelnen Läden, waren für die Kunden von Vorteil.
Wieso sieht man die Einkaufszentren heute nicht mehr weit von der Stadt entfernt ?
Die Städte sind einfach "bis zur grünen Wiese" und darüber hinaus gewachsen. Deshalb erkennt man das heutzutage nicht mehr so schnell.
Werden heutzutage immer noch solche "grüne Wiese Einkaufszentren" gebaut ?
Ja, eindeutig. Das passiert immer noch.
Ich kenne eine "Ladenkette" die sogar extra hohe Hügel aufschütten lässt, damit ihre Märkte auf einer Anhöhe stehen und von weitem zu sehen sind. Das wird sehr gerne in "flachen Gegenden" gemacht.
Rund um diese Märkte siedeln sich dann auch andere Branchen an. Sie liegen jedoch oft eher an den "Hängen des Hügels" sodass die Märkt immer "oben thronen".
Wenn die Märkte dieser Kette dann verschwinden, bleibt ein Einkaufszentrum "auf einem Berg" bei dem später kaum noch jemand weiß, wieso er überhaupt da ist und wie/wann er entstanden ist.
Einige Jahrzehnte später wird man sich wohl wundern, wie es sein kann, dass es "mitten in der Stadt" ein Einkaufszentrum "auf der grünen Wiese" geben soll.
Dieses "immer auf dem Berg Prinzip" habe ich übrigens nur bei einer einzigen Kette bemerkt.
Natürlich siedelt sie sich nur dort an, wo sie auch von den Kommunen unterstützt und gefördert wird. Mal eben Abertausend Tonnen Erdreich bewegen und aufschütten - dazu noch eine eigene Infrastruktur aufbauen - das würde ohne so eine Unterstützung nicht gehen.