Spritsparen 2022

  • 1) Unnötige Fahrten vermeiden

    Spart nicht nur Sprit, sondern auch Zeit und Geld für die Parkplatzsuche.


    2) Fahrten zusammen legen

    Statt alle paar Tage eine (Einkaufs)Fahrt, einfach nur einmal oder alle paar Wochen für einen Großeinkauf fahren


    3) Gewicht sparen

    Jedes unnötige Kilogramm Gewicht kostet durchschnittlich 0,1 Liter Sprit. 10 Kg Gewicht kosten dadurch 1 Liter Sprit auf 100 Kilometer.


    Kein Langstrecken-Einkauf

    Auch wenn man etwas zu einer Fahrt mitnimmt, weil es "hier ja billiger ist", kann es sein, dass es durch den Spritverbrauch am Ende doch teurer ist, als wenn man es am Ziel "teuer" gekauft hätte


    Reservekanister raus

    1 Liter Benzin wiegt 0,75 Kg. 1 Liter Diesel wiegt 0,84 Kg. Der volle Reservekanister wiegt damit (inklusive Kanister) rund 5 Kg und kostet dich alle 100 Kilometer 0,5 Liter Sprit. Auf 1.000 Kilometer gerechnet, hättest du ohne Reservekanister noch rund 100 Kilometer weiter fahren können.


    4) Immer wieder anhalten müssen vermeiden

    Den meisten Sprit braucht man dazu, um den Rollwiderstand beim Losfahren zu überwinden. Wer eine aktuelle Verbrauchsanzeige hat, wird sehen, dass sie beim Anfahren schlagartig über die 20-Liter-Marke springt.

    Eine längere Strecke, ohne Haltepunkte, kann dadurch sogar noch weniger Spritverbrauch als eine kürzere Strecke bedeuten.


    5) Fahren, so lange es geht

    Wenn deine "eigentliche Spur" steht, weiche auf eine andere aus, auf der der Verkehr noch läuft. Du lässt den Wagen einfach langsam ausrollen und musst dadurch eventuell nicht einmal anhalten, sondern kannst "aus dem Rollen heraus" wieder neu beschleunigen.


    6) Beim Anhalten an Steigungen aus der Handbremse anfahren

    Wenn man den Wagen "mit der Kupplung hält", verbraucht der Motor die ganze Zeit so viel, als wenn man eine Steigung hinauf fahren würde (obwohl man sich ja keinen Zentimeter vorwärts bewegt.

    Es bringt nicht einmal einen Vorteil beim Losfahren, weil immer noch der gleiche Rollwiderstand überwunden werden muss.


    7) Unnötige Tankstopps vermeiden

    Zu jedem Tanken muss man anhalten. Davor oder danach muss man noch einige Mal den Motor starten. Wir müssen also mehrmals mehr Sprit verbrauchen als wir gebraucht hätten, wenn wir einfach weiter gefahren wären.

    Auf diese Art kann man ein paar gesparte Cents schon durch den Tankvorgang selbst wieder verloren haben.


    8 ) Tankstopps planen

    Du weißt in der Regel rechtzeitig vorher, wann du einen vollen Tank brauchst. Tanke bereits einige Tage vorher zu einer Zeit, in der der Sprit normalerweise günstiger ist.


    9) Spekulieren auf einen anderen Preis kann auch "nach hinten losgehen"

    Es sieht so aus, als wenn der Sprit immer günstiger werden würde.

    Also wartet man bis auf den letzten Drücker - und dann ist der Preis nicht mehr gesunken, sondern erheblich gestiegen.


    Umgekehrt kann es natürlich genauso ausgehen:

    Man tankt früher, weil man denkt, dass der Preis steigen wird - und dann wird der Sprit doch günstiger


    10) Stark beschleunigen, wenn man eine höhere Geschwindigkeit braucht

    Während des Beschleunigens verbraucht der Motor immer mehr Energie als wenn man nur das Tempo halten muss. Man muss also vorrangig die Beschleunigungszeit verkürzen.

    Wenn man nicht so stark beschleunigt, verlängert sich nur die Zeit, bis man die gewünschte Geschwindigkeit erreicht hat. Längere Zeit der Beschleunigung = mehr Spritverbrauch.


    11) Zur richtigen Zeit schalten


    Bergauf nicht zu früh schalten

    Die Regeln "ab x km/h hochschalten" gilt da nicht. Die allgemeinen Regeln beziehen sich nur auf ebene oder abfallende Strecken. Schaltet man nach einer "Ebenen-Regel", fährt man untertourig und verbraucht dadurch mehr Sprit.


    Bergab noch viel früher als sonst schalten

    Hier gilt die Regel nun umgekehrt: Der Wagen fährt eigentlich sogar ohne Motorkraft den Berg herunter. Wir legen den größtmöglichen Gang ein, um möglichst wenig Bremswirkung zu haben.


    Gang raus spart keinen Sprit und ist sogar noch gefährlich

    Beim reinen Rollenlassen verbraucht der Motor weiterhin so viel Sprit wie im normalen Leerlauf. Das geht aber noch besser (dazu im nächsten Punkt). Wenn man auf rutschigen/nassen Untergrund danach aber wieder einkuppelt, entstehen schlagartig Bremskräfte, die zu einem Ausbrechen oder Schleudern des Fahrzeuges führen können.


    12) Motorbremse statt Fußbremse

    Als "Motorbremse" bezeichnet man es, wenn man einen tieferen Gang einlegt, um das Fahrzeug abzubremsen. Auch einfach den Fuß vom Gas nehmen, sorgt dafür, dass der Motor in den "Schiebebetrieb geht".

    Jetzt verbraucht der Motor fast Null, weil er jetzt "von der Straße angetrieben wird".


    Du könntest den Motor eigentlich ganz ausmachen und würdest trotzdem noch weiter fahren - mach das aber auf gar keinen Fall. Das kann lebensgefährlich sein !

    Vom laufenden Motor sind viele Funktionen im Fahrzeug abhängig. Das reicht vom Bremsen bis hin zum Lenken. Gleichzeitig kannst/darfst du den Motor nicht einfach aus einer höheren Geschwindigkeit heraus starten, wenn du keine kapitalen Schaden an Pumpen und anderen mechanischen Komponenten riskieren willst.

    Zusätzlich gibt es auch noch einen starken Ruck, der dazu führen kann, dass die Reifen die Bodenhaftung verlieren.


    13) Tanke da, wo es günstiger ist - auch wenn es keine "Marke" ist 

    Autos sind NICHT auf bestimmte Marken optimiert. Wer so etwas behauptet, lügt dich ganz bewusst an oder hat keine Ahnung.

    Motoren sind auf eine bestimmte genormte Qualität ausgelegt. Diese Norm muss durch alle Marken erfüllt werden.


    "In meiner Tankklappe steht aber eine Empfehlung für Marke X"

    Ach - und was machst du, wenn es die Marke nicht mehr gibt ? Wirfst du dann dein Auto weg ? :lach::joker:


    Autos müssen in allen Ländern laufen können. Es gibt aber keine Marken, die es in allen Ländern gibt. Ich habe erlebt, als es noch "Esso", "Shell" und "Aral" gab. Von den drei Marken gibt es heute nur noch "Aral" - es waren nämlich nur verschiedene Marken für den gleichen Sprit.

    Hätte damals "Esso" als Empfehlung in der Tankklappe geklebt, würde man den Sprit schon lange nicht mehr bekommen.


    "Markenempfehlungen" sind nur Zeichen dafür, dass da irgendwo Geld für Werbung fließt - aber nicht, dass der Sprit besser für den Wagen ist.


    14) Mehr/andere Additive sparen nicht unbedingt wirklich Sprit

    Der Sprit hat die Norm. Additive sollen nur die Verbrennung ändern/verbessern. Dadurch soll dann Sprit gespart werden. In unzähligen Tests wurde immer wieder bewiesen, dass die Additive kaum nennenswerte Verbrauchsunterschiede ausmachen. Die Unterschiede waren immer so gering, dass es zu den typischen Laborabweichungen gezählt werden konnte.


    Falls du lieber den Herstellerangaben traust - rechne einfach mal nach, wie viele Liter Sprit du sparen musst, um den Unterschied zum "normalen Sprit" wieder herein zu holen.

    Unten ist ein Foto, auf dem die Spritpreise für Diesel zu sehen sind. Da gibt es eigentlich nur eine Norm.

    Zwischen den beiden Sorten liegen aber 24 Cent Unterschied. Bei 10 Litern würdest du für den Preisunterschied einen ganzen Liter mehr bekommen.


    Wenn sich der "bessere Sprit" lohnen soll, müsstest du damit also mindestens 1 Liter weniger verbrauchen.


    15) Den größten Spareffekt hast du durch Änderung der Fahrweise

    Im Rahmen meiner Spritspar-Tests (siehe entsprechende Themen und Beiträge) habe ich im Laufe der langen Test-Zeit (über 1 Monat) auch mein Fahrverhalten geändert.

    Ich achte jetzt nicht mehr speziell auf irgend etwas, fahre aber trotzdem erheblich sparsamer als zuvor.


    Wenn ich es davor eilig hatte, fuhr ich auch gerne schon einmal mit Höchstgeschwindigkeit, die der Wagen leisten konnte.

    Dann reichte die Tankfüllung im schlimmsten Fall auch mal nur 480 Kilometer weit.


    Mittlerweile sage ich mir aber "130 km/h reichen".

    Das heißt nicht, dass ich jetzt stur das Tempo halte - vor allem weil mein Wagen dadurch auch nicht viel weniger verbraucht. Es ist nur ein "Tempolimit im Kopf", das ich nicht als Ziel nehme, sondern als "geplantes Maximum". Wenn es die Verkehrssituation erfordert, trete ich zwischendurch also weiterhin "kräftig drauf".

    Es wirkt sich aber nicht mehr stark auf den Verbrauch aus, weil es nur noch Ausnahmefälle sind, die nur kurzfristig auftreten.

    Mittlerweile reicht die Tankfüllung immer wieder bis zu 680 Kilometer weit.


    Je mehr Land- und Stadtstraßenanteil, desto geringer die Reichweite.

    Das liegt aber daran, dass ich auf diesen Straßen immer wieder anhalten und neu starten muss.


    16) Lerne dein Fahrzeug selbst richtig kennen

    Selbst exakt gleiche Modelle haben nicht den gleichen Verbrauch.

    Es ist deshalb ungemein wichtig, dass man sich wirklich mit dem eigenen Fahrzeug beschäftigt... auch wenn man immer das gleiche kauft/fährt


    Achte auf den Drehzahlmesser und deine Ohren

    Wenn es "grummelt, brummelt" und "sich zäh anfühlt", läuft der Motor untertourig. Dann braucht der Motor mehr Kraft und Sprit als wenn du einen niedrigeren Gang gewählt hättest.

    Wen der Motor "schrill und hell" klingt, läuft er oberhalb vom idealen Drehzahlbereich. Dann verbraucht er auch mehr Sprit als nötig. Lege einen höheren Gang ein.


    Die Regeln stimmen nicht bei Boxer-Motoren

    Boxer-Motoren klingen immer "blubberig" als wenn man untertourig fahren würde. Das "Blubbern" hört auch nicht auf, wenn die ganz niedrige Gänge einlegen würdest. Das "Grummeln und Blubbern" ist das Kennzeichen aller Boxer-Motoren.

    Ähnlich ist es auch bei sogenannten "Big Blocks" und "Small Blocks"


    Die Regeln stimmen auch nicht für Kreiskolben/Wankel-Motoren

    Wankel klingen immer so, als wenn man einen zu kleinen Gang eingelegt hätte. Das "Heulen und Kreischen" ist ein typisches Erkennungszeichen für solche Motoren. Das liegt auch mit daran, dass diese Motoren mit bis zu 8.000 U/min laufen.

    Solche Sounds kennt man normalerweise nur von Formel-Wagen und Renn-Motorrädern, die mit ähnlich hohen Drehzahlen fahren.


    Die Hinweise sind aber nur der Vollständigkeitshalber gebracht. Das für den Fall, dass ihr auch mal so einen Exoten in die Finger bekommt und damit Sprit sparen wollt/müsst.



    Für einen späteren Vergleich nun das Foto einer Tanksäule. Das sind zur aktuellen Zeit die "durchaus normalen Preise" auf die man treffen kann.


    Ihr seht die Spritpreise am 23.04.2022:

    Diesel kostet 244,9 - 268,9 Cent

    Benzin kostet 230,9 - 264,9 Cent


    Bei solchen Preisen macht sich jeder gesparte Liter Sprit direkt im Geldbeutel bemerkbar.