Vorratshaltung kann viel Geld sparen

  • Stand Mai 2022: Allen ist klar, dass das Leben in Zukunft immer teurer werden wird.

    Das ist eigentlich immer schon so gewesen. Das nennt sich Inflation. Spätestens ab diesem Jahr wird man sich aber Gedanken darüber machen, wie man die Preissprünge wenigstens etwas kompensieren kann.


    Stell dir einfach mal vor, du hättest dir vor einigen Monaten nur eine Flasche Speiseöl mehr gekauft. Damals kostete der Liter noch so um 1 Euro. Heute kostet der gleiche Liter Speiseöl plötzlich 4 Euro. Durch deinen früheren Kauf hättest du also 3 Euro gespart.

    Das soll nur ein einziges Beispiel sein, um zu zeigen wie viel ein eigener Vorrat an Geld sparen kann.


    "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" - "Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht auf morgen"

    Passt auch zur Vorratshaltung. "In der Zeit" ist jetzt immer. Warte nicht auf besondere Angebote. Es kann sein, dass es keine mehr geben wird. Dann hast du immer noch keine Vorräte und musst den immer weiter gestiegenen Preis bezahlen.


    Wenn es ein Angebot gibt, sollte man es direkt zum Anlegen eines eigenen Vorrats nutzen.

    Kauf aber nicht "einfach in Massen" ein. Überlege, wie viel du davon wirklich verbrauchen wirst. Es hilft dir nichts, wenn du dann irgendwann nur von einem Lebensmittel leben musst, damit es nicht verdirbt.


    Mach dir eine Liste, was immer benötigt wird

    Bei diesen Artikeln kannst du am meisten sparen, weil du sie immer wieder nachkaufen musst.


    Schau ganz gezielt auf das MHD

    Nimm den Artikel, der das längere MHD hat.


    Viele Lebensmittel haben gar kein MHD

    Sie laufen nicht ab, weil sie eigentlich dauerhaft haltbar sind. Dazu müssen sie natürlich auch sachgerecht gelagert werden. Zucker, Salz, Honig, Nudeln, Mehl, getrocknete Hülsenfrüchte ... informiere dich darüber, was sonst noch nicht verderben kann.


    Ignoriere das MHD

    MHD heißt "MINDEST-Haltbarkeitsdatum" = wenigstens bis zu dem Datum haltbar

    In Englisch ist der Begriff viel besser "best bevor" = am Besten vor diesen Datum. Danach aber auch kein Problem.


    Sortiere nach dem FIFO-Prinzip

    FIFO = First In First Out

    Das zuerst gekaufte Lebensmittel kommt ganz nach vorne, damit es auch zuerst verbraucht wird. Alles später gekaufte kommt dahinter.


    Lagere Früchte selbst ein

    Äpfel und Kartoffeln gibt es nur eine gewisse Zeit im Jahr. Was man danach bekommt, sind nur eingelagerte Äpfel und Kartoffeln, die bei Bedarf dann vom entsprechenden Landwirt per LKW abgeholt werden. Das sind nur zwei Früchte, bei denen wir denken, dass wir sie "frisch" im Laden bekommen würden - die aber nur vorher eingelagert wurden.


    Informiere dich "was sonst noch geht" und was für eine sachgerechte Lagerung nötig ist.


    Baue selbst Früchte an

    "Balkongärten" haben gerade Konjunktur. Man kann in Töpfen und Säcken auch Gemüse anbauen wenn man gar keinen Garten hat. Wer einen Garten hat, für den ist es eine Überlegung wert, ob man Zierflächen nicht (wieder) zu Nutzflächen macht.


    Ja, Pflanzen kosten Geld. Sämereien dauern sehr lange, bis sie zur Pflanze werden und den Zusicherungen, wie viele Pflanzen daraus entstehen kann man auch nicht trauen. Danach kosten die Pflanzen auch Zeit und Arbeit.

    Aus einer halben Pflanzkartoffel werden aber mehrere Kilogramm Kartoffeln. Die kann man dann für den Winter einlagern und muss dann für ein halbes Jahr keine Kartoffeln mehr kaufen.

    Aus einem einzigen Samenkorn kann eine Tomatenpflanze werden, die dann viele Kilogramm Tomaten bringen kann. Die muss man dann entweder verbrauchen oder für die Lagerung zubereiten.


    Vorratshaltung kostet Platz

    In meiner Mietswohnung habe ich diesen Platz nicht. Ich kann also keine großen Vorräte anlegen. So ergeht es wohl vielen anderen auch. Ich muss also den "Vorrat" auf die Dinge beschränken, die ich wirklich regelmäßig benötige und die am stärksten im Preis steigen werden.


    Ich kenne aber welche, die "Platz satt haben" und ihn selbst nicht nutzen. Dort kann ich theoretisch auch einen Vorrat anlegen.

    Da "dieser Platz" aber weit entfernt ist, muss ich die Transportkosten auch rechnen. Wenn ich hier günstig einkaufe, kann sich die Ersparnis durch die Transportkosten schon wieder "aufgefressen" haben.

    Wenn, dann sollte man ortsnah zum "Vorratslager" einkaufen - und natürlich nicht extra fahren müssen, um sich dann aus dem Vorrat zu bedienen.


    Vorratshaltung kann Energie kosten

    Einfrieren war sonst die günstigste Art der Vorratshaltung. Bei immer weiter steigenden Energiekosten kann es aber sein, dass die Vorratshaltung genauso teuer wie die mögliche Ersparnis ist.

    Besser ist es, die Lebensmittel auf andere Art haltbar zu machen (z.B. Einkochen)


    Manches lässt sich auch beim besten Willen nicht bevorraten

    Nehmen wir als Beispiel mal Energie. Strom kann man nur in Batterien speichern. Die Kapazität ist begrenzt und Batterien sehr teuer. Eine Batterie würde sich heute also nicht lohnen... aber bei einem Stromausfall wäre es doch ganz nützlich, wenn man sein Mobiltelefon trotzdem noch an einem externen Akku/Powerbank aufladen könnte.


    Kraftstoff darf man nur in begrenzten Mengen lagern. Das dient der Sicherheit. Aber auch sonst kann man Kraftstoff nicht lange lagern. Diesel und Benzin verderben auch nach einiger Zeit und können danach nicht mehr genutzt werden.

    Hier kann man höchstens die zulässige Menge auf Vorrat haben, um für Notfälle gewappnet zu sein. Der Vorrat muss dann aber auch regelmäßig aufgebraucht und ersetzt werden.


    Was man nicht bevorraten kann, muss man einsparen

    Schau nach, welche Möglichkeiten sich anbieten, um zum Beispiel Energie zu sparen. Kauf nicht einfach, weil es weniger verbraucht. Rechne nach, wie lange es dauert, bis du durch den Neukauf eine entsprechende Ersparnis hast. Erst danach sparst du wirklich.


    LED-Lampen waren vor Jahren noch so teuer, dass es sich nicht lohnte eine zu kaufen. Die damaligen Lampen konnten in der ganzen Lebenszeit nicht die Energie sparen, die es gebraucht hätte, um den Kauf sinnvoll erschienen zu lassen.

    Heute sind die Lampen so günstig, dass man jede Neonröhre durch eine LED-Röhre ersetzen sollte - spätestens wenn sie mal wieder ersetzt werden soll.


    "Was mache ich mit meinen Vorräten an Neonröhren ?"

    Aufbewahren für Notfälle. Das Geld war sinnlos ausgegeben. Du hast mehr bevorratet als du verbrauchen kannst. Das war eben ein Fehler.

    Die zusätzlich verbrauchte Energie kann jetzt teurer als die Röhre selbst werden.


     Vorratshaltung ist immer eine Investition in die Zukunft. Zuerst kostet sie mehr als üblich. Die Ersparnis kommt erst später.