Finnland ist zwar in der EU, hat sich bündnistechnisch jedoch bisher immer neutral verhalten. Das bedeutete, dass Finnland auch sicherheitstechnisch eigenständig und eigenverantwortlich sein musste. Seine Armee musste in der Lage sein, das Land alleine gegen einen feindlichen Angriff zu verteidigen.
Im Zuge der Jahrzehntelangen Friedensentwicklung, war es kein Problem, die 1.300 Kilometer lange gemeinsame Grenze mit Russland zu sichern. Russland war ja nicht feindlich gesinnt.
Da Finnland auch die Sanktionen gegen Russland mit unterstützt, ändert sich so langsam die Sichtweise in der Bevölkerung. In Kürze wird es dort eine Abstimmung darüber geben, ob Finnland der NATO beitreten soll.
Auch in Schweden gibt es ähnliche Bestrebungen, sodass abzusehen ist, dass auch dieses Land demnächst dazu bereit sein könnte, sich der NATO anzuschließen.
Österreich und die Schweiz würden dann als letzte westeuropäische Ländern neutral sein. Auch diese beiden Länder unterstützen die Sanktionen gegen Russland und könnten deshalb aus Sicht von Putin "feindlich gesinnt sein".