Preisanstiege nicht immer nachvollziehbar

  • Rohstoffmangel, steigende Transport- und Energiekosten, allgemeiner Mangel, Ukraine-Krise und was noch so alles als Grund für Preiserhöhungen angegeben wird - aber irgendwas kann da manchmal auch nicht wirklich stimmen.


    Zwei Beispiele:

    Ein "Dosenfutter", das aus Nudeln, Soße und ein paar Fleischanteilen besteht, kostete vor einiger Zeit noch 1,98€. Das war bereits nach der Preiserhöhung von 1,89€ auf 1,98€

    Am Wochenende habe ich mir mal wieder eine Dose geholt ... 2,49€.

    Dose Nummer 1 wurde am 23.03. hergestellt. Dose Nummer 2 wurde am 31.03. produziert. Eine Kostensteigerung von rund 25% in nur einer Woche erscheint mir persönlich nicht nachvollziehbar zu sein.


    Im Beruf habe ich auch direkte Einsicht auf Lagerbestände von Lieferanten.

    Tag 1: Menge 9.255 Stück ... Preis X

    Tag 2: Menge 9.255 Stück ... Preis + 50 Cent

    Tag 3: Menge 9.255 Stück ... Preis noch einmal + 75 Cent.


    Eindeutig ist dort kein einziges Stück hinzu gekommen. Man hat also selbst nicht mehr zahlen müssen und in nur 1 Tag gibt es auch keine sonstigen Steigerungen. Trotzdem steigt der Preis täglich weiter.

    Hier besteht der begründete Verdacht, dass das Lager die diversen Erklärungen nur als Ausrede benutzt, sich zusätzliche Gewinne zu verschaffen.


    "Wenn der Preis immer weiter steigt, kauft das doch keiner"

    Leider bin ich jemand, der diese künstlich erhöhten Preise einfach akzeptieren muss, wenn es irgendwann nichts Günstigeres mehr gibt. Da aber auch die "günstigeren Versionen" tagtäglich weiter steigen ... wird auch dieses überteuerte Produkt irgendwann einmal Abnehmer finden.

    Dann wird es aber keinem mehr auffallen, wie der Preis entstanden ist.


    "Angebot und Nachfrage regeln den Preis"

    Ja, das ist der nächste Punkt. Von diesem Produkt wird weniger hergestellt als gebraucht wird. Die Nachfrage ist höher als das allgemeine Angebot dieser Warengruppe. Das Produkt wird überall dringend benötigt. Es gibt keine Chance, den Bedarf so weit zu senken, dass sich Angebotsmenge und Nachfrage die Waage halten.


    Sei es im normalen Laden oder auch in anderen Bereichen. Es gibt einige Gründe, die für die Annahme sprechen, dass sich da "einige Einzelne" zusätzlich die Taschen füllen.

    Leider kann man beim Ladenpreis nicht nachvollziehen, an welcher Stelle der Lieferkette das passiert. Dadurch ist es nicht möglich, den eigentlich Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen.

  • Obwohl die Energiekosten auf breiter Front sinken, fallen die Preise nicht und werden teilweise sogar immer noch angehoben.


    Da wäre das Beispiel Milch zu nennen.

    In den Medien war zu vernehmen, dass ALDI die Milchpreise senkt, weil entsprechende neue Verträge abgeschlossen wurden.

    Butter ist günstiger geworden. Die Produkte, die jedoch fast täglich neu hergestellt werden müssen (weil sie nur eine kurze Haltbarkeit haben) sind im Preis jedoch gleich geblieben oder sogar noch teurer geworden.


    Da kann keiner mehr mit ankommen von wegen "wir haben ja noch teure Rohstoffe verarbeiten müssen".

    - Die Tankwagenladung Milch ist günstiger als zuvor.

    - Der Dieselpreis für den Transport ist gesunken

    - Die Energiekosten sind auch wieder gesunken.


    Wann kommen die ganzen Einsparungen endlich beim Verbraucher an ?


    Von Gemüse wollen wir gar nicht erst anfangen

    Das Kilogramm Bio-Tomaten bekommt man schon für 7,99 im Laden.

    Für eine einzelne Salatgurke wurden auch schon über 4 Euro aufgerufen.


    Sich gesund zu ernähren kann sich bei solchen Preisen ja keiner mehr leisten... und dabei handelt es sich sozusagen nur um "Wassergemüse". Bis man da seine nötigen Kilokalorien zusammen hat, muss man auch noch entsprechend viel davon essen.


    Okay, um diese Zeit ist das nur importiert und stammt aus Gewächshäusern, die viel Energie verbrauchen. So extrem hohe Preise sind jedoch trotzdem nicht nachvollziehbar.


    Was kann man dagegen tun ?

    Gemüse selbst auf Fensterbank und in kleinen Hochbeeten züchten. Das gibt zwar nicht die benötigten Mengen, aber man kann sich mit jeder Frucht sagen "schon wieder so und so viele Euro gespart".


    Es kommen aber bald wieder bessere Zeiten ... man muss nur noch auf die typische Saison warten.