Zu geringe Erdgasvorräte: Versorger haben es selbst verschuldet

  • Die Vorräte in den Erdgasspeichern von Deutschland sind auf einem historischen Tief. Aktuell sind sie nur noch zu 33 Prozent gefüllt. Normalerweise sind die Speicher Mitte November zu über 90 Prozent gefüllt. Mit dieser Reserve geht es dann in den Winter, in dem man auch mehr zum Heizen verbraucht.


    Die größten Speicher in Europa sind im niedersächsischen Rehden. Diese Speicher gehören einer Tochtergesellschaft der russischen Gazprom. Sie fassen 3,9 Milliarden Kubikmeter Gas. Diese Speicher sind nur noch zu 3,6 Prozent gefüllt. Doch auch die anderen Speicher waren im November nur zu 77 Prozent gefüllt. Ein historischer Tiefststand.

    In die anderen Speicher hätten normalerweise noch 4,3 Milliarden Kubikmeter Gas gepasst. Man hätte also problemlos einen "Ausfall" der Speicher in Rehden kompensieren können.


    Das "Handelsblatt" führt unter dem Link, (eventuell mit Bezahlschranke) die Gründe dafür aus:

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    Es sei unstrittig, dass sich einige Versorger auf die permanente auch kurzfristige Verfügbarkeit von Gas verlassen hätten und damit für die eigene finanzielle Liquidität zu hohe Marktrisiken eingegangen seien, sagte er.

    Höherer Verbrauch als sonst üblich + steigende Gaspreise + spekulatives Hoffen auf ein erneutes Fallen der Preise = zu wenig Vorräte für den nächsten Winter. Und dann wurde die Gasversorgung schlechter als sonst üblich und die Preise stiegen massiv an.


    Selbst wenn man jetzt wollte: Die Gasspeicher lassen sich nicht mehr auf die Schnelle füllen. Normalerweise beginnt die Füllung direkt nach dem Winter, indem man einfach immer etwas mehr Gas einkauft als gerade benötigt wird.


    Aber keine Sorge:

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    Trotz der knappen Bestände in den deutschen Gasspeichern gibt man sich im Bundeswirtschaftsministerium gelassen. „Wir beobachten die Lage sehr genau. Die Versorgung in Deutschland ist weiter gewährleistet“


    In der Bunderegierung wird nun überlegt, welche Lehren man aus diesem Winter ziehen muss und wie man sicher stellen kann, dass es nicht erneut zu leeren Gasspeichern kommt.