Bisher neutrale Länder machen sich auf den Weg in die NATO

  • Finnland ist zwar in der EU, hat sich bündnistechnisch jedoch bisher immer neutral verhalten. Das bedeutete, dass Finnland auch sicherheitstechnisch eigenständig und eigenverantwortlich sein musste. Seine Armee musste in der Lage sein, das Land alleine gegen einen feindlichen Angriff zu verteidigen.

    Im Zuge der Jahrzehntelangen Friedensentwicklung, war es kein Problem, die 1.300 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland zu sichern. Russland war ja nicht feindlich gesinnt.


    Da Finnland auch die Sanktionen gegen Russland mit unterstützt, ändert sich so langsam die Sichtweise in der Bevölkerung. In Kürze wird es dort eine Abstimmung darüber geben, ob Finnland der NATO beitreten soll.


    Auch in Schweden gibt es ähnliche Bestrebungen, sodass abzusehen ist, dass auch dieses Land demnächst dazu bereit sein könnte, sich der NATO anzuschließen.


    Österreich und die Schweiz würden dann als letzte westeuropäische Ländern neutral sein. Auch diese beiden Länder unterstützen die Sanktionen gegen Russland und könnten deshalb aus Sicht von Putin "feindlich gesinnt sein".

  • Seine Armee musste in der Lage sein, das Land alleine gegen einen feindlichen Angriff zu verteidigen.

    Ganz so allein steht Finnland aber nicht da. Im Falle eines Angriffs könnte Finnland sich auf Artikel 42 Absatz 7 der EU-Charta beziehen und einen Bündnisfall ausrufen. Dann müssten andere EU-Staaten, ähnlich wie es in der NATO der Fall ist, Finnland beistehen.


    Das gleiche trifft auf Schweden zu.


    Übrigens würde ein Beitritt zur NATO das ganze Verhältnis nur weiter eskalieren, da es wieder einen Bruch der Zusagen eines Stops der NATO-Osterweiterungen darstellt.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • So lange Finnland in keinem Bündnis ist, steht Finnland alleine da.


    Es stellt sich die Frage:

    In welcher Gefahr schwebt ein Land, das keine Bündnispartner hat, die es im Notfall aktiv unterstützen ?


    Darf man ein Bündnis und damit Schutz ablehnen ?


    Der Knackpunkt bei https://dejure.org/gesetze/EU/42.html ist. Es gibt keine europäische Streitmacht. Der Rat muss auch erst einen Beschluss fällen, bevor ein EU-Mitglied "mit Militär helfen" darf.


    Auf der anderen Seite ist es sowieso nur eine Spitzfindigkeit...

    Wenn ein Land in der NATO ist, wird Russland automatisch melden, dass sich die NATO eingemischt hat.....auch wenn die Aktivität auf EU Basis erfolgt ist.

  • So lange Finnland in keinem Bündnis ist, steht Finnland alleine da.

    Die EU ist ein Bündnis... auch wenn es ursprünglich mal als Wirtschaftsbündnis begann.


    Wenn Art. 42 bereits bei Terrorangriffen Anwendung finden könnte, dann wäre ein offener Angriff durch ein anderes Land eineindeutig.


    Der Knackpunkt bei https://dejure.org/gesetze/EU/42.html ist. Es gibt keine europäische Streitmacht. Der Rat muss auch erst einen Beschluss fällen, bevor ein EU-Mitglied "mit Militär helfen" darf.

    Die Formulierung ist für mich nicht eineindeutig. Spielt auch kaum eine Rolle, da Absatz 7 ausschlaggebend ist.

    (7) Im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats schulden die anderen Mitgliedstaaten ihm alle in ihrer Macht stehende Hilfe und Unterstützung, im Einklang mit Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen. Dies lässt den besonderen Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik bestimmter Mitgliedstaaten unberührt.

    Es muss geholfen werden. Und wenn sich schon bei einem nicht EU-Mitglied so ins Zeug gelegt wird, sollte doch anzunehmen sein, dass die Unterstützung dann nicht geringer ausfallen dürfte. Zumal eine militärische Intervention mit eigenen Truppen als gegeben angesehen werden können sollte.

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  • "Schulden ihm..."

    "im Einklang mit der UN Charta"

    Da sehe ich das Problem, weshalb eine Hilfe wohl viel zu spät kommen würde....


    Zwischen einer Schuld und einer vertraglichen Pflicht gibt es Unterschiede.

    Eine Schuld muss man begleichen... irgendwann, sobald man dazu in der Lage ist.


    Eine Pflicht muss man erfüllen, egal was kommt.


    Wenn etwas im Einklang mit der UN Charta ist, muss es zuvor ein UN Mandat geben.

    Das wiederum ist von der Zustimmung der Mitgliedsstaaten abhängig.

    ......

    Putin droht effektiv Finnland mit Konsequenzen und betrachtet es jetzt schon als "feindlich", nur weil sie "die Idee" haben, sich der NATO anzuschließen.

    Es ist nichts als Erpressung, weil Finnland an keine Verträge mit Russland gebunden ist.


    Zu sagen "wenn ihr das macht ....weil ihr dann zu Vertragsbrüchigen gehört... werdet ihr automatisch auch..."

    Das wäre ein legitimer Hinweis.

  • Wenn etwas im Einklang mit der UN Charta ist, muss es zuvor ein UN Mandat geben.

    Es wäre nicht das erste Mal, dass ohne ein Mandat eingegriffen werden würde. Hinzu kommt, dass viele ohnehin schon auf Krawall gebürstet sind.


    Russland sollte wissen, dass die EU einen solchen Passus hat und das ganze eskalieren würde, würde es einfach ein EU-Mitglied angreifen. Sollte Finnland der NATO beitreten, könnte dies eine weitere Gefährdung der russischen Sicherheit bedeuten bzw. dies als eine solche wahrgenommen werden.


    Wer - wie für ihr Amt offensichtlich ungeeignete Personen - behauptet, jedes Land könne selbst entscheiden, ob es der NATO beitritt, und dabei einem über die Jahre aufgebauten Feindbild hinterherrennt und es noch schürt, sollte dann doch einmal den historischen Verlauf und die damit einhergehenden geopolitischen Aspekte betrachten.

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  • Russland sollte wissen, dass die EU einen solchen Passus hat und das ganze eskalieren würde, würde es einfach ein EU-Mitglied angreifen. Sollte Finnland der NATO beitreten, könnte dies eine weitere Gefährdung der russischen Sicherheit bedeuten bzw. dies als eine solche wahrgenommen werden.

    Jetzt beißt sich der Hund aber in den Schwanz ....


    Wenn Russland "wissen sollte" .. es also weiß ... dann ist jede Erwähnung von "bedroht russische Sicherheit" völliger Schwachsinn.

    Nach deiner Lesart ist die "Gefährdung" ja längst vorhanden, weil Finnland in der EU ist etc.


    Wer ....behauptet, jedes Land könne selbst entscheiden, ob es der NATO beitritt,

    Wenn ein bisher neutrales Land der NATO beitreten will, so IST dieser Wille allein seine Entscheidung.

    Da hat Putin überhaupt nichts zu vermelden. Es ist völlig egal, was der Typ davon hält und vor was er vorgibt, Angst zu haben.


    Die NATO entscheidet, ob die dem Wunsch entspricht oder auch nicht. Erst danach ist Putin wieder dran.

  • Wenn Russland "wissen sollte" .. es also weiß ... dann ist jede Erwähnung von "bedroht russische Sicherheit" völliger Schwachsinn.

    Nach deiner Lesart ist die "Gefährdung" ja längst vorhanden, weil Finnland in der EU ist etc.

    Nein, die EU ist kein so ein offensives Bündnis wie die NATO. Würde Finnland der NATO beitreten, könnten dort ganz andere Truppen und Waffen stationiert werden, wodurch eine Bedrohung Russlands entsteht. Dabei geht es nicht um ein paar Panzer sondern um Hyperschallwaffen, auf welche bei entsprechend naher Stationierung im kaum reagiert werden können.


    Die NATO entscheidet, ob die dem Wunsch entspricht oder auch nicht. Erst danach ist Putin wieder dran.

    Warum immer Putin. Hier geht es um Russland. Früher wurde Russland in solche Entscheidungen mit einbezogen. Und wie bereits an anderer Stelle erwähnt, gab es Zugeständnisse und einen Konsens, dass die NATO sich nicht weiter gen Osten ausdehnt. Inzwischen wurde frühlich weiter Erweitert und sämlichte Bedenken Russlands ignoriert.


    Wie würde es dir gefallen, wenn immer mehr deiner Nachbarn - bishin zu unmittelbar angrenzenden Nachbarn - Waffen bei sich installieren, die dann auch noch in deine Richtung zeigen?


    Jetzt könnte behauptet werden, dass die NATO nur für die Verteidigung da sei. Deshalb hatte sie wohl zum Beispiel im Kosovo ohne UN-Mandat Bomben abgeworfen und somit die Situation nur eskaliert. Die NAtO unter der Federführung der USA möchte sich als Weltpolizei aufspielen. Gibt es nicht genug Tomulte, werden welche geschaffen. So jemanden möchte ich nicht neben mir haben.


    Es sollte nicht der Blick aufs große Ganze vergessen werden.

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    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Hyperschallwaffen gibt es, außer in Russland, noch nirgendwo einsatzfähig. Die werden deshalb nicht installiert.


    Bei diesen Waffen ist es auch egal ob sie in Russland oder Finnland stationiert sind.

    Hyperschallwaffen haben mindestens eine Geschwindigkeit von Mach 5.

    Da spielen ein paar Hundert Kilometer Unterschied gar keine Rolle mehr.


    Die Zeiten, als "Russland" was zu sagen hatte, sind seit ein paar Jahren vorbei. Die Duma hat keinerlei Rechte mehr. Putin ist der, der alles bestimmt.


    PS:

    Es geht nicht um andere Länder, sondern um die bisher neutralen, die sich brav aus allem heraus gehalten hatten ... jetzt aber einen Grund sehen, die bisherige Neutralität aufzugeben.

  • Hyperschallwaffen gibt es, außer in Russland, noch nirgendwo einsatzfähig. Die werden deshalb nicht installiert.

    Woher willst du das wissen? Und was nicht ist, kann noch werden.


    Da spielen ein paar Hundert Kilometer Unterschied gar keine Rolle mehr.

    Jede Minute zählt. Kann die Regierung noch evakuiert werden und dadurch handlungsfähig bleiben oder nicht...


    Es geht nicht um andere Länder, sondern um die bisher neutralen, die sich brav aus allem heraus gehalten hatten ... jetzt aber einen Grund sehen, die bisherige Neutralität aufzugeben.

    Und das ist der Punkt. Spätestens mit dem Beitritt zur NATO kann ein Land nicht mehr als neutral angesehen werden.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
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  • Und was nicht ist, kann noch werden

    Es gibt keine. Selbst wenn es sie geben würde, müssten sie erst einmal installiert werden. ABER: Eine Hyperschallwaffe kann nicht gegen eine andere eingesetzt werden.

    Nicht umsonst hat Deutschland mittlerweile am israelischen Raketenabwehrschirm Interesse gezeigt.


    Jede Minute zählt. Kann die Regierung noch evakuiert werden und dadurch handlungsfähig bleiben oder nicht...


    Sobald eine Hyperschallwaffe wirklich ihr Ziel anvisiert hat, gibt es nicht viele Minuten mehr.

    Bei Mach 5 fliegt so ein Sprengkopf mit 1.715 Metern pro Sekunde. (1,715 Km)

    Kiew ist 1.200 Km Luftlinie von Berlin entfernt. Flugdauer aufgerundet 700 Sekunden ~ 11,7 Minuten.

    Laut russischen Angaben sollen ihre aber noch schneller sein.


    Der Abschuss muss erkannt und weiter gemeldet werden. Das dauert auch seine Zeit. Rechne dir aus, welche Chancen da noch bleiben.

    In der restlichen Zeit müssen die Regierungsmitglieder nicht nur unterwegs, sondern bereits in den Bunkern sein.


    Selbst die Flugbereitschaft mit ihren Alarmstaffeln kann innerhalb der Zeit nicht außer Reichweite einer Explosionswirkung kommen.


    Aber keine Sorge:

    Bereits bei Gründung der Bundesrepublik hat man sich auf so einen Fall vorbereitet und entsprechende Regularien geschaffen. Für jeden "Ausfall" gibt es einen "Ersatz".

    Zudem ist nicht alles in Berlin untergebracht.

    Lies nur mal nach wie viele Ministerien immer noch in Bonn sind ( https://de.wikipedia.org/wiki/…ndesbeh%C3%B6rden_in_Bonn )


    Spätestens mit dem Beitritt zur NATO kann ein Land nicht mehr als neutral angesehen werden.

    Korrekt, dann nicht mehr. Bis dahin sind es aber weiterhin neutrale Staaten.


    Russland hat aber bereits jetzt schon "vorsorglich" Iskander-Raketen in Stellung gebracht. 60 Km entfernt von der Grenze. Reichweite 500 Kilometer. Bewaffnung: Herkömmliche Sprengköpfe oder atomare.


    Für Russland hat also schon der Gedanke genügt, um neutrale Länder als feindlich einzustufen.

  • Selbst wenn es sie geben würde, müssten sie erst einmal installiert werden.

    Wo ist das Problem, welche zu installieren, wenn vorhanden? "Nur" weil ein (dann) NATO-Mitglied Waffen installiert, kann es nicht einfach angegriffen werden, um dies zu verhindern. Das wäre der Auslöser für einen Krieg.


    ABER: Eine Hyperschallwaffe kann nicht gegen eine andere eingesetzt werden.

    Habe ich auch nie behauptet und hat mit der Stationierung auch nichts zu tun. Das zeigt eigentlich um so mehr, warum Bedenken über eine Mitgliedschaft bestehen.


    Sobald eine Hyperschallwaffe wirklich ihr Ziel anvisiert hat, gibt es nicht viele Minuten mehr.

    Sag ich doch. Jeder Kilometer zählt.



    Kiew ist 1.200 Km Luftlinie von Berlin entfernt. Flugdauer aufgerundet 700 Sekunden ~ 11,7 Minuten.

    Warum Kiew - Berlin? Es geht hier um das Ziel Russland/Moskau von Seitens Russischer Nachbarn aus.


    Russland hat aber bereits jetzt schon "vorsorglich" Iskander-Raketen in Stellung gebracht. 60 Km entfernt von der Grenze. Reichweite 500 Kilometer. Bewaffnung: Herkömmliche Sprengköpfe oder atomare.


    Für Russland hat also schon der Gedanke genügt, um neutrale Länder als feindlich einzustufen.

    Ich glaube, die Waffen wurden dort nicht erst Aufgrund der jüngsten Beitritsabsichten dort stationiert, sondern bestehen schon seit ein paar Jahren.


    Die Einstufung als "feindlich" ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es gibt Länder, die handeln nach der Doktrin: "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich.", welche sich noch stärker äußert.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
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    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


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  • Warum Kiew - Berlin? Es geht hier um das Ziel Russland/Moskau von Seitens Russischer Nachbarn aus.

    Weil die Waffen mittlerweile direkt an der Grenze der Ukraine aufgefahren wurden.


    Nein, man spricht zwar mit Hyperschallbomben .... Wenn eine Bombe aber Hyperschallgeschindigkeit hätte, brauchte sie keine Sprengkraft. Der Aufschlag allein würde schon ausreichen .. ähnlich als wenn ein Meteorit einschlägt.


    Hyperschallwaffen werden nur gegen weit entfernte Ziele eingesetzt. Weil sie nur da auch Sinn machen.

    Die Rakete muss erst mit einem Flugzeug auf Höhe und Geschwindigkeit gebracht werden und von dort aus kann sie dann auf Hyperschall gehen.

    Ich glaube, die Waffen wurden dort nicht erst Aufgrund der jüngsten Beitritsabsichten dort stationiert, sondern bestehen schon seit ein paar Jahren.

    Falsch geglaubt. Russland hat selbst gesagt, dass sie die jetzt erst installieren.

    Die Einstufung als "feindlich" ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es gibt Länder, die handeln nach der Doktrin: "Bist du nicht für mich, bist du gegen mich.", welche sich noch stärker äußert.

    Ja ... wenn man jemand feindlich betrachtet, ist man entsprechend vorsichtig und misstrauisch.

    Unter Trump wurde die EU ja auch "feindlich betrachtet".

    Das ist dann eine Haltung, die sich auch jederzeit wieder ändern kann.


    Sobald man aber diplomatisch offiziell verlauten lässt, dass man ein anderes Land "zum Feind erklärt", ist das die Vorstufe zu einer Kriegserklärung.

    Eine "Feind-Erklärung" ist keine Drohung mehr, sondern eine BEdrohung.


    "Mischt euch nicht direkt ein, sonst ..." akzeptable Drohung


    "Ab jetzt seid ihr für uns ein Feind" ...

    Wer offiziell als Feind erklärt wird, muss sich auf einen Angriff vorbereiten. Das ist dann der Auslöser, alles in Abwehrbereitschaft zu versetzen, zu aktivieren und Truppen in die gefährdeten Bereiche zu verlegen.


    Wer so etwas im echten Leben noch nicht erlebt hat, dem rat ich dazu einfach mal ein Strategiespiel zu spielen

    Neutral = immer darauf achten, wie sich die Lage entwickelt

    Handelsabkommen = Friede, Freude Eierkuchen

    Handelsabkommen wird gekündigt = was geht da vor ? Welche Ressourcen werden plötzlich aufgewendet ? Werden vermehrt Truppen ausgebildet ? Werden Truppen an die Grenzen verlegt ?

    Kriegserklärung = spätestens jetzt solltest du alle Truppen an den Grenzen haben


    Es ist völlig egal was vorher gesagt wird. Die Taten zeigen, was wirklich los ist.


    Würdest du einem Land trauen, das erst sagt,

    - dass es sich nur um übliche Truppenverlegungen handelt .

    - dass es jetzt eine Übung stattfinden lässt

    - das zu diesem Zweck auch Truppen in andere Länder sendet

    - das plötzlich Materialmengen transportiert, die man für Übungen nie in der Menge brauchen würde.

    - das eine Spezialoperation startet, während der sie ein anderes Land ohne jegliche Kriegserklärung angreift

    - das zuerst vorgibt, nur eine bestimmten Region helfen zu wollen, um dann doch das ganze Land anzugreifen


    In einem Spiel würdest du das Spiel abbrechen. Sowas Hinterlistiges ist "unter aller Sau".

    Als Belohnung für so eine Hinterlist, würdest du jetzt alles daran setzen, den Angreifer "platt zu machen". Du holst dir alles, was du dafür brauchst und organisierst dir zusätzlich noch Verbündete, die nur auf den Einsatz warten.


    Geht der Angreifer dann auch noch gegen die Verbündeten vor, ist es komplett um ihn geschehen.

    In vielen Spielen gibt es einen Apokalypse-Modus.

    - Im ersten Teil werden alle Waffen auf einem Punkt zusammen gezogen werden

    - in der nächsten Phase werden alle zu einer Superwaffe, die dann alles auf dem Spielfeld zerstört.

    Sie vernichten dich selbst zu 99,99% auch, aber auch den Gegner. Am Ende sind nur die die Sieger, die nicht in der Nähe waren.


    Für Spiele gibt es Tipps, wie man die Apokalypse trotzdem überstehen kann - aber - wir befinden uns nicht in einem Spiel.


    Trotzdem lässt Putin schon mit Nuklearwaffen drohen, obwohl Russland selbst gar nicht von anderen Ländern angegriffen wird.


    "Wenn jemand dich schlägt, halte auch die andere Wange hin"

    Okay. Wenn man danach aber "noch eine bekommt" .... dann gibt es keine Wange mehr, die man dann noch einmal hinhalten könnte.

    Putin hat 2014 schon einmal zugeschlagen. 2022 erfolgte der nächste Schlag.


    Das NT der Bibel hat keine weiteren Verhaltensregeln, wie es jetzt weiter gehen könnte.

    Im AT steht aber auch noch etwas anderes "Auge um Auge. Zahn um Zahn"


    Sollte Russland oder einer seiner Verbündeten es wagen, auch nur eins der NATO-Mitglieder anzugreifen, wird automatisch der erste Teil vom Apokalypse Modus aktiviert:

    - DANN werden ALLE NATO-Mitglieder wirklich alles verfügbare Material heran schaffen.

    - Dann werden auch Waffen heran geschafft, die aus formalen Gründen offiziell nicht einsatzbereit sind

    - Dann werden auch alle vorhandenen Truppen verlegt

    - Dann werden alle russischen Kräfte überall auf der Welt attackiert

    - Dann werden sich alle Länder entscheiden müssen, ob sie dem russischen Angriff auf ein NATO-Mitglied tatenlos zusehen wollen.


    Die NATO besteht aus 30 Mitgliedsstaaten in Europa und Nordamerika.


    Basis der NATO ist der Nordatlantikvertrag nach Artikel 51 der UN-Charta. In seiner Präambel bekennen sich die Mitglieder zu Frieden, Demokratie, Freiheit und der Herrschaft des Rechts. 

    Demokratie, Freiheit, Herrschaft des Rechts.

    193 Staaten haben sich dieser UN-Charta verpflichtet... die übrigens das Selbstverteidigungsrecht nicht beschneidet.


    Russland hat zwar noch 1991 extra bestätigt, dass sich die Russische Förderation (und die 11 angegliederten Länder) auch an die UN-Charta halten wollen .. ignoriert sie aber.


    Russland gesteht der Ukraine NICHT das Recht auf ein eigenes Land, Freiheit und eigenes Recht zu.



    Und erst nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 wurde die Ukraine erneut souverän, erstmals mit internationaler Anerkennung. Als Gegenleistung für den Verzicht der Ukraine auf die auf ihrem Territorium stationierten sowjetischen Nuklearwaffen garantierten Russland, die USA und Großbritannien im Budapester Memorandum von 1994 die Eigenständigkeit und die bestehenden Grenzen des Landes.

    RUSSLAND hat die Eigenständigkeit GARANTIERT !!!!

    Wahrscheinlich ist einfach die Garantie abgelaufen - oder was ?



    Nach dem Verstoß gegen die UN-Charta verstößt Russland also auch noch gegen das Budapester Memorandum


    Russland hält sich definitiv weder an eigene Zusagen, noch an Verträge.

    Es gibt daher keinerlei nachvollziehbare Gründe, weiteren Zusagen zu trauen. .. wenigstens nicht, so lange das Land faktisch nur durch eine einzelne Person (Putin) regiert wird.


    Die Verträge und Zusagen wurden übrigens nicht "irgendwie heimlich unterlaufen" , sondern nachweislich gebrochen.


    Der Einmarsch in die Ukraine war der letzte Beweis dafür.

    Angriff ist KEINE Selbstverteidigung


    Der Spruch "Angriff ist die beste Selbstverteidigung" gilt nur für den Kriegsfall und ist nur ein geflügeltes Wort aus der Kriegsführung.

  • Weil die Waffen mittlerweile direkt an der Grenze der Ukraine aufgefahren wurden.

    Trotzdem ging es um von außerhalb Russland nach Russland.



    Falsch geglaubt. Russland hat selbst gesagt, dass sie die jetzt erst installieren.

    Auf einmal glaubst du, was Russland sagt? Leider habe ich es nicht mehr gefunden. Aber ich hatte gelesen, dass Politiker aus Lettland oder Estland sich über die Aussage Russland wunderten, da doch schon die genannten Waffen dort stationiert seien.



    Würdest du einem Land trauen, das erst sagt,

    Oder eines (nicht Russland), dass behauptet, in einem anderen Land gäbe es Chemiewaffen, um es angreifen zu können, obwohl es keine gab? Die Geschichte zeigt, ja.


    Als Belohnung für so eine Hinterlist, würdest du jetzt alles daran setzen, den Angreifer "platt zu machen". Du holst dir alles, was du dafür brauchst und organisierst dir zusätzlich noch Verbündete, die nur auf den Einsatz warten.

    Und in der Realität sehen sich (zukünftige) Terroristen bzw. Gruppierungen und Länder, welche mit diesen kooperieren, wenn sie hintergangen wurden.


    "Wenn jemand dich schlägt, halte auch die andere Wange hin"

    Wenn auch nicht physisch, so wurde auch Russland ins Gesicht geschlagen. Ignoriert und übergangen zu werden, ist bestimmt keine Freude. Das soll aber jetzt nicht als Gleichsetzung mit einem Krieg wargenommen werden.


    Russland hat zwar noch 1991 extra bestätigt, dass sich die Russische Förderation (und die 11 angegliederten Länder) auch an die UN-Charta halten wollen .. ignoriert sie aber.

    Ebenso wird die Charta von den USA ignoriert. Soviel dazu, dass sich andere Länder an etwas halten sollen, woran sie sich selbst nicht halten.


    Ich werde mich aus dieser Diskussion zurückziehen. Sie ist viel zu stark vom ursprünglichen Thema abgewichen

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
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    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.