Corona-Risiko beurteilen ohne Infektionszahlen

  • Seit die Pandemie ausgebrochen ist, wurde immer versucht, das allgemeine Risiko durch Erhebung diverser Zahlen zu ermitteln und darüber zu informieren.

    Weltweit bestand der Konsens, dass man Neuinfizierte zählte und die Zahl dann "pro 100.000 Einwohner" hochrechnete. Damit tägliche Schwankungen und Ungenauigkeiten keinen oder nur wenig Einfluss haben, wurde dann der Durchschnitt der letzten 7 Tage ausgerechnet.

    So entstand dann die "7-Tage-Inzidenz"


    Das System hatte jedoch von Anfang an einen Haken: Es gab keine allgemeine Regel, ab wann man als "infiziert" gilt.

    China nutzte das aus indem nur noch die Fälle gezählt wurden, bei denen die Krankheit auch ausbrach. Schon sahen die Zahlen wieder gut aus. Während der Rest der Welt weiterhin die Menschen zählten, die sich infiziert hatten (auch wenn es keine Symptome gibt) wurden in China nur noch die Krankheitsausbrüche gezählt.

    Das ist auch mit der Grund dafür, dass "China in Panik gerät", wenn auch nur wenige Fälle gemeldet werden. 1 Infektion mit Symptomen kann bedeuten, dass es parallel dazu unzählige Menschen gibt, die sich zwar infiziert haben, aber bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist.


    Mit der Variante Omikron hat China 2022 aber mit Massentests begonnen, um auch die unerkannt Infizierten festzustellen. Sie kommen in Quarantäne .. aber ihre Zahlen fließen trotzdem nicht in die Statistik mit ein.


    Eine weitere Möglichkeit der Risikobeurteilung besteht darin, die Zahl der an/mit/durch Corona Gestorbenen zu ermitteln

    Das System hatte von Anfang an ein Problem:

    Corona ist eine Infektion, die zu multiplen Organversagen führt und nicht nur eine Lungenerkrankung, wie man anfangs einmal angenommen hatte. Es ist eine Kettenreaktion, die durch die Infektion ausgelöst wird und zum Tode führt.


    Intensivbettenbelegung

    Wenn die Infektion so schlimm ist, dass man mit normaler Behandlung sterben würde, wird eine intensivmedizinische Behandlung nötig. Die dafür benötigten Betten wurden gezählt.


    Krankenhausbelegungszahlen

    Am Anfang konnte man noch genau differenzieren, wenn eine Einweisung durch die Infektion verursacht wurde. Die Zahlen waren zuverlässig. Mit Omikron änderte es sich jedoch:

    Die Menschen kamen mit irgendeiner Krankheit, wurde getestet und als "positiver Fall" entdeckt. Die Zahl ist also nicht mehr aussagekräftig genug.


    Alle Zahlen beruhen also darauf, dass getestet wird: Keine Test = keine Zahlen

    In Deutschland soll es ab Juni 2022 keine kostenlosen Bürgertests mehr geben. Eine Testpflicht wird Einrichtungen beschränkt bleiben, in denen besonders gefährdete Menschen untergebracht sind.


    Ab dann muss man sich also selbst einen Test kaufen. Ist man positiv, kann ein offizieller Test auch weiterhin kostenlos durch einen Arzt veranlasst werden. Ist es (auch nur) ein Antigentest, wird dieser Fall nicht gemeldet. Erst das Ergebnis eines zusätzlichen nötigen PCR-Tests fließt in die Statistik mit ein.


    Trotz eventuell enormen Infektionszahlen, werden also nur ganz wenige Infektionen auch Eingang in die Statistik finden.

    Das Beurteilungssystem versagt, weil die dafür nötigen Zahlen fehlen.

    "Friede, Freude, Eierkuchen. Ich lasse mich einfach nicht testen und schon bin ich nicht infiziert"


    Man kann dann die allgemeine Infektionsgefahr nur noch durch das Hochrechnen der Krankenhausfälle feststellen. Dazu müsste man aber eine Vergleichszahl haben: 1 Krankenhausfall = ??? erkannte Infektionen mit leichten oder keinen Symptomen.

    Den dazu nötigen Wert gibt es nicht.


    Damit wird es auch keine verlässliche Risikobeurteilung mehr geben: Alle Einschätzungen werden falsch oder nur Vermutungen sein.


    Unter Deutschland: Infektionszahlen 21.10.2020 bis 20.10.2021 haben wir ein Jahr lang regelmäßig die Infektionszahlen gemeldet.

    Nach einer kurzen Pause haben wir die Dokumentation am 10.11.2021 die Dokumentation unter Deutschland: Infektionszahlen aktuell wieder aufgenommen.


    Wir werden die Dokumentation erneut pausieren oder beenden müssen.