Alles anzeigen1) Tanke dann, wenn es am günstigsten ist
Es wird immer wieder gesagt, dass es mittwochs am günstigsten ist. Dann soll man ab 18 Uhr tanken.
Ich weiß, dass ich an einem Mittwoch eine Langstrecke fahren muss, die mich die ganze Tankfüllung kosten wird. Aus Erfahrung weiß ich, dass der Preis ab Dienstag erst einmal steigt. Ich habe also bereits am Montag für 1,889 € Super E10 getankt.
Am Mittwoch Abend (gestern) kostete der Liter dann 2,129 €. Ich habe laso 24 Cent pro Liter gespart. Bei meiner 40 Liter-Tankfüllung waren das schon 9,60€ weniger.
2) Fahre zur richtigen Zeit los
Fährt man azyklisch, hat man weniger Verkehr. Bei weniger Verkehr gibt es weniger Verkehrsteilnehmer auf deiner Strecke und damit oft auch weniger Staus.
Ich musste das Ziel um 7:30 Uhr erreicht haben. Gleichzeitig stand im Raum, dass es an mehreren Punkten zu massiven Staus kommen würde. Mit einem zusätzlichen Zeitpuffer von rund 45 Minuten sollte es also möglich sein, allein durch die frühe Abfahrtzeit auch Kraftstoff einzusparen.
Ich musste nur dafür sorgen, dass ich die Metropolregionen hinter mir habe, wenn der Berufsverkehr einsetzt. Bei der Rückfahrt hatte ich dann nicht so die Wahl.
3) Fahrzeug im optimalen Fahrzustand
Die Zündkerzen hatte ich schon vor einiger Zeit gewechselt. Der Motorluftfilter liegt leider noch ungewechselt im Kofferraum. Der Wechsel hätte durchaus noch einen geringeren Verbrauch bewirken können. Mit einem erhöhen Reifendruck wäre der Rollwiderstand geringer gewesen. Das geht jedoch zu Lasten der Sicherheit, weil sich dadurch auch die Auflagefläche verringert. Bei einer Gefahrensituation könnte sich das negativ auswirken. Ich habe es deshalb nicht gemacht.
4) Fahre gelassen und vorausschauend
Die Strecke ist bekannt und dadurch weiß ich oft auch, wann es zu Geschwindigkeitsänderungen kommt. Ich konnte meine Fahrweise also entsprechend anpassen.
Da ich bei meiner Fahrt Musik hören wollte, habe ich mir meine eigene mitgenommen. Musik, die nicht dazu anregt, schnell zu fahren, sondern eher Gelassenheit erzeugt.
5) Halte die Geschwindigkeit immer im Blick
Bergauf muss man automatisch mehr Gas geben als wenn es bergab geht. Das führt oft dazu, dass man auch mehr Gas gibt, wenn es schon längst nicht mehr nötig ist. Fährt man auf einer Ebene kann es auch sein, dass man mit der Zeit immer langsamer wird. Um dann wieder auf Normalgeschwindigkeit kommt, muss man wieder mehr Gas geben = höherer Verbrauch.
Zur Kontrolle habe ich deshalb einen GPS-Tacho eingeschaltet, den ich immer im Blick haben kann und der mir schon die kleinste Abweichung anzeigt. Mein übliches Tempo "auf Strecke" lag zwischen 107 und 117 km/h
6) Nutze das Gelände zu deinem Vorteil
Wenn es bergab geht, kann man das Gefälle auf zwei Arten nutzen:
1) Fuß vom Gas
Bei Verbrennern wird dadurch die Kraftstoffzufuhr abgeschaltet. "Das Auto wird von der Straße angetrieben". Ein möglichst hoher Gang sorgt dafür, dass der Motor nur eine sehr geringe Bremswirkung hat.
2) Pegel halten
Dadurch kann man sein Tempo steigern, ohne dass man mehr Kraftstoff verbraucht. Das ist nützlich, um zum Beispiel einen Berg auf der anderen Seite wieder hoch zu kommen. Der Zusätzliche Schwung hilft dabei, dass man dann weniger Kraftstoff verbraucht.
Ich habe das Bergab dazu genutzt, um Kraftstoff zu sparen.
7) Sei nie schaltfaul. Schalte immer wieder in den optimalen Gang
Je nach Fahrzeug liegt die optimale Motordrehzahl zwischen 2000 und 3000 U/min. Der höchstmögliche Gang ist der beste. So lange der Motor nicht stöhnt und ächzt, hat man den optimalen Gang eingelegt
8) Wer bremst verliert
Wenn du rechtzeitig den Fuß vom Gas nimmst, verbrauchst du im Schiebebetrieb keinen Kraftstoff mehr. Du kannst also schon den Fuß vom Gas nehmen, wenn du ein Tempolimit in der Ferne siehst. In den meisten Fällen reicht das aus, um am Geschwindigkeitszeichen mit dem dann gültigen Tempo anzukommen.
Beim Bremsen verbrauchst du aber bis kurz vorher Kraftstoff und trittst dann in die Bremse, die natürlich auch einen Verschleiß hat. Beim Bremsen verlierst du also gleich zwei Mal.
9) Vertraue deinem Bordcomputer nicht
Die Reichweitenanzeige beruht nur auf Statistik. Sie nimmt an, dass du weiterhin wie bisher fahren wirst. Änderst du deine Fahrweise, passt sich die Anzeige daran an. So kannst du plötzlich auf enorme Reichweiten kommen, wenn es längere Zeit bergab geht und schockierend kurze Reichweiten, wenn du zwangsweise sehr viel mehr Gas geben musst.
10) Lass dich nicht hetzen
Ein Navi mit Anzeige, wann man sein Ziel erreicht, ist nützlich. Man kann da ganz gut erkennen, dass man durch eine andere Fahrweise eigentlich kaum wirklich Zeit verliert.
Je nach Navi kann es aber auch sein, dass am Anfang auch eine viel zu kurze Fahrzeit angezeigt wird, wenn du normalerweise sehr zügig fährst. Stell das Navi also nicht so ein, dass es sich an deine Fahrweise anpasst.
11) Halte dich nicht stur an Regeln
"Ab 50 km/h kann man bereits in den 5. Gang schalten" stimmt, wenn man sich auf einer Ebene befindet und nur das Tempo halten will.
"Ab 70 km/h sollte in den 5. Gang schalten" stimmt, wenn es nicht bergauf geht und man nicht in einer Beschleunigungsphase ist.
Nach über einem Monat an Dauer-Testfahrten stellte ich fest, dass manche Regeln sogar den Verbrauch noch steigern können. in einer täglichen "Landstraßensituation" mit sich regelmäßig abwechselnden Steigerungen, war es besser, mit dem Schalten so lange zu warten, bis ich mich auf der Kuppe der Steigungen befand.
12) Versuche nicht, krampfhaft ein bestimmtes maximales Tempo einzuhalten
Meine letzte Testfahrt sollte nicht als reine Testfahrt stattfinden, da ich es dafür eigentlich zu eilig hatte. Dazu setzte ich mir nicht die "als spritsparend erkannten 117 km/h" als Höchstgeschwindigkeit, sondern fuhr auch erheblich schneller.
Ging es bergab, beschleunigte ich (auf der Autobahn) auch auf bis zu 130 km/h, wenn es die Verkehrslage zuließ. Da ich genau weiß, dass darüber der Verbrauch erheblich höher wird, legte ich es auch nicht darauf an, noch schneller fahren zu wollen.
Am Ende der Testfahrten hatte ich mit dieser Fahrweise den persönlichen bisherigen "Reichweitenrekord" von 653 Kilometern auf satte 706 Kilometer steigern können.
Nach rund 2.000 Kilometern, in denen ich sowohl das Fahrzeug als auch mich selbst "optimiert" habe, habe ich die ideale spritsparende Fahrweise für diese Strecke gefunden.
Es gibt aber noch ein paar Spritspart-Reserven:
13) Sommerreifen statt Winter- oder Allwetterreifen
Sommerreifen haben ein feineres Profil und einen geringeren Rollwiderstand.
14) Spezielle Eco-Reifen
Das ist ein bei Fahrzeugherstellern beliebter Kniff, um den Verbrauch noch einmal zu drosseln. Er wird aber durch geringere Laufleistung und andere Mankos aufgehoben. Am Ende könnte es sein, dass man dadurch sogar mehr zahlt.
15) Gewichtsverringerung
Jedes Kilogramm zu viel erhöht den Kraftstoffverbrauch.
16) Unnötige Verbraucher abschalten
Heizung, Radio und andere Verbraucher gehen immer auch auf die Reichweite. Auch wenn ich mit einem Verbrenner teste - diese Aspekte spielen bei einem E-Fahrzeug eine noch größere Rolle, weil es da keine Abwärme mehr gibt und der Fahrakku nicht durch die Lichtmaschine nachgeladen wird.
Diese Spareffekte kann ich leider nicht mitnehmen.
Wegen der "unbestimmbaren Wetterlage" und der Regionen, die ich durchfahren muss, könnte ich höchstens von Mai - August Sommerreifen fahren. Von September - April auf Allwetter- oder Winterreifen. Auf meiner Testfahrt mit maximal 100 km/h musste ich wegen einer Autobahnsperrung ins tief verschneite Sauerland hinein. Es waren nur 20-30 km aber auf dem Rest der Strecke waren keine winterlichen Verhältnisse.
Mein Auto ist auch ein Transportfahrzeug. Bei einer reinen Spritsparfahrt spielt das Gewicht eine große Rolle. Unterlasse ich den Transport, muss ich vor Ort Sonderfahrten unternehmen, die dann einen zusätzlichen Verbrauch kosten. In meinem Fall bringt ein geringeres Gewicht also sogar noch Nachteile
Falls nötig schalte ich die Heizung ein. Es ist ja nur genutzte Abwärme, die nicht extra erzeugt werden muss. Das Radio ist an, um Verkehrsmeldungen und Musik vom Handy zu hören. Etwas "Luxus" gönne ich mich eben weiterhin