Ungereimtheiten bei Tönnies ?

  • Im Kreis Gütersloh war der Fleischverarbeitungbetrieb Tönnies einer der Hotspots von Corona. So war es auch dann auch im Januar wieder. Laut der Recherche-Sendung "Westpol" (WDR) gab es aber Hinweise darauf, dass es dort Ungereimtheiten gegeben hat:

    Ein Informant aus dem Gesundheitsamt hat berichtet, dass Tönnies-Mitarbeiter eine Sonderbehandlung bekommen haben sollen: Sie konnten sich bereits nach 2 Tagen freitesten und wurden (falls der Test positiv war) zu der Gruppe der "Rest-Positiven" gezählt, die auch nach überstandener Infektion noch einen hohen CT-Wert hatten, aber nicht mehr ansteckend sind


    Angeblich soll das ein übliches Verfahren in der Branche gewesen sein . Ein Verfahren, von dem der Wettbewerber "Westfleisch" jedoch noch nichts gehört hat.



    Haben die Behörden also potenziell noch ansteckende Infizierte zurück ins Werk zu Tönnies geschickt? 

    Experten halten das Vorgehen des Kreisgesundheitsamtes Gütersloh für medizinisch fragwürdig. 


    "Mehrere Tage nach der Erstdiagnose ist man in der Regel infektiös. Deswegen gehen solche Menschen in Isolation, damit sie keine anderen Personen anstecken"

    sagt Professor Ulf Dittmer, Leiter der Virologie an der Unilinik in Essen. Es sei nach zwei Tagen "zu früh", um Infizierte wieder arbeiten zu lassen.

    Zitat


    Das Gesundheitsministerium des Landes gibt auf WDR-Nachfrage an, in die Vorgänge eingeweiht gewesen zu sein.

    "Im konkreten Fall war das Ministerium aufgrund der engmaschigen Zusammenarbeit mit dem Kreis bei der Überwachung der Firma Tönnies über das Vorgehen des Kreises informiert"heißt es.